1242 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Direktion: P. Siber, G. Fritsch. Prokurist: Paul Zielesch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Wilh. Keilich, Stellv. Bankier Carl Neuburger, Berlin; Ing. H. Paulsen, Bergedorf; Dr. H. Kanter, Komm.-Rat Abel, Berlin. Zahlstellen: Stettin: Eigene Kasse, Landschaftl. Bank d. Prov. Sachsen; Berlin: Gebr. Schickler, Carl Neuburger, Abel & Co. Stettin-Gristower-Portland-Cementfabrik Act.-Ges. in Stettin, Vulcanstr. 3. (In Liquidation.) Gegründet: 23./3. 1895. Sitz bis 1./4. 1903 in Berlin. Die Ges. übernahm die Eugen Kantersche nach dem Schlemmverfahren arbeitende Cementfabrik auf Insel Gristow bei Cammin in Pommern samt Grundstücken, Gebäuden, Maschinen, Inventar, Vorräten und Aussenständen. Kapital: M. 1 222 000 in 321 abgest. alten Vorz.-Aktien, 808 abgest. Vorz.-Aktien Lit. A u. 93 abgest. St.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1897 um M. 300000 (auf M. 1 500 000) in 300 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1897. Zwecks Reorganisation des Unternehmens u. Tilg. der nach Aufbrauch der Reserven (M. 165 525) noch mit M. 219 408 per 31./12. 1901 ausgewiesenen Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 14./3. 1902, die Aktionäre auf- zufordern, eine Zuzahlung von M. 300 pro Aktie zu leisten (Frist 26./3.–22./4. 1902). Die Aktionäre, welche der Aufforder. nachkamen, erhielten einen Gewinnanteilschein und ihre Aktien wurden als 6 % Vorz.-Aktien abgestempelt. Auf 1283 Aktien, welche damit Vorz.- Aktien geworden, erfolgte die Nachzahlung mit zus. M. 384 900; 217 Aktien blieben in St.- Aktien bestehen. Die eingegangenen M. 384 900 wurden mit zur Deckung des Fehlbetrages aus 1901 benutzt. Ende 1903 bestand schon wieder eine Unterbilanz von M. 370 596, zu deren Tilg. die G.-V. v. 10./3. 1904 beschloss, die Aktionäre aufzufordern, eine Zuzahlung von M. 400 auf jede Vorz.-Aktie u. von M. 700 auf jede St.-Aktie zu leisten. Die Aktien, auf welche zugezahlt ist, wurden als 6 % Vorz.-Aktien Lit. A abgestempelt. Die Vorz.- u. St.-Aktien auf welche diese Zuzahlung nicht geleistet ist, sind im Verhältnis 5:3 zus.gelegt. Nach Ab- lauf der bis 13./5. 1904 gestellten Frist hat das A.-K. den oben genannten Bestand ange- nommen. Durch Zuzahl. gingen M. 335 230 ein. Buchgewinn aus der Zus. legung M. 278 000. Aus diesen Summen wurde der Verlust aus 1903 von M. 370 569 u. der aus 1904 von M. 2503 gedeckt. Im Herbst 1905 befand sich die Ges. wieder in Geldkalamitäten u. es beschlossen die G.-V. v. 23./9. u. 9./11. 1905 Ausgabe von 818 weiteren Vorz.-Aktien à M. 1000. Da aber genügende Anmeldungen zum Bezuge dieser Volz.-Aktien nicht eingingen, trat die Ges. Ende 1905 in Liquidation. Am 12./4. 1906 beschloss dann die Stettin-Bredower Pottland-Cement- Fabrik A.-G. in Stettin die Gristower Anlagen käuflich zu erwerben. Die St.-Aktien gehen leer aus. Alle Aktiengattungen erhielten vom 21./9.– 6./10. 1906 ein Bezugs- recht auf M. 300 000 neue, ab 1./1. 1907 div.-ber. Aktien von Stettin- Bredow in der Weise eingertumt, dass auf 4 Gristower Aktien 1 Bredower Aktie zu 162.50 % = M. 1625 franko Zs. bezogen werden konnte. Auch die auf Gristow eingetragene Hypoth. von M. 600 000 wurde mit übernommen. In einem Streit mit der Verkäuferin des Werkes, der Stettin- Bredower Portland-Cementfabrik wegen Übernahme der Vorräte entschied das Schiedsgericht gegen die Ges., sodass das Liquidationsergebnis um ca. M. 50 000 ungünstiger ausfallen wird. Das genaue Ergebnis der Liquidation kann erst nach Beendigung einiger Prozesse bezw. nach Eingang der Aussenstände festgestellt werden. Genussscheine auf Namen im Werte von à M. 300. Ausgegeben zu den 1283 Aktien, auf welche lt. G.-V. v. 14./3. 1902 à M. 300 u. auf die St.-Aktien, auf welche lt. G.-V. v. 10./3. 1904 à M. 700 zugezahlt sind. (Näheres auch bezügl. des Beschl. der G.-V. v. 10./3. 1904 s. unter Kapital.) Die Scheine sind jetzt wertlos. Bilanz am 9. Dez. 1906: Aktiva: Kassa 2789, Kaut. 3088, Debit. 132 709, Verlust 1 154 837. – Passiva: A.-K. 1 222 000, Rücklage 50 500, Kredit. 20 924. Sa. M. 1 293 424. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1 058 091, Hyp.- Zs. 15 000, Zs. 31 140, Kaut. 73, Spesen 15 605, Gehälter 18 537, Verkaufsverlust 45 000. – Kredit: Fabrikat.- Kto 20 969, Pacht 1496, Effekt.-Zs. 123, Debit.-Eingang 6020, Verlust 1 154 837. Sa. M. 1 183 447. Bilanz am 9. Dez. 1907: Aktiva: Kassa 186, Effekten 2507, Debit. 129 369, Verlust 1 203 848. – Passiva: A.-K. 1 222 000, Rücklage 93 149, Kredit. 20 762. Sa. M. 1 335 911. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1 154 837, Rückl. 50 000, Spesen 2430, Effekten 167. – Kredit: Effekten-Zs. 94, Zs. 3068, Unfallvers. etc. 424, Verlust 1 203 848. Sa. M. 1 207 436. Kurs: St.-Aktien Ende 1899–1903: 165, 105, 53, 35, 53 %. Aufgelegt 10./4. 1899 zu 132 %. Erster Kurs 13./4.: 144 %. Notierten in Berlin. Die Vorz.-Aktien u. abgest. St.- Aktien waren nicht zugelassen. Dividenden: St.-Aktien 1895–1904: 8, 8, 8, 10, 12, 4, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 19)2–1904: 0, 0, 0 %; Genussscheine 1902– 1904: M. –, –, . Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidatoren: Emil Pfützner, Stettin; Paul Bartz, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Max Abel. Stettin; Stellv. Geh. Ober-Reg.-Rat. z. D. Fr. Bormann, Isidor Selten, Berlin; Dir. E. Maetz, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Abel & Co. ―――