876 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Teutschenthal der Linie Halle = Cassel, wurde anfangs Sept. 1905 begonnen. Am 25./6. 1907 wurde bei 646 m Teufe das Kalilager in einer Mächtigkeit von 50 m angefahren. Der Schacht hat eine Gesamttiefe von 700 m und ist in 180 m Iiefe mit gusseisernen Segmenttübbings wasserdicht ausgebaut, von da ab abwärts mit Backsteinmauerung ausgekleidet. Die Förderung wurde im Dez. 1907 aufgenommen. Es sind zwei von einander unabhängige Fördereinrichtungen vorhanden. Der Bahnanschluss nach Teutschenthal u. alle Tagesbauten nebst Chlorkaliumfabrik sind fertiggestellt; der Betrieb der Fabrik, für eine Verarbeitung von täglich ca. 5000 dz Rohsalz, wurde im Dez. 1907 aufgenommen. 1908 Bau einer Bromfabrik. Die Ges. gehört seit Febr. 1908 dem Kalisyndikat an und zwar für 1909 mit 15.01 Tausendsteln. Die Ges. förderte 935 593,2 dz Kalisalze. Hiervon wurden 8242 dz als 9 % Carnallite und 41 230 dz als 12,4 % Teutschentaler Kalisalz direkt versandt. Der Rest ist auf Fabrikate verarbeitet, von denen 105 941,2 dz eff. zur Abladung gelangten. Im ganzen be. trug der Absatz 56 189, 41 dz K20 und 2032 dz Kieserit in Blöcken im Fakturenwert von M. 1 352 721.99. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Bergbauprodukten in roher und bearbeiteter Form, Erwerb, Veräusserung, Pachtung und Ausbeutung von Bergwerken und Anlagen, welche zur Erreichung dieses Zweckes dienen, Errichtung und Betrieb von Fabriken und sonst. Anlagen hierzu, Erwerb von Grundeigentum. Letzteres beträgt jetzt etwa 54 Morgen. Belegschaft an 260 Mann. Bei Bahnhof Teutschenthal hat die Ges. ausser dem Verwalt.- Gebäude u. dem Wohnhaus für den Bergwerksbetriebsdirektor ein Zweifamilienwohnhaus für Beamte gebaut, ferner eine Brunnenanlage, auch wurde die elektr. Centrale um 500 PS. erweitert, ebenso die Kesselanlage um 3 Dampfkessel. Gewerkschaft Salzmünde: Die G.-V. v. 10./2. 1906 ermächtigte den Vorstand, zur Ver- wertung der Salze, die die Ges. durch die Schachtanlage Teutschenthal wegen zu grosser Ent- fernung nicht vornehmen kann, und zur Ausbeute der im nördlichen Teile der Berechtsame der Ges. anstehenden Hartsalze, die Hälfte der der Akt.-Ges. gehörigen Gerechtsame unter den von der Ges. festgesetzten Bedingungen an die durch die Firma Friedrich H. Krüger, Halberstadt, vertretene neue 1000 teilige Gew. Salzmünde für M. 1 500 000 zu verkaufen, woran die Ges. Krügershall mit 351 Kuxen beteiligt ist, nach gezahlter Zubusse mit M. 1 404 000 zu Buch stehend. Zu Gunsten der Ges. Krügershall waren auf die Bergwerks- berechtsame der Gew. Salzmünde M. 1 000 000 Restkaufgeld eingetragen, deren Zahlung bei Erreichung des Kalilagers im Schacht der Gew. fällig war. Krügershall hat vorerst auf Barregulierung verzichtet, und in die Löschung der Hypothek gewilligt, nachdem die Gew. M. 1 000 000 in Oblig., zu 95 % gerechnet, übergeben hat. Nach der getroffenen Verein- barung kann Krügershall für etwa noch zur Einziehung gelangende Zubusse Oblig. zurück- geben, auch kann K. Bareinlösung der Oblig. verlangen. Eine Zurückgabe der Oblig. hat 1909 für Zubussen bereits in Höhe von M. 233 00) mnom. stattgefunden. Die Felder von Salzmünde dieser Gew. markscheiden mit denjenigen von Krügershall. Die Gew. teufte ebenfalls einen Schacht ab, der Anfang 1909 bei 850 m Teufe das Salzlager erreicht hatte. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 ½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, ausgegeben lt. G.-V. v. 6./4. 1907, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Magdeburger Privat- bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 mit 2 % des urspr. Anleihebetrages u. ersparten Zs. Verlos. im I. Halbjahr (zuerst 1910) auf 2./1. (zuerst 1911). Ab 1./7. 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. im Betrage von M. 3 300 000 zur I. Stelle auf den Bergwerks- und Grundbesitz der Ges. Vertreterin der Obligationäre: Magdeburger Privatbank. Der Erlös der Anleihe diente für den Ausbau des Werkes und für Zubussen aus der Beteiligung an dem Kaliwerk Salzmünde. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen wie bei Div.-Scheine. Kurs: Die Teilschuldverschreib. werden an keiner Börse notiert. Auf- gelegt von der Magdeburger Privatbank im Mai 1907 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Abrechnung einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 827 361, Kassa 3981, Wechsel 5814, unbegeb. Obligat. 370 500, Effekten 814 322, Debit. 59 856, Stammeinlage beim Kali- syndikat 8000, Avale 350 500, Zubussen Salzmünde 1 404 000, Kautionswerte 10 500, Grund- stücke 198 474, Schachtanlage 1 644 416, Schacht-Inventar 118 380, Aus- und Vorrichtungs- Kto 1, Beamtenwohnhäuser 64 249, Bergwerksgebäude 449 811, Bergwerksmasch. u. Apparate 702 026, Bergwerksutensil. u. Werkzeuge 46 022, Fabrikgebäude 908 611, Fabrikmasch. u. Apparate 928 045, Fabrikutensil. u. Werkzeuge 8840, Endlaugeanlage 183 158, Wasserversorgungs- anlage 114 121, Anschlussgleis 113 188, Anschlussgleisinventar 15 528, Material. 57 330, Fabrikationsbestände 186574. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 3 000 000, do. Zs.-Kto 31 955, Acceptkonto 687928, Kredit. 339 763, Avale 350 500, Kaut. 10 500, rückst. Löhne 12 401, rückst. Berufsgenossenschaft 10 000, z. R.F. 7528, Gewinn (z. Vortrag) 143 040. Sa. M. 9 593 617. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 103 767, Vergüt. an A.-R.- 10 000, Handl.-Unk. 60 311, Oblig.-Zs. 99 875, Frachten 16 388, Bergwerksbetrieb 375 716, Fabrik- betrieb 377 924, Syndikatsumlage, Provis. und Überpreise 107 745, Abschreib. 236 997, Gewinn 150 569. Sa. M. 1 539 295. – Kredit: Rohsalz und Fabrikate M. 1 539 295.