892 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. bereits die schriftl. Erklärung, dass dieser neue Schacht die Ges. von der Verpflicht. zum Bau eines zweiten Schachtes entbindet. Die bei der Transaktion von den Deutschen Kali- werken eingebrachten sämtlichen Felder der G. m. b. H. Westohm sind in der Weise von Bismarckshall u. Neubleicherode geteilt, dass letzteres nunmehr über einen gesamten Felder- besitz von ca. 13½ preussischen Maximalfeldern verfügt. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Nam.-Aktien à M. 1000. Von dem A.-K. übernahm z. Z. das Bankhaus Laupenmühlen & Co. in Berlin M. 4 750 000. Zur Deckung der noch erforderlichen Kosten für den Ausbau des Werkes hat die Ges. 1908 einen Bankkredit in Höhe von M. 1 500 000 vereinbart, der Ende 1908 bis ungefähr zur Hälfte in Anspruch genommen wurde. Bei günstiger Gelegenheit soll eine Oblig.-Anleihe aufgenommen event. auch das A.-K. erhöht werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält neben Ersatz der Auslagen als Vergüt. den Betrag von zus. M. 10 000 für das Jahr; ausserdem als Gewinnbeteil. 5 % von dem über 4 % des eingezahlten A.-K. hinaus zu verteil. Reingewinne. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Berechtsame 2 383 908, Grundstück 102 550, Schachtbau 1 899 528, Betriebsgebäude 536 257, Wohngebäude 57 400, Masch. u. Kessel 420 675, elektrische Anlage 62 231, Betriebsgeräte u. Mobiliar 79 200, Bahnanschluss 473 670, Fuhrwerk 8800, Tiefbauten 12 966, Ringofenziegeleianlage 139 000, Betriebsstoffe 55 009, Bestände (Kali und Ringofensteine) 50 087, Kassa 535, Versich. 1002, Debit. 95 866, Verlust 38 169. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Hypoth. 4700, Unterstütz.-Kasse 1125. rückst. Löhne 21 773, Wechsel 181 039, Bankschulden 736 442, Sicherheitswechsel 26 250, Kredit. 435 527, Tant. an A.-R. 10 000. Sa. M. 6 416 858. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Restliche Gründungskosten 1094, Geschäfts-Unk. 28773, Abschreib. 25 472, Tant. a. A.-R. 10 000. – Kredit: Betriebsgewinn 27 171, Verlust (Vortrag) 38 169. Sa. M. 65 340. Dividenden 1905–1908: 0 % (Baujahre). Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 3./7.1909 109 %. Dividende: Der Schacht ist erst im Okt. 1908 aufgenommen worden. Direktion: Rich. Wohlgemuth. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Busch, Essen-Ruhr; Stellv. Bergwerks-Dir. W. Kain, Nordhausen; Gen.-Dir. Bergassessor Hch. Janssen, Kappenberg; Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Komm.-Rat Carl Weyhemeyer, Mülheim-Ruhr; Bank-Dir. Mor. Schultze, Magdeburg; Bank-Dir. Heinr. Willers, Essen-Ruhr. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Essen a. R.: Essener Credit-Anstalt; Berlin: Deutsche Bank; Düsseldorf: Bergisch Märkische Bank; Nordhausen: Nordhäuser Bank, Fil. d. Magd. Privat-Bank. Adler-Kaliwerke Akt.-Ges. in Oberröblingen am See bei Eisleben. Gegründet: 14./6. 1905; eingetr. 20./9. 1905. Statut geändert 30,/4. 1907 u. 16 /. 1908; Sitz bis dahin in Cöln a. Rh. Gründer: Wulkow & Cornelsen, Hamburg; Bergwerksbes. Friedr. H. Krüger, Halberstadt; Bankgeschäft Joh. Ohligschläger, Aachen; Gebr. Röchling, Saarbrücken; Internationale Bohrgesellschaft, A.-G., Erkelenz. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form insbes. die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Besitztum: Die Ges. hat von der Firma Wulkow & Cornelsen in Hamburg gegen Aushänd. von 1250 als vollgezahlt geltenden Aktien ein umfangreiches, durch 8 Salzmutungen gesichert. Gebiet von mind. 14 preuss. Normalfeldern über 30 000 000 qm gross im Oberbergamtsbezirk Halle a. S. erworben, welches bei Oberröblingen am See gelegen ist. Als weiteres Entgelt hat die Ges. an die Internat. Bohr-Ges. A.-G. in Erkelenz, die Vorbesitzerin der Mutungen, einen Barbetrag von M. 1 000 000 bezw. nach Verkauf der östlichen Feldeshälfte (s. unten) nun noch M. 500 000 zu zahlen, wenn in dem niederzubringenden Schachte der Ges. das Kalilager nachgewiesen sein wird. Von diesem Zeitpunkte ab ist die Forder. mit 5 % pro anno ver- zinslich u. in 4 3 monat. Raten zahlbar. Die erste 3 Monate nach geschehenem Nachweise. Zur Sicherung der Forder. ist auf das gesamte demnächstige Bergwerkseigentum der Ges. eine Hypoth. an I. Stelle einzutragen. Die Bergwerksverleihung erfolgte im Januar 1906 unter dem Namen Oberröblingen II auf ein 2 189 000 qm grosses Feld in den Gemarkungen Erdeborn, Alberstedt, Oberröblingen u. Schraplau. Durch die Bohrungen wurde die Mächtig- keit des Kalilagers von/ 8–45 m konstatiert. Mit der Abteufung des Schachtes wurde am 11. Juni 1906 begonnen u. bis Anfang Januar 1907 bis zu 41 m niedergebracht, als sich Wasserzuflüsse mit Schwimmsand und sonst. Schwierigkeiten bemerkbar machten. Nach- dem mit grosser Mühe der Wasserabfluss des Schachtes im August 1907 erreicht worden war, trat in der Tiefe von 170–200 m nochmals Wasser ein, sodass der Ausbau mit Tübbings von 160–208 m ab nachgeholt werden musste. Ausser einem Zeitaufwand von 2½ Monaten u. den damit verbundenen laufenden Ausgaben erforderte dies einen Mehr- aufwand von M. 120 000. Der Schacht stand bei 545 m in dem ganz wasserfreien unteren Anhydrit. Mitte August 1908 wurde das Salzgebirge bei 422 m Teufe erreicht, u. das Kali- lager am 2./12. 1908 bei 577 m Teufe angefahren. Gesamtteufe des Schachtes jetzt? m. Im Mai 1909 wurde der Versand von Rohsalzen aufgenommen. Die Ges. hat mit dem Kali-