― Metall-Industrie. 927 Zweck: Betrieb einer Metallwaren- und Militär-Effekten-Fabrik. Die G.-V. v. 2./8. 1901 genehmigte den mit Paul Simon in Berlin geschlossenen Vertrag, wonach derselbe die von ihm unter der Firma H. A. Jürst & Co. zu Berlin betriebene Neusilberwarenfabrik in der Chausseestrasse mit dem Firmenrechte einschl. der Masch. u. Utensil., Waren, Halb- fabrikate, Rohmaterial., Aussenstände, der Anstellungs- u. Lieferungsverträge mit Rechten und Pflichten ausschl. der Passiva in die A.-G. eingebracht hat. Hierfür sind Paul Simon M. 300 000 bar und 400 Aktien gewährt. Die Fabrik befindet sich jetzt in Adlershof. Die Prozesse mit den früheren Direktoren sind im Vergleichswege erledigt, da die Urteile zugunsten der Ges. erfolgten. Kapital: M. 600 000 in 120 abgest. St.-Aktien u. 480 früheren Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./8. 1901 um M. 400 000, welche dem Paul Simon zum Nenn- wert als Teilzahlung auf seine Einlagen gewährt wurden. Nachdem der Verlustsaldo Ende 1903 die Höhe von M. 1 044 894 erreichte, beschloss die G.-V. v. 17./8. bezw. 11./10. 1904 Herabs. des A.-K. um M. 1 280 000 auf M. 120 000 durch Zus. leg. der Aktien u. Ausgabe von M. 500 000 Vorz.-Aktien, von denen M. 480 000 begeben wurden. Lt. G.-V. vom 17 717. 1906 wurden die Vorrechte der Vorz.-Aktien aufgehoben. Lt. Beschl. der G.-V. v. 17./7. 1906 ist ferner eine Sanierung dergestalt durchgeführt, dass zu den Aktien in Höhe von M. 600 000 eine Zuzahlung von M. 700 000 geleistet wurde, welche zur Begleichung der Bankforderung mit M. 294 710, von Acceptverbindlichkeiten mit M. 187 000, verwandt wurden und von der bar M. 218 290 verblieben. Die durch die Zuzahlung buchmässig frei gewordene Summe von M. 700 000, wurde zur Deckung des vorhandenen Verlustes in Höhe von M. 98 307 und mit M. 601 692 zu a. o. Abschreib. und Rücklagen verwandt; für 1906 resultierte nach ordentl. Abschreib. von M. 25 267 ein neuer Verlust von M. 62 550. Als Disp.-Kto verblieb zur Verfüg. der Ges. noch M. 246 692. Auch das Jahr 1907 ergab einen Verlust von M. 40 204, während derselbe sich im J. 1908 auf M. 37 562 stellte, welche beide aus dem Disp.-F. gedeckt wurden. Hypotheken: M. 155 000 (Stand ult. 1908). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. event. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 47 400, Gebäude 169 550, Masch. u. Werk- zeuge 156 710, Utensil. 16 210, Klischees 1, Modelle 1, Drucksachen 1, Zinnformen 1779, Warenkto 536 833, Kommiss.-Lager 34 829, Debit. 202 288, Kaut. 396, Automobile 2100, Kassa 2473, Wechsel 30 821, Inferimskto 2489, Verlust 37 562. — Passiva: A.-K. 600 000, Warenlager-Res. 150 749, Dispos.-F. 130 443, Hypoth. 155 000, Kredit. 98 589, Kaut. 100, Interimskto 15 214, Bankkto 91 350. Sa. M. 1 241 447. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 165 335, Abschreib. 21 233. — Kredit: Fabrikat.- Kto 139 446, freigewordene Prozessreserve 9560, Verlust 37 562. Sa. M. 186 569. Dividenden 1900–1908: 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Simon, Hugo Rentzsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Pinner, Bankier Franz Gaedicke, Bank-Dir. Siegm. Bodenheimer, Berlin; Ing. Jul. Blanke, Charlottenburg. H. Berthold Messinglinienfabrik u. Schriftgiesserei, A.-G. in Berlin, Belle-Alliancestrasse 87/88, mit Filialen in Stuttgart, Wien, Petersburg und Moskau. Gegründet: 11./3. 1896. Letzte Statutänd. 5./4. 1899 u. 31./3. 1900. Zweck: Fortbetrieb der Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei von H. Berthold mit 1895 errichteter Filiale in Petersburg ab 1./1. 1896. Übernahmepreis M. 2 968 198. 1897 Erwerb der Schriftgiesserei Bauer & Co- in Stuttgart nebst Filiale in Düsseldorf (aufgelassen 1899) für M. 560 000. 1899 in Petersburg ein eig. Fabrikgebäude errichtet, ebenso 1902 in Stuttgart. Um den Wirkungen des für die Branche ungünstigen neuen Zolltarifs zu begegnen, wurde 1905 die Schriftgiessereifirma J. H. Rust & Co. in Wien angekauft. Dieses Unternehmen wurde 1907 in eine Ges. m. b. H. mit einem Stamm-Kap. von K 450 000 umgewandelt, bei der Ber- liner Ges. mit M. 365 500 zu Buch stehend. Das Wiener Grundstück verblieb im Besitz der Berliner Ges. In Berlin wird 1908/09 ein Neubau aufgeführt, der bis ult. 1908 M. 120 913 erforderte. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. vom 31./12. 1897 um M. 800 000 in 800 Aktien, wovon 550 Stück am 22.–31./1. 1898 den Aktionären zu 120 % u. Stempel angeboten wurden (div.-ber. ab 1./1. 1898). Hypotheken: M. 400 000, verzinsl. mit 4 %, auf Berliner Grundstück, urspr. M. 700 000; 1904 M. 300 000 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt aus 1905), event. Dotation von Spec.-R.-F. (Gr. 20 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Über- rest It. G.-V.-B. Super-Div. und Vortrag auf neue Rechnung. Aus dem Spec.-R.-F. kann die Div. event. auf 6 % ergänzt werden.