916 Petroleum Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 7 63, Gewinn 4711 (davon Abschreib. auf Fuhrpark 3650, Vortrag 1060). Kredit: 455, Zs. 5019. Sa. M. 5474. Dividende 1908: 0 % Baujahr. Direktion: Ing. Walter Steinhardt, Chemiker Rud. Hense. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. Dr. jur. Ad. Freund, Stellv. Kaufm. H. Souchay, Dir. B. Schrödter, Lemberg; Dr. G. Vorberg, Steglitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; ferner Deutsche Nafta-Akt.-Ges., Berlin, Potsdamerstr. 129/130. Vereinigte Norddeutsche Mineralölwerke A.-G. in Berlin. Verwaltung in Gru newald-Berlin, Hubertusallee 21. Gegründet: 27./2. 1907 mit Ander. v. 13./3. u. 17./6. 1907; eingetr. 27.6. 1907. Gründer: Deutsche Tiefbohr- Akt.-Ges., Berlin; Baurat Carl Plock, Charlottenburg; Fabrikbes. Jul. Zeller, Grunewald-Berlin; Ing. Carl Henkel, Hamburg; Rechtsanwalt Carl Lorentz, Berlin. In Anrechnung auf das A.-K. brachte die Deutsche Tiefbohrges. in Berlin eine Anzahl ihr gehörender in den Gemarkungen Wietze und Steinförde liegender Grundstücke, ferner die Rechte aus einer Reihe von Verträgen, sowie Gerechtsame ein. Der Wert für die Einbringung an Grundstücken, Vertragsrechten und Gerechtsamen ist auf M. 1 604 000 bezeichnet worden. Die Deutsche Tiefbohrges. brachte ferner ein: Nom. M. 447 500 mit 85 % eingezahlte Stammanteile der Olterrain-Ges. Steinförde m. b. H. zu Berlin zum Preise von M. 560 000, ferner sämtliche Geschäftsanteile der Handorfer Erdölwerke zum Preise von M. 550 000, 145 Kuxe der Gewerkschaft Stella zu Berlin mit M. 102 000 und 350 Kuxe der Gewerkschaft Kronprinzessin zu Gotha für M. 55 000; weiter ihre in den Gemeinden Wietze, Wieckenberg, Hornbostel und Bannetze befindlichen Ge- bäude, Eisenbahnanschlüsse, Tanks, Pumpeneinrichtungen, Röhren, Betriebsmaschinen etc. einschl. dreier Bohrtürme etc. Der Preis für diese Einbringung ist auf M. 369 000 fest- gesetzt worden. Sie brachte ferner 3 Bohrtürme etc. ein, wofür sich der Preis auf M. 187000 belief. Der Mitgründer, Baurat Carl Plock, brachte ein: 855 Kuxe der Gew. Stella zum Preise von M. 599 000 sowie alle Rechte aus einer Reihe von Verträgen mit Besitzern in Hornbostel und Steinförde zur Ausbeutung bestimmter Grundstücke auf Petroleum zum Preise von M. 202 000 und schliesslich ein Grundstück für M. 3000. Als Gegenwert für die Sacheinlagen, welche sich bei der Deutschen Tiefbohrges. auf M. 3 427 000 und bei Baurat Plock auf M. 804 000 belaufen, erhielten die Einbringer 3427 resp. 804 als vollgezahlt geltende Aktien. Der Rest der Aktien ist gegen Barzahlung übernommen worden, und zwar von der Deutschen Tiefbohrges. 366 Aktien à M. 1000. Die Verträge über die Aus- beuterechte und Gerechtsame lauten übereinstimmend dahin, dass die Grundbesitzer ihr Abbaurecht auf die unter ihren Grundstücken lagernden nutzbaren Substanzen an die Inferenten resp. deren Rechtsvorgänger gegen Wartegelder und Förderzins, sowie gegen Entschädigung für niedergebrachte Bohrlöcher übertragen. Zweck: Erwerb, Ausbeutung, Pachtung und Verwertung von Erdölterrains und Erdöl- gerechtsamen, Erwerb, Verarbeitung und Veräusserung von Erdöl und Erdölprodukten u. Errichtung und Betrieb von Erdölraffinerien und sonstigen für Gewinnung, Verarbeitung oder sonstigen Verwertung von Erdöl bestimmten Anlagen. Die Ges. kann ihren Betrieb ausser auf Erdöl auch auf andere bituminöse Stoffe sowie auf sonst. Mineralien erstrecken. Die Ges. besitzt z. Z. umfangreiche Erdölgerechtsame, teils als Eigentum, teils, wie sonst in Wietze üblich, als Pachtgerechtsame auf ewige Zeit in Gesamtgrösse von rund 1200 Morgen. Die Ges. besitzt 7 Bohrtürme neuester Konstruktion, mit denen sie seit Sept. 1907 die Bohrungen in eigener Regie niederbringt, ausserdem ist ein 8. Bohrturm angemietet worden. Das erste Geschäftsjahr 1907 wurde hauptsächlich dazu benutzt, die übernommene Förder. aufrecht zu erhalten u. den Betrieb der durch die Ges. zusammengefassten Werke möglichst zu vereinheitlichen. Die Bohrergebnisse für 1907 u. 1908 werden als durchweg günstig bezeichnet. Es sind 26 Bohrungen ausgeführt worden, von denen nur eine erfolglos blieb; 1908 sind 58 neue Bohrungen entstanden, von denen sich 53 ausbeutungsfähig gestalteten. Die OÖlförderung betrug 1907 u. 1908 10 893 350 u. ca. 18 000 000 Kg. Die gesamte Förderung ist zu befriedigendem Preise bis Ende 1910 u. darüber hinaus verkauft. Zur eigenen Verarbeit. des Rohöls wurde von der Deutschen Tiefbohr.-Akt.-Ges. eine ihrer Raffinerien im Elsass gepachtet. Neuanlagen u. Anschaffungen erforderten 1908 ca. M. 650 000, davon entfielen auf Betriebsgeräte M. 139 321, Ölquellen M. 238 000, Verrohrungen derselben M. 116 628. Kapital: M. 4 600 000 in 4600 Aktien à M. 1000. Ungefähr Dreiviertel der Aktien be- finden sich im Besitz der Deutschen Tiefbohr-Akt.-Ges. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Gerechtsame 1 589 217, Grundstücke 125 436, Beteilig. 1 472 719, Betriebsgebäude 53 046, Möbel u. Kontorgeräte 3076, Bohrgeräte 142 366, Betriebs- masch, 210 504, Tankanlagen u. Ölbehälter 186 048, Betriebsgeräte 242 458, Eisenbahnanschluss- gleis 11 091, Ölquellen 393 666, Verrohrungen der Ölquellen 201 702, Fuhrwerk, Kessel- Wagen etc. 9701, elektr. Anlagen 49 503, Kassa 4878, Aussenstände 85 975, Sicherheiten 4255, Rohölvorrat 398 863, Bohrvorrat 71 863, Material- u. Kohlenvorräte 31 352, Fässer 1880, vor- ausbez. Pachten, Wartegelder, Versich. etc. 30 167, (Avale 12 900). – Passiva: A.-K. 4 600 000, Kredit. 368 135, Accepte 30 225, rückständige Löhne, Frachten, Steuern, Berufsgenossenschafts-