Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1241 Lager von vorzügl. Ton enthalten. In Schwenz u. Tribsow b. Cammin (eigener Besitz, 65 Morgen) besitzt die Ges. Förderungs-Gerechtsame, enthaltend Kreidelager von grosser Mächtigkeit, sowie ein Thonlager, zu dessen Verwertung eine grosse Dampfziegelei errichtet wurde, die aber seit 1907 ausser Betrieb ist. Die Ges. ist bei den Pommerschen Kalkstein- werken G. m. b. H. in Stettin mit M. 20 000 beteiligt. 1902 Ersteigerung des Hauses Guten- bergstr. 6 in Stettin in der Subhastation; 1903 Ankauf dreier an die Bredower Cementfabrik anstossender bebauter Grundstücke (Bredowerstr. 47/49); ebenso 1907 das Haus Grenzstr. 34. Mit den Schles. Cementwerken in Oppeln u. benachbarten Cementverbänden hat die Ges. Vereinbarungen getroffen, um die bisherige rücksichtslose Konkurrenz wenigstens etwas einzuschränken. Die von der Stettin-Gristower Portland-Cementfabrik A.-G. in Liqu. erworbene Cement- fabrik in Bünnewitz (s. unten) umfasst ein Areal von 312 467 qm. Zur Errichtung von Arbeiter-Familienhäuser sind an die Pomm. Ansiedlungs-Ges. 14 400 qm aufgelassen. Die Häuser sind errichtet. Diese Fabrik Bünnewitz liegt auf der Insel Gristow bei Cammin in Pommern unweit der Mündung des Dievenowstromes in die Ostsee. Die Fabrik hat einen eigenen schiffbaren Kanal u. eigene Mergelgruben. Die Kreide für die Cementfabrikation wird mit Kähnen bezw. den beiden der Fabrik gehörigen Dampfern „Pommerscher Greif- u. „Bredow“ von Rügen geholt. Die Leistungsfähigkeit dieses Werkes beträgt nach der inzwischen erfolgten Fertigstellung der neuen Anlagen ca. 400 000 Fass pro Jahr (Prod. 1907 ca. 270 000 Fass). In Langendorf, Kreis Cammin, besitzt die Ges. ein unbelastetes Areal von 889 260 qm. Dasselbe ist eine frühere Waldparzelle, welche jetzt von der Ges. allmäh- lich angeforstet wird. Kapital: M. 1 700 000 in 2000 Aktien (Nr. 1 –2000) à M. 500 u. 700 Aktien (Nr. 2001–2 700) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./4. 1889 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den Aktionären zu 165 %. Die a. o. G.-V. v. 12./4. 1906 beschloss Erwerb der Stettin-Gristower Portland-Cementfabrik mit Wirkung ab 1./4. 1907, zu welchem Zwecke das A.-K. in der G.-V. v. 29./5. 1906 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 erhöht wurde, welche Stettin- Gristow als Kaufpreis erhielt; von diesen Aktien wurden M. 300 000 vom 21./9.–6./10. 1906 den Aktionären der Stettin-Gristower Portland-Cementfabrik zu 162.50 % angeboten, ausser- dem wurde eine auf Gristow eingetragene Hypothek von M. 600 000 übernommen. Die Ges. ist bei der Abrechnung über die für M. 200 000 übernommenen Bestände mit der Stettin- Gristower Portland-Cementfabrik i. Liquid. über eine nach den Kaufbedingungen zu leistende Barzahlung zu einem Prozesse gekommen, dessen Objekt ca. M. 50 000 betrug. Dieser Prozess wurde 1907 zu Gunsten der Stettin- Bredower Ges. entschieden. Hypothek: M. 600 000 zur ersten Stelle auf Gristow; ferner existiert eine Kaut.-Hypoth. von M. 400 000 auf Bredow für einen Bankkredit. Die seinerzeit von der Stettin-Gristower Portland-Cementfabrik auf das Gristower Werk eingetragene 5 % Oblig.-Schuld in Höhe von M. 1 100 000, welche aber nicht ausgegeben wurde, ist bestehen geblieben. Die Oblig. sind im Besitz der Bredower Ges. Deren Verwertung behufs Tilg. der Hypothek auf Gristow u. Verstärk. der Betriebsmittel soll zu gelegener Zeit erfolgen. Ferner M. 226 500 Hypoth. auf Wohnhäuser in Bredow. Anleihe: Die G.-V. v. 25./3. 1909 beschloss eine 4½ % Oblig.-Anleihe, welche an erster Stelle auf die Werke Gristow u. Bredow eingetragen werden soll, im Höchstbetrage von M. 1 500 000 u. mit 105 % rückzahlbar, auszugeben. Stücke à M. 1000 u. 500, Künd. bis 1912 ausgeschlossen. Der Erlös der Anleihe dient zur Abstossung der Hypoth. auf Gristow (s. oben), zur Beseit. der Bankierschuld u. zur Verstärk. der Betriebsmittel. Zulassung in Berlin am 6./5. 1909 beantragt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März-April in Stettin. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. ausserord. Abschreib, und Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div., hierauf 12 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Ab- schreib. bis 1908 M. 1 143 542. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 350 000, Fabrikanlagen 760 000, Wohn- häuser (abzügl. 226 500 Hypoth.) bleibt 248 500, Masch. 534 000, Fahrzeuge, Pferde u. Wagen, Mobil. u. Utensil. 170 000, Beteilig. an Pommerschen Kalksteinwerken 20 000, do. Ansiedl.- Ges. 1000, Vorräte 733 523, Kassa 5895, Wechsel 145 118, Schuldner 287 377, Wertp. u. Kaut. 67 970. – Passiva: A.-K. 1 700 000, R.-F. I 140 081 (Rückl. 7238), do. II 18 782, Spec.-R.-F. 15 000, Garantie- u. Delkr.-Kto 33 000, Hypoth. auf Gristow 600 000, (Oblig. auf Gristow 1 100 000), (Kaut.-Hypoth. auf Bredow 400 000), Accepte 460 000, Kredit. 218 993, Tant. 18 307, Div. 102 000, Vortrag 14 22). Sa. M. 3 323 385. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuerversich. 9816, Steuern 15 496, Unk. 109 223, Arb.- Versich. 21 887, Zs. 18 859. Hypoth.-Zs. 36 000, Abschreib. a. Anlagen 104 810, do. a. Debit. 1928, Gewinn 139 138. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 429 572, Grundstücks-Erträge u. Mieten 27 590. Sa. M. 457 162. Kurs Ende 1888–1908: 250, 160.25, 129.50, 99.75, 89, 79.25, 81.80, 92, 128.75, 162, 202, 216, 148.50, 126, 128, 154.30, 169.75, 173, 169.25, 116.90, 108.25 %. Aufgelegt 14./15. Juli 1884 zu 105 %. Seit Okt. 1907 sind sämtl. Aktien lieferbar. Notiert in Berlin. Bividenden 1884–1908: 6, 9½, 6½, 9, 15, 7, 5, 4, 2, 0, 2½, 4, 7, 9, 12½, 14, 10½, 7, 6, 7, 7, 6, 6, 7, 6 %. Coup.-Verj-: 4 J (K)