Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1233 Dr. Karl Schoch, Charlottenburg; Königl. Hofbrunnenbaumeister Gustav Georg Medon, Berlin; Stadtrat Rudolf Halama, Stadtrat Reinhold Hattwich, Oppeln; Fabrikbes. Jul. Rosen- thal, Breslau; Dir. Georg Ledermann, Oltaschin; Dr. med. Jul. May, Oppeln. Silesia Neue Oppelner Portland-Zementfabrik A.-G. in Oppeln. Gegründet: 13./8. 1906 mit Wirkung ab 13./8. 1906; eingetr. 24./10. 1906. Gründer: Kalk- werksbes. Jos. Klose, Gross-Strehlitz; Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender-Fuld, Berlin; Frau Gräfin Johanna Schaffgotsch, Koppitz; Major a. D. Herm. von Nimptsch, S. Bleichröder, Cassirer Söhne, Berlin; Bergrat Franz Pieler, Ruda; Geh. Reg.-Rat und Landrat a. D. Paul von Schroeter, Schyglowitz O.-S. Die Ges. übernahm von Richard Friedlaender zu Oppeln die von diesem dem preussischen Domänenfiskus für den Preis von M. 500 000 abgekaufte Domäne Königl. Sacrau bei Oppeln, für denselben Preis, u. zahlte an die Erben des Domänen- ächters Victor Reymann als Abstandsgeld für Aufgabe der noch ca. 7 Jahre dauernden Pacht M. 100 000 und als Preis für das lebende und tote Inventar die Summe von M. 74 835. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Ver- äusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweigen, der Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Industrien sowie Erwerb u. Verwertung von Grundstücken. Die Domäne, welche nach den vorliegenden Untersuchungen alle zur Zementfabrikation geeigneten Rohmaterialien in aus- reichender Menge und in guter Qualität enthält, liegt an der Oder und an dem Oppelner- Winterhafen. Gleichzeitig ist der Fabrik eine Ladestation der neuen, im Bau begriffenen Bahn Brockau-Groschowitz gesichert. Die Anlage, auf eine Produktion von 400 000 Normal- fass Cement berechnet, kam am 5./10. 1907 in Betrieb. Etwa 300 Morgen der Domäne Sacrau sind in kleinen Abschnitten verpachtet. Die Ges. hat 1908 mit der neuen Zement- fabrik Stadt Oppeln eine Interessengemeinschaft geschlossen, in welcher eine Produktion von 800 000 Fass, die leicht auf 1 000 000 Fass gebracht werden kann, vereinigt ist. Kapital: M. 2 500.000 in 2500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Anlage, Fabrikterrain, Steinbruch, Fabrikgebäude, Masch., Inventar, Fuhrpark, Beamten- u. Arbeiterwohnung., Schlafräume, Kantine ctc. 2 434 294, Domänegrundstück 425 000, Vorkaufsrecht 1, Kassa 1075, Wechsel 21 341, Depots 9633, Avale 95 000, Feuer-Versich. 2796, Inventar 206 410, Bankguth. u. ausstehende Forder. 644 775. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 600 000, Kredit. 363 461, Delkr.-Kto 20 000, Kaut. 32 083, Avale 95 000, R.-F. 11 500, Div. 100 000, Tant. 16 550, Vortrag 101 732. Sa. M. 3 840 327. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 3695, Gen.-Unk. 112 366, Abschreib. 169 297, Delkr.-Kto 20 000, Gewinn 229 782. – Kredit: Zement 534 303, Zs. 72, Domäne 766. Sa. M. 535 141. Dividenden 1907–1908: 0 % (Baujahr), 4 %. Direktion: Kaufm. Dir. Rich. Friedlaender, Oppeln; techn. Dir. Ing. Wilh. Leonardy. Prokurist: C. Weimar. Aufsichtsrat: Vors. Major a. D. Herm. von Nimptsesh, Stellv. Rich. Gravenstein, Fabrikbes. S. Cassirer, Rob. Friedlaender, Prokurist Arthur Guttmann, Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Nasse, Schädlitz b. Pless. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Recklinghausen. Gegründet: 22./5. 1890. Letzte Statutänd. 21./4. 1899. Zweck: Errichung u. Betrieb von Cementfabriken und Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- und Kalkfabrikation und allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Versand 1903–1908: 5641, 5225, 4484, 4801, 4361, ? Doppelwagen Kalk à 10 t u. 468 208, 549 938, 392 298, 506 515, ca. 500 000, 418 462 Fass Cement à 170 kg. Den Prozess gegen das Cement-Syndikat in Hannover auf Zahl. von M. 67 526 für gelieferten Cement hat die Ges. 1904 in 2. Instanz zwar gewonnen, das Reichsgericht hat die Sache aber in die 2. Instanz zurückgewiesen. Die Wider- klage des Syndikats wurde abgewiesen. 1906 ist in diesem Streite ein Vergleich zu- stande gekommen, wonach die Ges. an das Syndikat M. 275 000 zahlte, ferner einen Teil der Gerichtskosten trug. Der Verlust der Ges. aus diesem Streit beträgt M. 266 409. Die Ges. ist dem Rhein.-Westfäl. Cement-Syndikat mit 750 000 Fass Anteilziffer beigetreten. Besitz: Die Ges. übernahm bei Gründung die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Firma Westfäl. Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum u. Lengerich i. W. 1890/91 Errichtung der Cementfabrik Lengerich; hat jetzt 300 000 Normalfass Cement jährl. Produktionsfähigkeit. Der grösste Teil des Werkes erhielt 1900 elektr. Antrieb; hierdurch wurde der Bau einer 1902 in Betrieb gesetzten Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk ermöglicht. Durch die Teutoburger Waldbahn hat das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. 78