Marmor-, Basalt- und Schieferbräche etc. 1197 Aktiven, insbes. Hartsteinbetrieben, Mobil., Aussenständen etc. zu den Werten von M. 800 000 bezw. M. 306 000 eingebracht, ausgeglichen durch Hingabe von 800 bezw. 306 Aktien. Zweck: Erwerb und Betrieb von Hartsteinwerken, sowie Betrieb der Hartsteinindustrie und aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. befasst sich in der Hauptsache mit Herstellung von Schotter- und Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunst- steinen und Platten. Das Material der Ges. findet hauptsächl. zur Herstellung von Strassen und bei Hafen- und Quaibauten Verwendung. Werke der Ges.: Hartsteinwerke in den Gemarkungen Ober-Ramstadt, Wallmerod u. Rossdorf mit dem Basaltwerk Rossberg und dem Steinbruchgelände in Hering; 32 ha 80 a 46 qm nutzbares Areal; Diabas-Horn- felswerk in Nieder-Ramstadt; 12 ha 71 a 16 qm nutzbares Areal; die durch Vertrag v. 19./11. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898 für M. 305 000 angekauften Ahlbacher Basalt- werke von C. Stein & Co. in Limburg mit 2 ha 78 a 34 qm eigenem und etwa 90 ha 58 a erpachteten Areal. Diese Firma betrieb grosse Basaltsteinbrüche im Westerwald, in den Kreisen Limburg und Westerburg, teils auf eigenem Areal, teils auf Grund vonvauf Jahre hinaus gepachteten Berechtigungen. Die Pachtverträge gewähren der Ges. das ausschl. Recht auf Basaltgewinnung u. Verwertung, sowie Herstell. der nötigen Anlagen. Die Abbaufähig- keit der einzelnen Steinbrüche beträgt nach geologischen Schätzungen von 1898 bei stärkstem Betriebe bei Ober- Ramstadt ca. 100, bei Nieder- Ramstadt ca. 30–40, bei Limburg ca. 70–80 Jahre. Das Jahr 1904 schloss mit M. 196 000 Unterbilanz. Die- selbe verringerte sich durch Verzicht des A.-R. auf seine feste Vergütung auf M. 191 000. Hiervon deckten die Familie Breitwieser und andere Aktionäre durch Hergabe von 188 Aktien M. 188 000. Die restl. M. 3000 wurden dem Gewinnvortrag aus 1903 ent- nommen. Das Jahr 1905 brachte zwar eine Besserung des Geschäftes, das Ergebnis war jedoch nicht zufriedenstellend. Infolge der grossen Abschreibungen und, Minderbewertung der Warenbestände ergab sich ein Verlust für Ober-Ramstadt und Wallmerod von M. 125 511, die Abteilung Nieder-Ramstadt schloss mit M. 33 746 Gewinn ab, so dass sich der Gesamt- verlust auf M. 91 756 stellt, der sich durch M. 60 160 Abschreib. auf die der Ges. überlassenen M. 188 000 eigenen Aktien auf M. 151 925 erhöhte; 1906 gelang es die Unterbilanz auf M. 121 770 herabzumindern u. dann aus dem Gewinn für 1907 ganz zu tilgen. Nachdem 1906/07 sämtl. Betriebe der Ges. den Anforderungen der Neuzeit entsprechend eingerichtet sind (Kostenaufwand 1907 ca. M. 250 000), erwartet die Ges. wieder eine gute Rentabilität. In den Betrieben sind ca. 600 Arbeiter beschäftigt. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien (Nr. 1–840 u. 1041–1600) à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000. Die G.-V. v. 13./6. 1903 beschloss zur Ergänzung der durch die Neubauten stark in Anspruch ge- nommenen Betriebsmittel Erhöh. um M. 350 000 (auf M. 1 600 000) in 350 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1903, angeboten den Aktionären 7.–20./11. 1903 zu 100 % plus 2 % für Reichs- u. Schluss- notenstempel und 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1903. Zur teilweisen Deckung der Unterbilanz aus 1904 wurden der Ges. M. 188 000 Aktien unentgeltlich überlassen (s. oben). Die G.-V. v. 27./5. 1907 beschloss Herabsetzung des A.-K. um diese M. 188 000, wozu noch M. 12 000 Aktien zum Kurse von 80 % hinzugekauft wurden; das A.-K. beträgt jetzt also nur noch M. 1 400 000. Die erwähnten 200 Aktien wurden vernichtet. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500; begeben zunächst M. 320 000, restl. M. 180 000 freih. 1900 zu 92 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. Zs.-Zuwachs im April auf 1./10. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung des Kaufpreises des Limburger Werkes und zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel. Zur Sicherstellung der Anleihe sind die sämtlichen Immobilien der Ges. mit einer Kautionshypothek von M. 515 000 belastet, und zwar die Liegenschaften der Abteilungen Ober-Ramstadt und Heidelberg zusammen mit M. 500 000, Limburg mit M. 15 000. Noch in Umlauf Ende 1908 M. 451 000. Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte; Darm- stadt: Gebr. Kahn. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), bis 15 % an Dir., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Gelände 608 852, Gebäude 372 533, Masch. 292 170, Seilbahn 81 695, Bahnanlagen u. Rampen 92 745, Geleise 85 980, Rollbahnwagen 41 968, Wasserleitungen 5356. Gerüste u. Brücken 26 888, elektr. Beleucht.-Anlage 4724, Telephon- anlage 572, Arbeitsgeräte 2693, Modelle 1, Mobil. 2654, Bureaumobil. 2987, Effekten 1422, Kaut. 6989, Avale 63 140, vorausbez. Feuerversich. 2837, Vorräte an Betriebsmaterial, Reserve- teile etc. 128 025, Bankguth. 106 840, Debit. 198 921, Kassa 2135. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 451 000, do. Zs.-Kto 490, do. Verlos.-Kto 2265, R.-F. 31 300 (Rückl. 6270), Kredit. 57 684, Avale 63 140, Div. 98 000, do. alte 50, Tant. a. A.-R. 5000, Arbeiterkasse 2061, Tant. 17 871, Vortrag 3268. Sa. M. 2 132 131. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 68 781, Arb.-Wohlf. 24 772, Oblig.-Zs. 20 000, Kursverlust 89, Abschreib. 144 576, Reingewinn 125 409. – Kredit: Vortrag 2537, Be- triebsgewinn 379 817, sonst. Einnahmen 1275. Sa. M. 383 630. 0 Kurs Ende 1900–1908: 118, 118, 101.50, 104, 91.80, 64, 71, 73, 104.75 %. Aufgel. M. 500 000 am 4./12. 1900 zu 115 % durch Abel & Co. u. Gebr. Bonte in Berlin; erster Kurs am 10./12. 1900: 117 %. Not. Berlin, u. zwar die Aktien Nr. 1251–1600 seit Nov. 1904. Dividenden 1898–1908: 5, 6, 7, 5, 4½, 5, 0, 0, 0, 0, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Karl Weber, Würzburg; Andr. Klefenz, Darmstadt; Dir. K. Breit- wieser, Ober-Ramstadt. – 8