1252 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. von den Forderungen M. 5 132 111; wegen schwebender Prozesse oder aus anderen Gründen sind zu reservieren M. 775 409; festgestellte, bei der Verteilung zu berücksichtigende Forderungen M. 357 920. Hierauf sind 75 % zur Verteilung gebracht bezw. reserviert. Nach dem in dem Schlusstermin, 4./1. 1904, vorgelegten Schlussverzeichnis betrug der erforderl. Rest der fest- gestellten Forder. M. 99 494 und die zur Res. erforderl. Summe für die bestrittenen Forder. an die Masse M. 374 835, für Konkursverwaltung und Gerichtskosten wurden M. 5000 zurück- gelegt, sodass im ganzen noch M. 479 330 erforderlich waren. Vorhanden M. 840 264, sodass nach voller Befriedigung der Gläubiger ein ansehnlicher Überschuss für die Liquid.-Masse verblieben ist. Am 13./4. 1904 erfolgte die gerichtl. Aufhebung des Konkurses; seitdem ist die Ges. in Liquid. getreten. Die Werke der Ges. selbst wurden gemäss G.-V.-B. v. 24./1. 1902 an die A.-G. für Glas- industrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden für M. 6 250 000 verkauft (s. diese Ges.). Die Grund- und Anleiheschulden sind auf den Kaufpreis angerechnet. Die Über- nahme hat 11./1. 1902 stattgefunden. Ferner hat die Siemens-Ges. die zu 103 % rückzahlbare Anleihe der Vallendar-Ges. im Betrage von noch M. 1 970 000, die zu 103 % auf den Kauf- preis angerechnet wurde, übernommen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; über die allmähliche Erhöhung s. Jahrg. 1903/1904. Die Liquidationsgesellschaft verteilte 1907–1909 bereits 4 Raten von zus. 19 % = M. 190 pro Aktie an die Aktionäre. Über Regressangelegenheiten u. Prozesse ist Näheres aus Jahrg. 1904/05–1907/08 zu ersehen. Im J. 1908 konnten sämt- liche von Aktionären gegen die Ges. angestrengte Prozesse erledigt werden. Da die hierfür zurückgestellten Gelder nunmehr verfügbar geworden sind, wurde am 2./4. 1909 ein weiterer, vierter Teilbetrag von 3 % auf die Aktien aus der Liquidationsmasse verteilt. Die Abwicklung der Liquid. hängt nunmehr lediglich an der Erledigung der Prozesse gegen die Brüder Boeing, die sich nachgerade bei dem unablässigen Bestreben dieser Herren nach Hinausschiebung u. Verschleppung zu einem wahren Rattenkönig von Prozessen herausgebildet haben. Be- dauerlich ist neben der unausgesetzten Verzögerung des Liquidationsabschlusses die der Ges. durch diese vielen Prozesse aufgezwungene Ausgabe von Tausenden von Prozesskosten, die für die Aktionäre unwiederbringlich verloren sind, da die Pfandobjekte zur Befriedigung der Forderungen bei weitem nicht ausreichen dürften. Erwähnt sei über die Prozesse, dass L. O. Boeing gegen die reichsgerichtlichen Entscheidungen (wonach er der Ges. M. 450 000 Schadenersatz u. weitere M. 115 292 nebst Zinsen aus Forderungen in laufender Rechnung zu zahlen hat) die Restitutionsklagen angestrengt hatte. Diese sind vom Ober- landesgericht Frankf. a. M. im Febr. 1909 abgewiesen worden. L. O. Boeing hat gegen beide Urteile Revision eingelegt; der Termin hierfür ist noch nicht bestimmt. Nach der Gewinn- u. Verlustrechnung für 1908 ist der Fehlbetrag von M. 4 799 299 auf M. 4 790 057 zurück- gegangen. Am J ahresschluss betrugen die Bankguthaben M. 471 943. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Effekten 560, Kassa 725, Regressansprüche 34 370, Ausstände 229 956, Bankguth. 471 943, Verlust 4790 057. – Passiva: A.-K. abz. Liquidationsraten 5 040 000, Delkr.-Kto 248 852, Liquid.-Verteilungskto 238 760. Sa. M. 5 527 612. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 4 799 298, Abschreib. a. Debit. 35 442, do. a. Effekten 3391, Handl.-Unk. 5671. — Kredit: Zs. 20 332, Delkr.-Kto 33 414, Verlust 4 790 057. Sa. M. 4 843 803. Kurs der Aktien Ende 1896–1901: 196.50, 265.75, 269.75, 207.75, 148, 31.60, 20, 20.25, 18.40 %. Eingeführt 9./4. 1896 zu 170 %. Nur die Nrn. 1–4000 sind zugelassen. Notiert in Berlin. Die Aktien werden ab 25./11.1901 franko Zs. u. Seit 2./6. 1905 in Mark pro Stück gehandelt, und zwar versteht sich die Notiz ab 3./4. 1909 nur für solche Stücke, auf welche 4 Liqui- dationsraten von zus. 19 % = M. 190 zurückgezahlt sind. Kurs Ende 1905–1908: M. 86.50, 53.50, 41, 57 pro Stück. Dividenden 1891–1900: 6, 8, 8, 10, 10, 12, 14, 15, 15, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J .) Liquidatoren: Alb. Lohmann, Sinzig; Rechtsanwalt Paul Hennig, Berlin. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Fabrik-Dir. Fritz Lüty, Mannheim; Stellv. Bankier Alb. Küster; Komm.-Rat Herm. Walter, Berlin; Dir. Ernst Sollors, Cöln. Zahlstellen: Berlin: Arons & Walter, Bergmann & Fraedrich Nachf. Birkenfelder Ton- u. Ziegelwerke, A.-G. in Birkenfeld. Gegründet: 7./4. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 30./7. 1900. Letzte Statutänd. 21./4. u. 19./6. 1903. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Übernahme der Birkenfelder Dampfziegelei Dr. Jochum & Cie. G. m. b. H. in Liquid. für M. 369 065. Zweck: Dampfziegeleibetrieb, Fabrikation und Vertrieb von Backsteinen, Radialsteinen, Profilsteinen, Verblendern und allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln. Kapital: M. 176 000 in 176 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 220 000. Die G.-V. v. 21./4. 1903 beschloss behufs Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1902 M. 43 868) Herabsetzung des A.-K. auf M. 176 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 5:4 (Frist 1./8. 1903). Die G.-V. v. 10./10. 1903 sollte über Ergänzung der finanziellen Mittel der Ges. beschliessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Pant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 600), Rest nach G.-V.-B. ―――― ――‚‚‚‚‚‚