Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 121 Motorenfabrik Werdau, A.-G. in Werdau. (In Konkurs seit 23./2. 1906.) Gegründet: 1895. Die G.-V. v. 17./2. 1904 beschloss der ungünstigen Verhältnisse und Geschäftslage wegen Auflös. der Ges., der am 23./2. 1906 die Konkurseröffnung folgte. Kon- kursverwalter: Rechtsanwalt Koppisch. Kapital: M. 438 000 in 379 Vorz.- u. 59 abgest. St.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 225 000, erhöht 1897 um M. 125 000, 1899 u. um M. 250 000 auf M. 600 000. Durch G.-V.-B. v. 9./9. 1901 wurde dann der jetzige Stand des A.-K. durch Zus. legung bezw. Umwandlung der St.- Aktien durch 50 % Zuzahlung in 6 % Vorz.-Aktien u. Begebung weiterer Vorz.-Aktien herbei- geführt. Näheres s. Jahrg. 1903/1904 d. B. Der Buchgewinn der Transaktion von M. 359 000, verwertet mit M. 192 104 zur Deckung der Unterbilanz per 1./7. 1902, mit M. 2022 für Sanierungs- kosten, restl. M. 164 873 fanden Verwendung zum Ausgleiche des Betriebsverlustes 1903 u. für Abschreib. Dividenden 1895/96–1902/1903: 7, 7, 4, 8, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Liquidatoren: G. J. Forkmann, Baumeister Osk. Möbius. Aufsichtsrat: Vors. A. Ultsch, Komm.-Rat Waselewsky, Leipzig; Alfred Brumm, Meerane; Bruno Ullrich, Oskar Möbius, Hans Hetzer, Werdau. Märkische Maschinenbauanstalt Ludwig Stuckenholz Akt.-Ges. in Wetter a. d. Ruhr. Gegründet: April 1873. Statutänd. 28./10. 1899, 11./8. u. 28./12. 1906, 12./8. 1908 u. 14./5. 1909. Die Firma lautete bis 11./8. 1906 Märkische Maschinenbau-Anstalt vorm. Kamp & Co. Zweck: Betrieb techn. Unternehm., Fabrikation und Vertrieb industrieller Artikel, Her- stellung von Maschinen u. Walzwerken, Gasgebläsemasch., Kranen u. Hebezeuge aller Art etc. Die Ges. besitzt die Licenz zum Bau von Gaskraftmaschinen, System John Cockerill-Seraing (Belgien) und Ing. Ed. Delamare-Deboutteville (in Grössen von über 60 PS.). Die a. o. G.-V. v. 11./8. 1906 genehmigte die Übernahme der Masch.-Fabrik Ludwig Stuckenholz in Wetter f. M. 1 350 000 (s. b. Kap.), ausserdem vergütete die Ges. der Firma Stuckenholz deren Vorräte, Kassenbestand, Wechsel, Wertpap., Beteil. u. Aussenstände nach dem Stande vom 1./7. 1906. Die beiden Werke liegen nahe beieinander und ihre Fabrikate ergänzen sich derart, dass durch ihre Vereinigung die Möglichkeit erwächst, vollständige Anlagen zur Herstellung zu übernehmen, welcher Umstand die Stellung der Ges. im Wettbewerb wesentlich ver- bessert. Um ferner für das vergrösserte Unternehmen eine möglichst günstige Kapital- grundlage zu gewinnen, wurde einerseits auf eine tunlichst niedrige Bemessung des Kauf- preises für die Werte der Firma Stuckenholz gehalten u. andererseits eine Herabsetzung des M.-K. der Maschinenbau Anstalt um M. 500 000 vorgenommen (s. Kap.). Der Buchgewinn v. M. 500 000 diente mit M. 341 576 zu Abschreib. auf Anlagewerte und mit M. 158 424 zu Rücklagen. Zugänge auf Anlage-Kti 1907/08 M. 995 893, wovon M. 491 658 auf Grundstücke u. Gebäude u. M. 349 933 auf Masch. entfallen; Zugänge 1909 I. Sem. M. 189 416. Der Über- schuss für die Zeit v. 1./7.–31./12. 1908, M. 194 575, wurde mit M. 194 144 zu Abschreib. u. mit M. 431 dem R.-F. zugeführt. Die a. o. G.-V. v. 12./8. 1908 genehmigte den Abschluss eines Interessengemeinschafts- Vertrages mit der Duisburger Maschinenbau-A.-G. vorm. Bechem & Keetman und der Ben- rather Maschinenfabrik. Der Vertrag hat den Zweck, durch eine rationelle Arbeitsweise im Interesse der 3 Ges. wie der Kundschaft die Fabrikate zu vervollkommnen u. zu ver- billigen; die hervorragende Stellung der 3 Ges. auf dem Gebiete des Baues von Hebezeugen u. Einricht. von Hüttenwerken hat den Gedanken gebracht, durch eine Vereinigung der Arbeitsgebiete dieser 3 Firmen durch eine rationelle Verteilung der Arbeitsgebiete, durch intensivere Ausnutzung der Anlagen wie durch Zuweisung der Aufträge an die jeweils leistungsfähigeren auf diesem Gebiete qualitativ das beste u. das billigste möglich zu machen, dabei wird jeder Ges. die Möglichkeit gelassen, sich selbständig weiter zu entwickeln. Es wurde ein Belegations-Ausschuss gebildet, in dem die Organe der Ges. vertreten sind; dieser stellt die Bilanz nach festen Grundsätzen auf u. der danach ermittelte Gewinn wird zu je den 3 Ges. überwiesen. Der Vertrag ist auf 30 Tahre mit Wirkung ab 1./1. 1909 abgeschlossen. Kapital: M. 3 500 000 in 3000 doppelt abgest. Aktien à M. 500 u. 2000 Aktien von 1906 à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000. Lt. G.-V. v. 13./11. 1888 Herabsetzung auf M. 2 400 000 durch Zus. legung von 3 Aktien in 2, 1894 Rückzahlung von M. 100 auf jede Aktie und Ab- stempelung der Aktien von M. 600 auf M. 500; A-K. somit bis 1906 M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. v. 1./8. 1906 beschloss zwecks Vornahme von Abschreib. u. Reservestellungen Herab- setzung des A.-K. auf M. 1 500 000 durch Zus. legung der Aktien 4:3 (Frist 15./12. 1906). 67 Aktien à M. 500 wurden für kraftlos erklärt u. davon 54 Stück versteigert; auf jede Aktie entfiel ein Erlös von M. 398.84. Die G.-V. vom 11./8. 1906 genehmigte ferner behufs Über- nahme der Maschinenfabrik Ludwig Stuckenholz in Wetter und behufs Vermehrung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 3 500 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906. Wolfgang Reuter, Inh. der Firma Ludwig Stuckenholz, brachte sein Geschäft für M. 1 350 000 in die Ges. ein u. erhielt dafür obige 2000 neue Aktien zu 105 %, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. %0