* 4 ――――― Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 891 Hceh. Janssen, Kappenberg; Dir. Carl Weyhenmepyer, Mülheim-Ruhr; Prokurist Eugen Laupen- mühlen, Prokurist Ewald Sachs, Essen-Ruhr. Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken, gewerbmässige Verwertung von Bergwerks- oder Fabrikerzeugnissen, Beteiligung bei gleichartigen Unternehmungen, Erwerb und Verwertung von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung. Besitztum: Die Ges. hat 6 Mutungen auf Steinsalz und beibrechende Salze für den Preis von M. 2 000 000 übernommen. Die Fundpunkte dieser Mutungen liegen in den Gemeinden Bischofferode, Neustadt und Holungen. Die Berechtsame der Ges. liegt im Kreis Worbis und markscheidet im Norden und Osten mit den Grubenfeldern des Königl. Salzbergwerks Bleicherode und im Westen und Süden mit den Grubenfeldern der A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode und der Bergwerks-Ges. Westohm G. m. b. H. Die erste Aufgabe der Ges. war, die innerhalb der Schlagkreise der Stammmutungen liegenden Felder sich zu sichern und mit den dazu nötigen Bohrungen gleichzeitig die Lagerungs- verhältnisse in dem gesamten Felde aufzuklären. Zunächst wurden die beiden Bohrungen Holungen III und Neustadt II, die sich bei Errichtung der Ges. in dem östlich des Ohm- gebirges gelegenen Teil der Berechtsame im Betriebe befanden, weitergeführt und auf die mit diesen Bohrungen erlangten Salzfunde wurde Mutung eingelegt Da 6 Mutungen bekanntlich eingebracht waren, 80 konnte die Ges. in diesem für den Betrieb zunächst in Betracht kommenden Feldesteil im Ganzen 8 Felder strecken, die inzwischen sämtlich zur Verleihung gekommen sind. Weitere 6 Bohrungen wurden sodann im Westfelde, d. h. in dem westlich des Ohm gelegenen Gebiet niedergebracht, die rechtzeitig fündig wurden und inzwischen auch verliehen sind. Zwei Bohrungen hiervon wurden bis zum Liegenden der Kalizone durchgeführt und in beiden ein Hartsalzlager von etwa 10 m Mächtigkeit und guter Beschaffenheit aufgeschlossen. Die Ges. verfügt nunmehr über eine Berechtsame von 14 preussischen Normalfeldern. Durch die Bohrungen wurde das jüngere Steinsalz in Teufen von 334–503 m festgestellt und durch die bis zum Kalilager durchgeführten Bohrungen wurden hochprozentige Sylvinite sowie auch Carnallite in Teufen von 425–671 m nachgewiesen. Mit dem Schachtbau im südlichen Feldesteil in der Gemarkung Neustadt ist am 1./8. 1906 begonnen. Am 1./5. 1907 hatte der Schacht, welcher einen lichten Durch- messer von 5,25 m erhielt, eine Teufe von 150 m erreicht. Nachdem durch das Schliessen des Tübbingssatzes bei 157 m der Wasserzufluss auf 80 Liter pro Minute zurückgegangen war, wurde am 18./6.1907 der vollständige Wasserzufluss bei einer Teufe von 168 m erzielt. Ende 1907 betrug die Teufe 502 m. Von 475 bis 617 m Teufe wurde das jüngere Steinsalz durchteuft und am 20./3. 1908 bei 645 m das Hartsalzlager angetroffen. Dasselbe hat eine Mächtigkeit von 5.8 m, während die Analysen zwischen 14.0 % und 19.7 % K20 ausweisen. An das Hartsalzlager schliesst sich ein Karnallitlager in Mächtigkeit von 4.7 m an mit einem Durchschnittsgehalt von 8.7 % K:0. Am 13./4. 1908 wurde das Abteufen bei 680 m im Liegenden des jüngeren Steinsalzes eingestellt, der Schachtsumpf gemauert und die Auf- fahrung der Wettersohle bei 649 m u. der Bausohle bei 660 m nach Westen u. Osten be- gonnen. Von Rasenhängebank bis 173.5 m ist der Schacht ganz in Eisen ausgebaut; von 173.5 m bis 680 im steht er in Mauerung; die definitive Schachtzimmerung sowie der definitive Fahrschacht sind bis zur Bausohie fortgeführt. Die Auffahrung der Ende April 1908 angesetzten Strecken wurde fortgesetzt und mit dem Streckenbetrieb zugleich der KAusbau für die Hauptförderung u. für den Wetterscheider vorgenommen. Das Werk ist bei einer vorgesehenen Teufe von ca. 700 n Ende 1908 förderfähig fertiggestellt worden und hat den Versand aufgenommen. Der Grunderwerb umfasst 25 ha 74 a 15 qm, wovon 18 ha 9 a 50 qm auf das Schachtgelände nebst Ringofenziegelei entfallen und 7 ha 64 a 65 qm für Erricht. von Beamten- u. Arb.-Häusern dienen sollen. Von Tagesanlagen wurden fertiggestellt der Schachtturm, 2 Fördermaschinengebäude, elektr. Zentrale, Salzmühle, das Bureau-u. Kauen- gebäude, 1 Kesselhaus, das Werkstättengebäude mit Magazin u. Salzschuppen, die Ringofen- anlage, bestehend in Maschinenhaus, künstlicher Trocknerei u. Ringofen von 16 Kammern für eine Jahresleistung von ca. 3 Mill. Steinen; ferner verschiedene Holzbauten, als Stallung und Lagerräume dienend, ein Wohnhaus für den Ziegelmeister und seine Arbeiter, zwei Beamtenwohnhäuser und eine Kantine. zur Dampferzeugung wurden zwei Röhrendampf- kessel und 4 Cornwallkessel beschafft, auch die Montagearbeiten für die Materialförder- maschine, die Abteuffördermaschine, die elektr. Licht- u. Kraftanlage, den Friktionskabel, die Werkstattmaschinen und das Mühlengebäude wurden beendet. Die Anschlussbahn von der Schachtanlage nach Grossbodungen (4.3 km) wurde Ende Okt. 1908 eröffnet. Die Ges. bezieht elektr. Energie von der 7 km entfernten Schachtanlage der Deutschen Kaliwerke. Ende März 1909 wurde die Ges. mit 17 Tausendsteln in das Kalisyndikat aufgenommen. Die a. o. G.-V. 1./9. 1908 beschloss den Verkauf der nördl. Kalifelder von Neubleicherode, welche von den Feldern der G. m. b. H. Westohm im Westen begrenzt werden, an die A.-G. Bismarckshall. Der Verkaufspreis beträgt M. 2 000 000, wofür 5 % Schuldverschreib. auf den Felderbesitz nebst den geplanten Anlagen eingetragen werden. Die Zinsen der Schuld- verschreib. sind in halbjährl. Raten zu zahlen, und zwar die erste Rate nach Antreffen des ersten abbauwürdigen Kalilagers, jedoch spät. am 1./1. 1911. Den Käufern ist die Tilg. ab 1./7. 1914 überlassen; Tilg. innerhalb 20 Jahren. Von den M. 2 000 000 erhält Neubleiche- rode M. 450 000 u. Westohm (Deutsche Kaliwerke) M. 1 550 000. Mit dem Schachtbau ist bereits 1908 begonnen worden. Der A.-R. von Neubleicherode hat von der Bergbehörde