1210 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Direktion: C. Brenner, Paul Kieser. Prokurist: G. Herbordt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Kellerhof, Höxter; Stellv. Baurat O. Taaks, Heinr. Krüger, Bankier L. H. Oppenheimer, Hannover; F. Thedieck, Höxter; Bank-Dir. Aug. Tebbenjohanns, Braunschweig. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Hannover: S. H. Oppenheimer jr.; Braunschweig: Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt. portland-Cementwerke Höxter-Godelheim, A.-G. in Höxter a. W. mit Zweigniederlassung in Godelheim. Gegründet: 30./6. 1889, eingetr. 10./7. 1889. Statutänd. 5./4. 1900, 10./6. 1903, 2./5. 1906 u. 29./4. 1908. Übernahme der Fabriken von Gebr. Schmidt, Höxter, u. Emil Arntz & Co., Godelheim. YJweck: Fabrikation u. Vertrieb von Portland-Cement u. verwandten Artikeln, Ausnutzung der Wasserkräfte der Ges. zu industriellen Unternehmungen jeder Art. — Das Werk in Höxter, mit Dampfmasch. von ca. 1000 PS., beschäftigt ca. 200 Arbeiter. 1907 Bau zweier Schneider- öfen, wofür nebst anderen Zugängen M. 67 393 verausgabt wurden. Zugänge 1908 M. 45 332. Grösse des Grundbesitzes ca. 14,6 ha, wovon ca. 13 ha auf Höxter u. ca. 1,6 ha auf Godelheim entfallen; bebaut sind in Höxter ca. 1, 2 ha, in Godelheim ca. 0,15 ha. Die Ges. hat von der Stadt Höxter bis zum 1./1. 1947 das Recht auf Gewinnung von Rohmaterial zur Ver- arbeit. von Cement in aus den der Stadt Höxter gehörigen ca. 22 ha umfassenden Ländereien für jährl. ca. M. 6000 erpachtet. Das für die Fabrikation erforderliche Roh- material wurde bisher ausschliesslich aus diesen erpachteten Brüchen gefördert. Die ausser Betrieb gewesene Godelheimer Fabrikanlage der Ges. wurde lt. G.-V. v. 8./2. 1905 an die neugegründete Godelheimer Lederpappenfabrik G. m. b. H., an der sich die Cementwerke mit M. 30 000 beteiligten, für M. 100 000 verkauft; die Summe ist zu 4½ % an 1. Stelle hypothek. sichergestellt. Von der Beteil. gelangten 1907 M. 15 000 zur Abschreib. Mit dem Verkauf war ein Ausfall von M. 207 125 verbunden. Der Ges. verblieb in Godelheim noch ein Grundstück im Werte von M. 27 000. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Cement- Syndikat in Bochum mit 280 000 Fass Beteiligungsziffer an. Absatz 1908 nur 57 % .. Beteil. gegen 63 % in 1907. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, wovon 1008 Vorz.-Aktien u. 192 St.-Aktien sind. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, 1892 herabgesetzt auf M. 800 000 durch unentgeltl. Übergabe von 200 Aktien à M. 1000 seitens der Vorbesitzer, weil die seitens derselben garantierte Produktions- fähigkeit der Werke nicht erreicht wurde. Der durch die Herabsetz. erzielte Buchgewinn wurde mit M. 54 084 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1892, mit M. 122 235 zu Abschreib. u. mit M. 23 680 zur Stärkung des R.-F. verwandt. Die G.-V. v. 20./4. 1899 beschloss zwecks Vornahme von Neu- u. Umbauten sowie zur Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 (auf M. 1 200 000) in 400 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899, begeben zu 112.50 % an die Berliner Bank. Die G.-V. v. 10./6. 1903 beschloss zwecks Beschaffung vonBetriebsmitteln Ausgabe von 1200 Gewinn- anteilscheinen à M. 400, die den Aktionären auf jede Aktie einer bis 31./7. 1903 angeboten wurden. Die Aktien, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt ist, sind Vorz.-Aktien geworden. Die Gewinnanteilscheine werden vom Tage der Zahlung aus dem Reingewinne nach Dotier. des R.-F. u. Vornahme der ordnungsm. Abschreib. mit jährl. bis 5 % ohne Nachzahlungspflicht verzinst und jährl. durch Ausl. bis M. 30000 getilgt, sofern die G.-V. nicht eine stärkere Ausl. beschliesst. Von dem verbleibenden Gewinne erhalten die Vorz.-Aktien 6 % Div. mit Nachzahlungspflicht, sodann die St.-Aktien 4 %, aber erst nach völliger Tilg. sämtl. Gewinnanteilscheine u. ohne Nachz.-Pflicht; danach erhält der A.-R. 8 % Tant., dann die St.-Aktien weiter 2 % Div., der Rest wird unter sämtl. Aktien gleichm. verteilt. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.- Aktien zuerst befriedigt. Gezeichnet wurden 745 Gewinnanteilscheine u. darauf M. 298 000 eingezahlt. Gegen die Beschl. der G.-V. v. 10./6. 1903 war von Hch. Goldschmidt in Hannover Klage erhoben, die aber 1904 zugunsten der Ges. entschieden wurde, worauf Ausreichung der Vorz.-Aktien u. Gewinnanteilscheine erfolgte. Aus den der Ges. durch die Transaktion zugeflossenen baren Mitteln von M. 298 000 wurden M. 207 125 auf das Werk Godelheim abgeschrieben, M. 17 523 dienten zur Deckung des Betriebsverlustes aus 1904, M. 50 000 wurden dem R.-F. u. M. 23 351 dem Disp.-F. zugewiesen. Aus letzterem wurden die Einführungskosten der Vorz.-Aktien an der Berliner Börse bestritten. A.-K. bis 1906: M. 1 200 000 in 745 Vorz.- Aktien u. 455 St.-Aktien. Die G.-V. v. 2./5. 1906 hat nachträglich Umwandlung von St.- Aktien in Vorz.-Aktien gegen Zahlung von je M. 400 beschlossen; Frist 31./5. 1906. Die so geschaffenen 263 Vorz.-Aktien erhielten keine Gewinnanteilscheine geniessen, aber Div.- Ber. ab 1./1. 1906 mit Nachzahlungsrecht für 1903 u. 1904. Durch diese Einzahlungen hat die Ges. nach Deckung der Kosten von M. 802, welche die Durchführung dieses Beschlusses v. 2./5. 1906 erforderten, M. 104 397 neue Mittel erhalten, von denen M. 30 000 auf Gebäude- und Ofen-Kto, M. 10 000 auf Masch.-Kto, M. 49 999 auf Steinbruch-Kto abgeschrieben sind, während der verbleibende Rest von M. 14 398 dem gesetzl. R.-F. zugeführt worden ist. Gewinnanteilscheine: 745 Stück à M. 400, ausgegeb. zu den 1903 durch Zuzahl. geschaffenen Vorz.-Aktien. Über die Teilnahme der Scheine am Reingewinn u. deren Tilg. durch Auslos. s. unter Kapital. Aus dem Gewinn für 1905–1908 wurden je M. 30 000 zur Tilg. der Scheine verwendet, sodass jetzt noch 445 Stück vorhanden. .