Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1221 — Lothringer Portland-Cement-Werke Sitz in Metz. Sitz der Centrale in Strassburg i. E., Kaiser Friedrichstr. 17, Fabriken in Diesdorf u. Heming in Lothr. Gegründet: 6./6. 1891, eingetr. 1./7. 1891. Statutänd. 6./4. 1900, 18./5. 1904, 10./5. 1905 u. 27./4. 1907. Firma lautete bis Ende 1898 Lothr. Portl.-Cement-Werke Diesdorf mit Sitz in Diesdorf. Zweck: Betrieb der Cementfabriken zu Diesdorf u Heming, Herstell. u. Verkauf von Cement u. verwandten Erzeugnissen, sowie daraus gefertigt. Waren. Die G.-V. v. 22./12. 1898 beschloss Vereinig. mit der A.-G. Elsass-Lothr. Portl.-Cement-Werk zu Heming. Produktionsfähigkeit der in der Nähe des Saarkohlenbeckens für Bahn- u. Wassertransport günstig geleg. Anlagen zu Diesdorf u. Heming jährl. ca. 550 000 Fass à 170 kg; tatsächl. Produktion 1906–1907: 303 012, 392 860 Fass, f. 1908 nicht veröffentl. Auf beiden Fabriken, die ein Areal v. 624 127 qm umschliessen, ist 1904 das Drehrohrofen-System eingeführt; Deckung der Kosten hierfür u. für andere Neuanl. (ca. M. 500 000) erfolgte aus der 1904 begebenen 4½ % Anleihe; 1906–1908 Zugänge auf Anlage-Kti M. 183 473, 196 051, 135 720. Grundbesitz 17 ha 68 a 95 am Fabrikterrain u. durch Zukauf jetzt ca. 70 ha für lange Jahre reichende Kalk- u. Thonfelder. Der Betrieb des Heminger Werkes wurde am 1./11. 1905 eingestellt, 1906 fand dann Verpachtung des Werkes an die Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. in Metz statt, doch wurde bereits am 1./1. 1907 der Betrieb wieder für eigene Rechnung übernommen unter gleichzeitiger Übernahme des der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. zustehenden Kontingents f. das Diedenhofener Werk, dessen Cementfabrikation eingestellt wurde. Gleich- zeitig erwarben die Lothringer Portland-Cementwerke die Mehrheit des M. 1 000 000 betragen- den Stamm.-Kap. der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. mit Sitz in Strassburg (Div. 1902–1908: 5, 5, 6, 8, 0, 6, 6 %), indem für jeden St.-Anteil à M. 1000 1 neue Aktie à M. 1000 oder M. 1200 bar gewährt wurden. Die Ges. gehört der Süddeutschen Cement-Verkaufsstelle in Heidelberg an und hat sich ferner bei dem Rheinisch-Westfäl., sowie bei dem Belgischen Cementsyndikate ein allerdings nicht erhebliches Absatzauantum gesichert und ist bei anderen Ges. mit M. 1 400 000 beteiligt, darunter befinden sich Aktien an Portland-Cement- fabrik Gebr. Spohn in Blaubeuren (A.-K. M. 2 500 000, Div. 1904–1908: 6, 10, 14, 14, 13 %), die oben erwähnten Anteile der Ges. f. Kalk- u. Cement-Ind. u. Aktien der Heminger Portland- Cementwerke A.-G. (s. unten). Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Stempelaufdruck, aus dem die Firmenänd. v. 22./12. 1898 ersichtlich, erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1898 um M. 800 000 in 800 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899; von diesen Aktien erhielten 200 Stück die bisherigen Diesdorfer Aktionäre zu 135 %, die übrigen 600 Stück wurden in Tausch gegen 600 Stück Aktien der angegliederten A.-G. Elsass-Lothring. Portland-Cement-Werk zu Heming gegeben (s. oben). Die G.-V. v. 6./4. 1900 beschloss zwecks der Beschaffung von Mitteln für Neuanlagen und Betriebserweiterungen weitere Erhöhung um M. 700 000 (auf M. 2 500 000) in 700 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien; übernommen von einem Konsortium, und zwar M. 200 000 zu 140 %, M. 500 000 zu 155 %, u. von diesem M. 180 000 den Aktionären 10: 1 v. 15.–30./5. 1900 zu 140 % angeboten u. M. 20 000 dem Vorst. u. den Beamten der Ges. zu den gleichen Bedingungen überlassen; die restl. 500 Aktien dienten zur Einführung an den Börsen Berlin u. Frankf. a. M. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 27./4. 1907 um M. 1 250 000 in 1250 Aktien. Hiervon wurden vorerst nur M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 emittiert, und zwar dienten 652 Aktien zu pari zum Umtausch gegen Geschäftsanteile der Ges. für Kalk- u. Cement-Industrie in Metz u. Aktien des Heminger Portland-Cementwerkes A.-G. in Saarburg (Div. 1904–1908: 4, 3, 5, 5, 5 %). Restliche 48 Aktien wurden gegen bar zu 117.50 % plus 4 % St.-Zs. begeben. FEerst 1908 fand die Emiss. der weiteren, ab 1./1. 1908 div.-ber. 550 Aktien statt, angeboten den alten Aktionären Nr. 1–2500 vom 20./5.–3./6. 1908 5: 1 zu 112.50 % plus 4 % Stück- Zs. ab 1./1. 1908. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. It. G.-V. v. 18./5. 1904, rück- zahlbar zu 102 %, 800 Stücke Lit. A (Nr. 1–800) à M. 1000, 400, Lit. B (Nr. 801–1200) à M. 500, auf Namen der Firma S. Bleichröder in Berlin als Pfandhalter oder deren Ordre u. durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. 1./7. (zuerst 1909) auf 2./1.; ab 1910 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypothek. eingetragen; Buchwert der belasteten Grundstücke u. Ge- bäude Ende 1903 M. 2 216 200, wozu noch der Wert der zu errichtenden Neuanlagen treten wird. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen u. Metz: Fil. der Internat. Bank in Luxemburg. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Die Anleihe diente zur Errichtung von Neu- anlagen und Einführung des Drehrohrofenbetriebes (s. oben) und Rückzahl. des Restes der früh. Anleihe I (M. 222 500). Kurs in Berlin Ende 1904–1908: 102.60, 102.10, 102.50, 99, 99.50 %. Zugelass. Juni 1904, zur Zeichnung aufgelegt 27./6. 1904 zu 101 o% unter Ausgleich der Stäack-Zs. u. Zahl. der Hälfte des Schlussscheinstempels; erster Kurs 4./7. 1904: 101.60 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt, event. Dotierung weiterer R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber zus. M. 10 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke, Steinbrüche, Tongruben, Wasserversorg.- Anlage 382 000, Fabrikgebäude, Wohngebäude, Kanal-Lagerhäuser 1 129 000, Brennöfen 126 000, Dampf- u. Arbeitsmasch., Drehöfen-Anlagen 1 104 000, Mobil. 63 000, elektr. Beleucht.- u.