Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1299 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. Ofen- u. Tonindustrie-Akt.-Ges. Angerburg in Angerburg, Zweigniederlassungen in Dullen u. Emilienthal b. Liebemühl. Gegründet: 7./2. 1906; eingetr. 10./2. 1906. Statutänd. 7./9. 1906 u. 16./3. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb und Betrieb von Öfen und Tonindustrie-Anlagen und von Ziegeleien, sowie Erwerb u. Ausnutzung von Ton- u. Lehmlägern u. Fabrikation von Öfen, Ziegel, Ton- waren u. keramischen Erzeugnissen aller Art in OÖst- u. Westpreussen u. Beteiligung an ge- werbl. Unternehm., sowie Erwerb von Grundstücken, welche mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Die G.-V. v. 1./3. 1906 beschloss den Erwerb der der Firma „Angerburger Kachelofen- u. Tonwarenfabrik H. J. Sommerfeld, Angerburg“ gehör. Fabrik- anlagen nebst allen Bestandteilen und Zubehör, Grundstücke, Tonläger, Masch., Apparaten, Material u. Warenvorräten, ferner wurde der Ankauf des der Arb.-Wohn.-Genossensch. in Angerburg gehör. Arbeiterwohnhauses nebst Land beschlossen. Der gesamte Erwerbspreis betrug M. 1 051 868. Die a. o. G.-V. v. 7./9. 1906 beschloss den Ankauf der O. Krüger'schen Ofen-u. Tonwarenfabrik Emilienthal. Der Ton daselbst ist in so grossen Ouantitäten vorhanden, dass, unbeschadet der eigenen Produktion, das roh gewonnene Material kleineren Ofen- Fabriken, welche wenig oder gar keinen Ton besitzen, zu guten Preisen verkauft wird. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./9. 1906 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907. Diese neuen Aktien wurden infolge Ankaufs der dem O. Krüger in Emilienthal b. Liebemühl bisher gehörigen Ofenfabrik, des Gutes, der Ziegelei u. des Tonlagers. Von alten Aktionären wurden 364 Stück zu 110 % bezogen, 80 Stück zu 110 % übernahm O. Krüger u. 56 Stück wurden zu 112 % zur öffentl. Zeichnung gestellt. M. 120 250 des A.-K. waren Ende 1908 noch nicht eingezahlt. Für sämtl. Aktien ist seitens des Dir. H. Sommerfeld bis 31./12. 1910 eine Mindestdividende von 8 % garantiert, doch wurde dieselbe im J. 1908 gegen franko Hergabe von 200 Aktien der Ges. aus der Garantieverbindlichkeit entlassen; diese 200 Aktien befinden sich in dem Besitz der Ges. Hypotheken: M. 734 642. „ Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. etc., 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Aktien im eigenen Besitze 200 000, nicht eingeford. A.-K. 120 250, Gebäude 781 390, Grundstücke 622 751, Amort.-Kto 43 080, landwirt. Inventar 20 193, Masch. 128 711, Formen 16 397, Utensil. 23 482, Kontorinventar 1944, Gespann 2148, Schiffahrt 33 025, Kassa 1564, Giro-Kto 1013, Effekten 25 979, Wechsel 15 112, Debit. 234 988, Feuerversich. 590, Waren 280 693, Schmiede 541, Anschlussgleis für Neubau Dullen 31 944, Grundertrag 8274. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 46 821 (Rückl. 292), Spec.-R.-F. 6000, Hypoth. 734 642, Kaut. 1000, Kredit. 52 454, Bank-Kto 198 546, unerhob. Div. 250, Accepte 48 810, Vortrag 5551. Sa. M. 2 594 076. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 44 871, Steuern 16 308, Kranken- u. Invalid.-Versich. 3537, Ern.-Kto 9926, Geschäfts-Zs. 5371, Kursverlust 1899, Hypoth.-Zs. 32 884, Fuhrwerks-Kto 2229, Abschreib. a. Anlagen 39 331, do. a. Debit. 129 031, Gewinn 5844. — Kredit: A.-K. 200 000, Hypoth. 60 000, Pacht u. Miete 1930, Schiffahrt 4889, Waren 24 072, Gespann 343. Sa. M. 291 236. 3 Dividenden 1906–1908: 8, 8, 0 %. Direktion: Julius Dorsch. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Rob. Wolff, Ratsherr Herm. Cohn, Bürgermeister Otto Laser, Bank-Dir. Alb. Specovius, Angerburg; Ritterguts- pächter Ernst Höwig, Stawken; Louis Meyer, Bartenstein. = 9 ― = 0 0 0 0 O. Titel's Kunsttöpferei, Act.-Ges. in Liqu. in Berlin, W. 57, Winterfeldtstrasse 24. Gegründet: 23./7. 1885; eingetr. 9./12. 1885. Näheres über die Ges. s. dieses Jahrbuch 1908/09. Die Ges. hatte bereits 1906 das Baugeschäft vollständig aufgegeben u. beschränkte sich nur noch auf den Verkauf der Waren. Aber auch 1907 war das Geschäft sehr unbefriedigend. Die zurück- gegangene Bautätigkeit, die Arbeitseinstellungen auf dem Baumarkte haben den Absatz sehr ungünstig beeinflusst. Dazu sind die Preise zurückgegangen, wogegen sich die Herstellungs- kosten beträchtlich vermehrt haben; eine Besserung der Verhältnisse war sobald nicht zu erwarten. Hierzu kam der Tod des Vorstandsmitgl. Gustav Koehler und infolgedessen die Kündigung eines Kredits von M. 244 000 u. einer Hypoth. Die a. o. G.-V. v. 26./9. 1907 beschloss deshalb die Auflös. der Ges. und die Liquidation des Unternehmens. Die Fürsten- walder Fabrikanlage wurde an Hans Koehler für M. 210 000 (M. 60 000 bar u. M. 150 000 in Hypoth.) verkauft, sodass die Fürstenwalder Konten in der Liquidationsbilanz vom 1./10. 1907, die einen Verlust von M. 445 875 aufweist, nicht mehr vorkommen. Die im Besitz der Ges. verbliebenen Hausgrundstücke in Berlin, Steinstr. 26, 27 u. 28 wurden anfangs 82*