902 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 8 Ne 0 0 De Kaliwerk Steinforde Akt.-Ges., Sitz in Steinförde bei Wietze (Kreis Celle.) Gegründet: 21./3. 1906; eingetr. 21./4. 1906. Letzte Statutänd. 17./5. 1907; Sitz bis dahin in Hannover. Gründer: Die Internationale Bohrgesellschaft Erkelenz; Herm. Schüler, Bochum; Stern & Co., Hans Winbeck, Hannover; Wulkow & Cornelsen, Hamburg. Ein Konsort. übernahm im Februar 1906 von der Firma André, Mendel & Co. in London die Steinförder Kaliverträge. Für die Förderung der Kalisalze ist irgend welcher Förderzins an die Grundbesitzer des betreffenden Terrains nicht zu zahlen, vielmehr ist nur eine jähr- liche Abgabe von M. 11 264 zu leisten. In die Akt.-Ges. wurde bei der Gründung die Gerechtsame für M. 2 000 000 eingebracht, wovon M. 1 000 000 in. vollgezahlten Aktien zu leisten waren und M. 1 000 000 durch Übernahme einer zu Gunsten der Firma André, Mendel & Co. in London eingetragenen Hypothek, die seit. Okt. 1907 vollständig getilgt ist. Die M. 3 000 000 nicht vollgez. Aktien wurden an Anteilseigner der Kalibohr-Ges. Albrechts- hall derart zum Bezug angeboten, dass für jeden Anteil dieser Ges. unter Zuzahl. von M. 450 bar M. 3000 Steinförder-Aktien mit 25 % Einzahl. gegeben wurden, wobei also der Anteil von Albrechtshall mit M. 300 bewertet wurde. Da Steinförde nicht nur über Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse verfügt, ist es kaum zu bezweifeln, dass dio A.-G. nach Fertigstell. der Schachtanl. sich ebenso rentieren wird, wie jedes andere gute Kaliwerk. Die Berechtsame wurde durch 4 Bohrungen weiter aufgeschlossen. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde anfangs Mai 1907 begonnen und erreichte derselbe bis Anfang 1909 eine Teufe von ca. 60 m. Das Abteufen erfolgt neuerdings nach dem Abbohrverfahren durch die Firma Haniel & Lueg. Der Zechenplatz ist in einer Grösse von ca. 10¾ ha käuflich erworben. Das Grubenfeld umfasst jetzt unter Hinzurechnung der noch erworbenen Wege u. Wasserläufe ca. 680 ha, gelegen in der Gemarkung Steinförde. Die Ges. beabsichtigt auf ihrem Zechenplatz in der Gemarkung Steinförde eine Fabrik zur Erzeugung von Chlor- kalium, schwefelsaurer Kalimagnesia, schwefelsaurem Kali, Kieserit und Düngesalzen zu errichten. Die Abflusswässer sollen durch eine 300 mm Rohrleitung, die auf dem Fabrikhofe des Werkes beginnt, nach der Aller oder in die Wielze geführt werden. Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, von denen M. 1 000 000 vollgez. Aktien als Teilzahlung für die Berechtsame valutieren (s. oben), während auf M. 3 000 000 bei der Gründung 25 % eingezahlt und restliche 75 % in Raten von 15 bezw. 20 % eingefordert wurden u. zwar die letzte Rate am 4./1. 1908. A.-K. jetzt voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. Dotierung der Spez.- R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., vertragsmässige etc. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 13 000 fester Vergüt.), Rest Super-Div bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Berechtsame 2303 684, Grundst. 63 948, Schachtanl. 619 577, Werksplatzherrichtung u. Hilfsbauten 11 791, Wegebau 1057, Betriebsgebäude 61 445, Wohn- häuser 44 273, Kesselanlage 25 625, Elektr.-Anlage 7655, Bergwerksmasch. 35 369, Bergwerks- Utensil. 24 707, Schachtabteuf-Geräte 22 068, Material. 13 436, Baumaterialien 1388, Kohlen 1412, Motorwagen 1588, Mobiliar u. Inventar 4087, Steuern- u. Abgabenkto 10 406, Kaut. 2565, Kassa 1483, Bankguth. 617 058, Debit. 2398, Aktionärkto 3000, Verlust 141 082. –— Passiva: A.-K. 4 000 000, Kredit. 21 114. Sa. M. 4 021 114. Gewinn- u. Verlust-Kto: Verlust-Vortrag 111 400, Handl.-Unk. 51 394, Steuern u. Abgaben 11 496, Abschreib. 454. – Kredit: Zs. 32 128, Wohnhäuserverwalt. 1534, Verlust 141 082. Sa. M. 174.745. Kurs: Die vollgez. M. 1 000 000 Aktien wurden 21./4. 1906 zu 107.50 % zuzügl. 4 % Zs. ab 21./4. 1906 zur öffentl. Zeichnung gestellt. Kurs der vollbez. Aktien am 3./7. 1909 38.50 %. Dividenden 1906–1908: –. (Schachtanlage im Bau.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Vorsand: Senator a. D. J. Friedberg, H. Winbeck, Hannover. Prokuristen: H. Reineke u. Betriebs-Dir. Ing. O. Ficus, Steinförde. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. H. Cornelsen, Hamburg; 1. Stellv. Berg-Ing. W. Trippe, 2. Stellv. Bankier M. Stern, Hannover; Dir. A. Koepe, Erkelenz; Dr. Max Schöller, Berlin; Dir. Otto Meyer, Gross-Lichterfelde-Ost; 0. Friderici, London. Zahlstellen: Steinförde: Werkskasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Hannover: Stern & Co. Salzwerk Carlshafen, Akt.-Ges. in Strassburg i. E. Gegründet: 28./6. 1900; eingetr. 29./6. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Komm.-Rat S. Meyer in Hannover hat in die A.-G. eingebracht mehrere im Grundbuch von Carlshafen a. Weser eingetragene 2 ha 73 a 49 am grosse Grundstücke und einen voll- ständ. auf 1000 m Tiefbohrung ausgerüsteten, für Meisel- und Diamantbohrung eingericht. Tief bohrapparat mit sämtl. Masch. u. Utensil. und einen Vorrat von 71 Karat Bohrdiamanten. Die Gesamteinlage ist auf M. 179 600 geschätzt und hat Inferent als Gegenwert 449 als mit 40 % eingezalilt geltende Aktien à M. 1000 erhalten. Zweck: Erwerb eines in Carlshafen a. Weser geleg. Grundstücks, in welchem eine Solquelle erbohrt wurde, Errichtung u. Betrieb einer Saline zur Ausnutzung dieser Solquelle, Ausnutzung ―――――