Metall-Industrie. 943 = 0 0 MYQ 0 7 Vereinigte Eschebachsche Werke, Aktiengesellschaft zu Dresden, Zweigniederlassung in Radeberg i. S. Gegründet: 1./11. 1890 als A.-G.; eingetr. 10./12. 1890. Letzte Statutänd. 5./5. 1900 u. 29./5. 1908. Gründung des Dresdener Werkes 1867 von Carl Eschebach, des Radeb. Werkes 1886 von demselben. YJweck: Das Werkfabriziert Badegegenstände, Closets, Eisschränke, Eismasch., Küchenmöbel, Schlafzimmermöbel, Laternen aller Art. Backformen, Petroleum-Koch-u. Messapparate, Gaskoch- apparate u. Gasheizöfen, Haus- u. Küchengeräte aller Art aus Weissblech, Eisenblech, Messing, Neusilber u. Kupfer, Emaillewaren, Emailleschilder, eiserne Kochherde u. Heizöfen, Wärm- schränke u. dergl. Die Ges. besitzt eine Metall- u. Holzwarenfabrik in Dresden (früher Eschebach & Haussner), sowie eine Eisschrank- u. Küchenmöbelfabrik, ein Stanz- u. Emaillierwerk u. eine Herdfabrik mit Eisengiesserei in Radeberg (vormals Radeberger Guss- u. Emaillirwerke Carl Eschebach & Co.). Beide Unternehm. wüurden S. Z. lt. Bilanz v. 31./12. 1889 bezw. 31./3. 1890 für M. 2 972 830 eingebracht. In Dresden-Pieschen ist eine neue grosse, mit allen techn. Ein- richtungen der Neuzeit ausgestattete Fabrik erbaut, die 1900 in Betrieb genommen wurde. Kaufpreis des Grundstücks Hierfür M. 212 675. Sie ist durchweg elektr. beleuchtet. mit fünf elektr. Warenaufzügen versehen und besitzt eine Dampfmasch. von 400 HP. sowie 3 grosse Dampfkessel. Sämtl. Masch. werden durch Elektromotoren angetrieben; 2 Dynamomasch, liefern den elektr. Strom für Motore wie Lampen. Die Gebäude mit teils 5, teils 6 Geschossen haben ca. 700 im Gesamtlänge. Zugänge auf Anlage-Kti, besonders beim Radeberger Werk, erforderten 1906: M. 247 714, 1907: M. 231 449, 1908 ca. M. 70 000. — Gesamtumsatz 1902 bis 1908: M. 4 710 251, 5 200 251, 5 095 926, 5 410 676, 5 670 293, 6 133 629, 5 635 614. Arbeiter- zahl insgesamt ca. 1800. Kapital: M. 4 000 000 in 3000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 3 000) 000 in St.-Aktien, beschloss die a.0. G.-V. v. 29./5. 1908 zur Verstärkung der Betriebs- mittel u. zur Tilg. der Bankschuld die Ausgabe von M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien mit Div. ab 1./1. 1908, die nur 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch erhalten u. zu 105 % rück- zahlbar sind, übernommen von der Dresdner Bank zu 101 %, angeboten den St.-Aktionären vom 27./6.–6./7. 1908 3: 1 zu 103.50 %. Die Einziehung der Vorz.-Aktien kann auch im Wege des freihändigen Rückkaufs erfolgen. Im Falle der Liquidation werden die Vorz.- Aktien mit 105 % zuerst befriedigt. Genussscheine: 6000 Stück. Die G.-V. vom 5. Mai 1897 beschloss die Ausgabe von Genuss- scheinen in der Weise, dass auf je eine Aktie zwei Genussscheine A u. B entfielen; die- selben partizipieren an dem zur Verteilung gelangenden Reingewinn zur Hälfte, nachdem die Aktionäre 5 % ihres Nominalbesitzes voraus erhalten haben. Die Genussscheine können ab 1. Jan. 1907 im Wege der Ausl. à M. S00 oder durch Rückkauf getilgt werden Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, 1750 Stücke Lit. A (Nr. 1–1750) X M. 1000 und 1500 Stücke Lit. B (Nr. 1751–3250) à M. 500, an die Dresdner Bank oder deren Ordre lautend, durch Indossament übertragbar. Zs. 1. April u. 1. Okt. Tilg. ab 1906 mit 1 % u. ersp. Zs. durch Verlos. im April auf 1. ÖOkt. Ab I. April 1908 ist verstärkte Verl. oder Totalkündigung mit 6monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf die Grundstücke in Radeberg und Dresden-Pieschen im Betrage von M. 2 575 000 (Taxwert am 26. Mai 1900 M. 4 451 396). Noch in Umlauf Ende 1908: M. 2 425 000. Zahlst. wie Div. Kurs Ende 1900–1908: 102, 102, 104.10, 105, 105, 105.10, 104.50, –, 103.10 %. Aufgelegt 11./6. 1900 zu 101.50 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Aprill oder Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vom Übrigen 10 % als Tant. an Vorst. (anstatt Gehalt) und an die Beamten (bezw. Beamten- und Arbeiter-F.), 5 % Div. an Vorz.- Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 3 % Tant. an A.-R. (jedes Mitgl. mind. M. 1500), Überrest zur Hälfte den St.-Aktionären und zur Hälfte den Genussscheininhabern bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstügk Dresden 227 044, do. Radeberg 95 39/, Gebäude Dresden 2 219 833, do. Radeberg 842 921, Öfen, Bauten u. Anlagen Radeberg 151 686, Masch. Dresden 142 795, do. Radeberg 187819, Inventar u. Utensil. Dresden 60 059, do. Rade- berg 37 200, Werkzeug 40 192, Modelle 31 316, Stanzereieinrichtung 50 566, Formkasten 8711, Geschirre 12 542, Kassa 14 518, Wechsel 132 666, Effekten 119 243, vorausb. Versich. 39 252, Debit. (einschl. M. 760 779 Bankguth.) 1 715 734, Fabrikat.-Vorräte 2 660 430. — Passiva: A.-K. 3 000 000, Vorz.-Aktien 1 000 000, Anleihe 2 425 000, do. Tilg.-Kto 75 000, do. Einlös.- Kto 6105, R.-F. 331 123 (Rückl. 31 123), Spec.-R.-F. 850 000, Rückstell.-Kto 70 764, Unterst.-F. 9788, „Eschebach-Stiftung 120 000. Beamten- u. Arb.-F. 41 229, Disp.-F. 12999 (Rückl. 5000), unerhob. Div. 390, do. f. Genussscheine 40, Kredit. 176 046, Tant. an Vorst. u. Beamte 59 133, do. an A.-R. 9966, Div. an Vorz.-Aktien 50 000, do. an Aktien 330 000, do. an Genusssch. 180 000, Vortrag 42 350. Sa. M. 8789 935. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 392 373, Provis. 51 716, Reisespesen 71 923, Gehälter 226 783, Steuern u. Abgaben 56 657, Landeskulturrente 1374, Em.-Spesen 11712, An- leihe-Zs. 109 895, Versich. 31 267, Arb.-Wohlfahrt 31 703, Reparat. 41 Slö, Delkr.-Kto 13 117. Abschreib. 152 598, Reingewinn 707 573. — Kredit: Vortrag 85 110, Fabrikations-Betriebs- gewinn 1 791 798, Kursgewinn 1971, Zs. 14 704, Wohnhäuser-Ertrag 4928. Sa. M. 1 898 514.