――――― ―‚―=―‚――― Metall-Industrie. 971 Hugo Schneider, Aktiengesellschaft in Leipzig. Comptoir in Paunsdorf-Leipzig. Gegründet: 17./2. 1899 mit Wirk. ab 1. 1.1899; eingetr. 2./5. 1899. Statutänd. 5. 5.1900, 5./%. 1904, 9./5. bezw. 15./11. 1905 u. 14./12. 1906. Bei Übernahme der früh. Firma wurde das Fabrikgeschäft in Leipzig-Reudnitz samt Grundstück auf M. 1795810, das Walzwerk zu Paunsdorf samt Areal auf M. 717 085 geschätzt, Sa. M. 2 512 895. Die auf diesen Grundstücken haftenden Hypoth. von M. 300 000, sowie die aus der Übergangsbilanz v. 31./12. 1898 sich ergebenden Passiven von M. 1 114 441 der Firma Hugo Schneider wurden von der neuen Ges. übernommen. Von dem Überschuss der Aktiven von M. 1 098 455 wurden der Inferentin M. 1 100 000 in 1100 Aktien „ letztere die Differenz von M. 1544 bar herauszahlte. (Gründung s. Jahrg. 1900/1901). Zweck: Übernahme und Fortführung des Fabriketablissements der Firma Hugo Schneider in Leipzig-Reudnitz und des Messingwerks in Leipzig-Paunsdorf, sowie im allgemeinen der Betrieb von Geschäften, welche in das Fach der Lampenfabrikation und der Messingindustrie einschlagen, oder mit dem Betriebe von Messingwerken zusammenhängen. Die Ges. betreibt eine Specialfabrik für Petroleum- Gasglühlicht- und Spiritusglühlicht-Brenner aller Art. Seit 1902 Vertrieb des Keros-Lichts (petroleum-Glühlicht). Das Areal Paunsdorf liegt direkt neben der Eisenbahnstation Schönefeld u. besitzt eigenen Güterabnahmeschuppen u. Bahngeleis. Die erforderl. Dampfkraft wird erzeugt in 7 Dampfkesseln, welche 6 Masch. mit zus. ca. 1500 HP. treiben. Das Messingwerk u. die Brennerfabrik der Ges. in Paunsdorf sind 1900–1905 bedeutend erweitert, ersteres durch zwei neue Walzenstrassen; Hilfsmasch. sind ca. 1400 im Betriebe. Im Herbst 1905 wurde der Gesamtbetrieb in Paunsdorf, woselbst ein Fabrikneubau aufgeführt ist, vereinigt. Gesamtgrösse des Paunsdorfer Areals nach Hinzu- kauf 1905 von 23 492 qm 51 512 qm Fläche, wovon etwa 19 000 qm bebaut sind. Die Zugänge auf den Anlagekonten weisen auch für 1906–1908 erhebl. Beträge auf, ca. M. 175 000, 200 000, 212 649. Das Reudnitzer Grundstück ist zum Buchwert ca. M. 375 000 per 1./10. 1905 verkauft. Umsatz 1900–1908: M. 5 398 888, 5 043 430, 5 862 356, 6 675 363, 7 693 377, 9 409 832, 11 909 800, 13 951 928, 11 100 234; Arbeiterzahl ca. 1500. 1903 Erwerb der Kundschaft, techn. Einricht. u. Fabrikmarken der ältesten Firma für die Beleucht.-Branche Wild & Wessel in Berlin, jetzt mit dem Betrieb in Leipzig vereinigt. Die Ges. unterhält Engrosniederlagen in Paris, Rom, Mailand u. gehört dem Messing-Syndikat an. Das Resultat der Jahre 1907 u. 1908 wurde durch den Preissturz des Hauptrohmaterials Kupfer ungünstig beeinflusst. Quantitativ war 1908 dagegen wiederum eine Steigerung der Produktion zu verzeichnen. 1899 hat die Ges. in Gemeinschaft mit 2 anderen Firmen die A.-G. vereinigter Lampen-, Brenner- und Metallwaren-Fabriken Gebrüder Brünner, Hugo Schneider & R. Ditmar in Warschau mit Rbl. 1 000 000 A.-K. gegründet u. sich mit Rbl. 190 000 daran beteiligt (Buch- wert der Beteiligung M. 351 245). Das Dir.-Mitgl. Joh. Schneider-Dörffel wurde in das Direk- torium der Verwaltung der Warschauer Ges. berufen. Eine Div. hat diese Beteiligung bis 1907 nicht erbracht, doch befindet sich das Geschäft in befriedigender Entwickelung. Der Gewinn der Warschauer Fabrik für 1906 u. 1907 wurde zu Abschreib. u. Rücklagen ver- wendet, bezw. vorgetragen. 1908 erfolgte die Beteilig. an der Brennerfabrik Otto Müller in Berlin, die von der Ges. Schneider in eine A.-G. mit M. 1 000 000 A.-K. umgewandelt wurde. Kapital: M. 4 125 000 in 4125 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1900 um M. 750 000 in 750 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, begeben an die Aktionäre zu 110 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1900, u. lt. G.-V. v. 5./5. 1904 zwecks Bau einer neuen Walzen- strasse um M. 625 000 in 625 ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Kon- sortium zu 113.50 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 27./6 –11./7. 1904 zu 120 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Agio mit M. 84 375 in den R.-F. Zwecks Stärkung der Betriebs- mittel, Abstossung von Bankkrediten u. der zweiten Hypoth. beschloss die G.-V. 15/11. 1905 nochmalige Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 4 125 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, begeben an ein Konsortium zu 152 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 1.–15./12. 1905 zu 160 %. Agio mit M. 520 000 in den R.-F. Hypotheken (Ende 1908): M. 550 000 zu 4½ % mit halbj. Kündig.-Frist, bis 1./4. 1911 unkündbar. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1904), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 pro Mitgl.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Gebäude 1 371 360, Grund u. Boden 294 655, Masch. 875 336, Giesserei 1, Mobil. 64 495, Werkzeug 124 139, Masch.-Bauanstalt 1, Beleucht.- Anlagen 2, Speisekantine 1, Fuhrwerk 2, Bahngeleis 2, Feuerlöscheinricht. 2, Patente 2, Modelle 1, Schleusen 2, Klär-Anlage 1, Feuerversich. 22 135, Haftpflichtversich. 3324, Waren 2 525 975, Kassa 59 861, Wechsel 350 134, Effekten 371 375, Debit. 1 364 454, Bank- guth. 334 493, Avale 14 000. —– Passiva: A.-K. 4 125 000, R.-F. I 832 500, do. II 400 000 (Rückl. 50 000), Delkr.-Kto 22 500, Hugo Schneider-Stiftung 83 168, Schneider-Dörffel-Beamten-Unter- stütz.-F. 15 381, Hypoth. 550 000, Kredit. 600 569, Accepte 315 536, Avale 14 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 71 668, do. an A.-R. 24 112, Div. 330000, do. alte 560, Grat. u. Hugo Schneider- u. Schneider-Dörffel-Stiftung 40 000, Vortrag 53 161. Sa. M. 7 775 758. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 508 088, Reisespesen 27 816, Gebäude- instandhalt. 10 707, Feuerversich. 4787, Hypoth.-Zs. 24 750, Zs. 14 581, Fuhrwerks-Unk. 11 556,