Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. 1153 Zweck: Fabrikation von Pianinos u. Flügeln u. ähnl. Instrumenten, Handel mit den- selben u. damit zus.hängende oder ähnl. Geschäfte, insbes. der Erwerb u. Fortbetrieb der Firma Gebrüder Knake, Münster i. W. Kapital: M. 500 000 in Vorz.- u. St.-Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 149 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Immobil. 275 448, Werkzeuge u. Mobil. 13 974, Waren 114 939, Material 269 564, Kassa u. Wechsel 6502, Debit. 170 088, Modelle 1, Patente 1. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 149 000 Kredit. 141 506, Accepte 16 932, Arb.-Unterst. 566, Skonto 1000, R.-F. 8368 (Rückl. 955), Spec.-R.-F. 15 000, Tant. 323, Div. 17 500, Vortrag 322. Sa. M. 850 520 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 13 263, Reingewinn 19 101. – Kredit: Vortrag 368, Betriebsgewinn 30 104, Gebäude-Mieten 1891. Sa. M. 32 364. Dividenden: Aktien 1904–1907: 5, 6, 5, 5 %. Vorz.-Aktien 1908: 4 %. St.-Aktien 1908: 3 %. Direktion: Wilh. Brenken, Oscar Schräder. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Schräder, Telgte; Bank-Dir. Wilh. Hälsen, Rob. Terfloth, Münster. Zahlstelle: Münster i. W.: Münsterische Bank. Polyphon-Musikwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leipzig. Gegründet: 1./4. 1895. Letzte Statutänd. 30./3. 1900, 7./4. 1903, 30./5. 1904, 19./4. 1905 u. 22./5. 1909. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1 361 077. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation mech. Musikwerke, Sprechapparate, Schreibmasch. u. Artikel der Feinmechanik überhaupt, sowie Betrieb anderer hiermit in Verbindung stehender Geschäfts- zweige. Seit 1898 baut die Fabrik Instrumente mit selbstthätigem Notenscheibenwechsel, seit 1903 Schreibmasch. u. Sprechapparate; letztere mit den zugehörigen Schallplatten. 1904 wurde der Bau von Motoren u. Kraftfahrzeugen aufgenommen. Beschäftigt werden 600 Ar- beiter. Die am 6./6. 1899 von einem Brandschaden heimgesuchte Fabrik wurde bedeutend vergrössert. Schwierigkeiten in der Entwicklung des Schreibmaschinenbaues, unproduktive Ausgaben bei Aufnahme der Fabrikation von Motorfahrzeugen beeinflussten die Ergebnisse der Jahre 1904–1907 in ungünstiger Weise. Nach Abschreib. von M. 86 422 stieg der Verlust 1905 auf M. 155 957, hiervon M. 78 796 durch Auflös. des R.-F. gedeckt, ferner wurden 1906 von Mitgl. der Verwalt. 77 Aktien der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellt und dieselben mit M. 66 000 in die Bilanz aufgenommen (1908 auf M. 7700 abgeschrieben), wodurch sich die Unterbilanz in 1905 auf M. 11 161 ermässigte, sich aber durch den Verlust in 1906 wieder um M. 21 697 auf M. 32 768 erhöhte; 1907 konnte der Verlustsaldo getilgt werden. Nach Tilg. des Verlustes von 1908 M. 875 066 (siehe bei Kap.) und nach vollständiger Reorganisation des Betriebes u. Wechsel in der Leitung der-Ges. hofft die Verwalt. wieder auf eine günstige Entwickelung des Unternehmens. Kapital: Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Infolge von Verlusten, besonders beim Schreibmasch.-Bau (inzwischen eingestellt), bei der Automobil-Abteil. etc., sowie nach M. 210537 ordentl. u. M. 90 367 ausserordentl. Abschreib. schloss das Geschäftsjahr 1908 mit einem Verlust von M. 1 375 066 ab, der sich durch Nachlass bezw. Vergütung des Bank- hauses Knauth, Nachod & Kühne um M. 500 000, also auf M. 875 066 reduzierte. Zur Be- seitigung dieses Verlustsaldos bezw. Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 22./5. 1909: a) Herabsetzung des A.-K. um M. 770 000 durch 1. Vernichtung von 80 eigenen Aktien u. 2. Zus.legung der übrigen verbleibenden 920 Aktien im Verhältnis von 421 (Frist 15./10. 1909); b) Erhöhung des herabgesetzten A.-K. um den Betrag von M. 1 020 000 (auf insgesamt M. 1 250 000) durch Ausgabe neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909; c) Aus- gabe von M. 600 000 Schuldverschreib. Hypotheken: (Ende Dez. 1908) M. 230 000, verzinsl. zu 4½ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann bis 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Grat., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Kassa u. Wechsel 12 012, Debit. 451 820, Arb.- Unterst.-F. 4050. Areal 24 025, Geleisanlage 8964, Gebäude 650 076, Masch. 183 677, Werkzeuge 63 219, Inventar 28 806, elektr. Beleucht.-Anlage 21 283, Pferde u. Wagen 2272, Orig.-Notenscheiben u. Rollen 33 381, Orig.-Schallplatten 25 000, Modelle 1, Effekten-K. 7700, Rohmaterial., fertige u. halbf. Fabrikate 569 288, Notenscheiben 108 099, Schreibmasch. 56 425, Automobil-Kto 108 949, Verlust 875 066. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Accepte 228 521, Kredit. 1 661 504, Hypoth. 230000, Arb.-Unterst.-F. 4050, Interims-K. 26 584, Delkr.-Kto. 73 458, R.-F. 10 000. Sa. M. 3 234119. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 113 581, Handl.-Unk. 109 229, Zs., Dekorte, Provis. 141 440, Hyp.-Zs. 10518, Reklame 29 245, Kohlen u. Schmiermaterial 22717, Kranken- kassen- etc. Beiträge 14 001, Berufsgenossenschaft 5082, Steuern 3629, Ausstellungsspesen 6869, Abschreib. 210 537, Debit.-Verluste 26 909, Delkr.-Rückstell. 63 458, Fabrikat.-Betriebs- Verlust 618875. – Kredit: Vortrag 1030, Bank-Kto 500 000, Verlust 875 066. Sa. M. 1 376 097. Kurs Ende 1896–1908: 293, 275, 270, 286, –, –, 131, 100, –, –, 87.50, –, – %. Eingef. 25./10. 1895 zu 150 %, Notiert in Leipzig. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. 73 ―――――