914 Petroleum-Industrie. volle Gebiete im preuss. Bergfreien zu sichern u. auch in Hannover u. Thüringen durch Beteilig. an abzubohrenden Gerechtsamen sich für das Lohnbohrgeschäft eine gewisse Arbeits- Res. zu schaffen. Eine Reihe der erworbenen Objekte ist bereits in den letzten Jahren mit ansehnlichen Gewinnen abgestossen. Ein gleiches wird für die Zukunft bei der nach und nach beabsichtigten Veräusserung des grössten Teils des Restbestandes erhofft. 6. Die Erste Rumänische Bohrges. A.-G. in Bukarest, die unter Mitwirkung der Deutschen Tiefbohr-A.-G. im J. 1907 errichtet worden ist, hat ein Stammkapital von Lei 750 000, woran die Deutsche Tiefbohr-A.-G. durch Einbringung von Apparaten, Patenten u. technischen Verfahren mit der Hälfte beteiligt ist. Der bisher erzielte Reingewinn ist zu Abschreib. verwandt worden. Die Aktienbeteil. an der Ersten Rumänischen Bohrges. steht in der Bilanz der Deutschen Tiefbohr-A.-G. zu 73 % zu Buch. Der Besitzstand der Ges. sowie deren Beteil. sind in der Bilanz genau spezifiziert. Der wirtschaftliche Niedergang verhinderte es, ausser den zu Beginn des Geschäftsjahres 1907 mit gutem Nutzen abgestossenen Aktien der Deutschen Kallwerke (s. oben) weitere Veräusserungen durchzuführen. Erst zu Anfang des Jahres 1908 kam die Ges. in die Lage, ihre Beteiligung an oberschlesischen Kohlenfeldern zu annehmbaren Preisen zu verkaufen, woraus ein Reingewinn von rund M. 740 000 dem Rechnungsabschluss für 1908 zugute kam. Für die verkauften Kuxe der Gew. Heiligenroda erzielte die Ges. einen Erlös von M. 550 000 in hypothek. Oblig., welche auf Effektenkto mit dem Gestehungspreis von M. 172 551 erscheinen. Das Schachtbauunternehmen in Nordhausen hat für die Geschäfts- jahre 1907 u. 1908 befriedigende Erträgnisse erzielt. Aus dem Gewinn für 1908 wurden M. 500 000 zu Rückstell. auf Bergwerksbeteil.-Kto, hauptsächlich Kaliwerke umfassend, ver- wendet, obwohl es sich überwiegend um erstklassige Felder im ehemaligen preuss. Berg- freien handelt. Kapital: M. 6 625 000 in 6625 Aktien à M. 1000. Auf Verlangen eines Aktionäts müssen die Nam.-Aktien kostenlos in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Urspr. M. 400 000, dazu lt. G.-V. v. 10./6. 1899 M. 300 000. Zwecks Ausbau des Unternehmens u. Vermehrung der Bohranlagen weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 25./6. 1900 um M. 350 000 in 350, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien, begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 112 %, an- geboten den Aktionären 2: 1 zu 115 %. Die G.-V. v. 25./1. 1904 beschloss Erhöhung um weitere M. 350 000 in 350 Aktien, begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 160 % nebst Tragung aller Kosten, angeboten den Aktionären 3:1 zu 166 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1905 um M. 500 000, begeben an die Gew. Hansa in Wietze u. Thal gegen Einbring. der Aktiven u. Passiven derselben in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1905 um M. 700 000 in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906. Diese Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre an Bankier Wilh. Laupen- mühlen in Berlin zu pari begeben, der dagegen das Unternehmen der Elsäss. Petroleum-Ges. zu Amsterdam u. Walburg in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. einbrachte. Die Einbringung erfolgte schuldenfrei, mit Ausnahme von M. 113 568 Verbindlichkeiten der Elsäss. Petroleum-Ges., welche die Deutsche Tief bohr-A.-G. übernahm. Das Bankhaus Laupenmühlen & Co. bot von diesen 700 neuen Aktien 380 Stück den Aktionären der Deutschen Tiefbohr-A.-G. 5:1 zu 305 % an. Durch G.-V.-B. v. 15./3. 1906 erfolgte eine weitere Erhöhung um M. 4 025 000 (auf M. 6 625 000) durch Ausgabe von 4025 Aktien mit Div.-Ber. vom 1./1. 1906. Von diesen neuen Aktien wurden 3500 Stück unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an ein von der Rhein. Bank, Essen (Ruhr) und dem Bankhause Laupenmühlen & Co., Berlin, gebildetes Kon- sort. zu pari begeben, wogegen das Unternehmen der Pechelbronner Oelbergwerke in Schiltig- heim in die Deutsche Tiefbohr-A.-G. eingebracht wurde. Gleichzeitig zahlte die Deutsche Tiefbohr-A.-G. an die Pechelbronner Oelbergwerke M. 850 000. Weitere 300 Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu pari an die Vorbesitzer der Gew. Gute Hoffnung im Elsass gegen Einbringung dieses Unternehmens in die Deutsche Tiefbohr- A.-G. begeben. Restl. 225 Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre an das Bankhaus Laupenmühlen & Co., Berlin, zu pari begeben gegen Einbringung von Kali- u. Erdölgerechtsamen in der Provinz Hannover. Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1912 mit mind. 4 % des urspr. Anleihe-Betrages zuzügl. ersp. Zs. Sicherheit in der Hauptsache durch hypoth. Eintragung auf den Bergwerks- u. Grund- besitz im Elsass u. in Nordhausen. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Düsseldorf: Berg. Märk. Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt, Rhein. Bank, welche Institute die Anleihe übernommen haben. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrückl.; der A.-R. erhält ausser einem Fixum von zus. M. 10 000 7½ % des über 4 % des A.-K. hinaus z. Verteil. gelang. Reingew. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: I. Werksanlagen Nordhausen: Grundstück 70 502, Gebäude 380 257, Eisenbahnanschluss 12 124, Heiz. u. elektr. Anlag. 34 479, Fabrikwerkzeuge u. Masch. 226 878, Modelle 1, Mobil. 1, Fuhrwerk 1;: II. Bohrbetriebsanlagen: Bohrgeräte 555 889, Bohrrohre 262 236, Diamanten 68 816; III. Erdölunternehmen im Elsass: Besitz des St.-Kapitals der Verein. Pechelbronner Ölbergwerke G. m. b. H. (nom. 3 500 000) 4 427 757, Erdölwerke, übernommen von der früheren Elsäss. Petroleum-Ges. u. der Gew. Gute Hoffnung: Grundstücke u. Gebäude, Raffinerie- u. Bergw.-Einricht. 890 703, Mobil. 2, Ol- gerechtsame 2, Ölquellen 2; IV. Bestände: Verkaufs-Fabrikate der Masch.-Fabrik Nordhausen