Porzellan-Fabriken. 1317 Ortelli, Sonneberg; Paul Ortmann, Roda S.-A.; Dir. Dr. Hans Heubach, Kloster-Veilsdorf; Dir. Carl Potzler, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp und deren Filialen; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Mitteldeutsche Credit-Bank. Roschützer Porzellanfabrik Unger & Schilde Aktien-Ges. in Roschütz, Altenburgischen Anteils. Gegründet: 1./7. 1899; eingetr. 10./11. 1899. Übernahmepreis M. 364 376. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung von Porzellanwaren u. anderen keramischen Artikeln. Kapital: M. 270 000 in 270 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 76 000. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Gebäude 196 000, Wohnhaus 34 754, Grundstück 19 468, Masch. 1, Formen und Modelle 1, Utensil. 1, Fuhrwerk 1, Licht 1, Effekten 20 585, Wechsel 3526, Kassa 4737, Debit. 99 143, Fabrikat.-Kto 39 155. – Passiva: A.-K. 270 000, Hypoth. 76 000, R.-F. 12 715 (Rückl. 1257), Provis. 3086, Kredit. 24 800, Div. 24 300, Tant. u. Grat. 2367, Vortrag 4105. Sa. M. 417 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Dubiose 369, Abschreib. 21 17 7, Zs. 2032, Unk. 26 688, Reparat. 3540, Gewinn 32 030. – Kredit: Vortrag 6879, Kontokorrentkto 15, Agio 2606, Fabrikat.-Kto 76 337. Sa. M. 85 839. Dividenden 1899–1908: 5, 3½, 5, 5, 8, 10, 10, 11, 12, 9 %. Direktion: Bernh. Schilde. Prokuristen: Raimund Metzner, Carl Unger, Ernst Schilde. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Max Ortelli, Sonneberg; Karl Fischer, Berlin; Herm. Unger, Leipzig. Porzellanfabrik Schönwald in Schönwald b. Selb, Oberfranken mit Zweigniederlassung in Arzberg. Gegründet: 5./2. 1898; eingetr. 16./4. 1898. Letzte Statutänd. 10./3. 1900, 2./6. 1903 u. 4./3. 1905. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Auf das A.-K. wurde die seit 1879 von der Kom- manditges. J. N. Müller zu Schönwald betriebene Porzellanfabrik mit M. 755 443 sowie bar M. 40 556 eingelegt, wofür 796 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keram. Artikeln, hauptsächl. von Gebrauchsgeschirren. Das Etabliss. der Ges. besteht aus Fabrikgebäude mit 12 Brennöfen u. neu erbautem Lagergebäude, einer Massemühle, Masch.-Haus mit einer neuen 150 pferdigen Dampfmasch. u. 2 Dampfkesseln, Wirtschaftsgebäude mit einem Saale zum Kantinenbetrieb, Wohnhaus mit Garten, Grundstücken für den Ökonomiebetrieb. Flächeninhalt der Grund- stücke insgesamt ca. 30 ha. 1903 Erwerb der Porzellanfabrik Th. Lehmann in Arzberg mit Wirkung ab 1./1. 1903 mit allen Aktiven u. Passiven für M. 568 864. Die Anlagen in Arzberg bestehen aus Fabrikgebäude mit jetzt 10 Brennöfen u. 2 Lagerhäusern, 1 Massemühle, Masch.- u. Kesselhaus mit Dampfmasch. von 95 HP., Wirtschaftsgebäude mit Kantine, Wohnhaus mit Garten, Grundstücken zum Okonomiebetrieb. Der Flächeninhalt der Grundstücke insgesamt 8,142 ha. Arb.-Zahl in beiden Fabriken etwa 1200 Personen. Zugang auf Immobil.-Kto für 4 Brennöfen in Arzberg 1906 zus. M. 201 854, auf Masch.-Kto u. sonst. Anlagen M. 147 825. Zugänge in beiden Fabriken 1907/1908 M. 58 271 bezw. 38 790. Eine neue Gleisanlage nebst Grundstücken erforderte in Schönwald 1907/08 M. 245 000. – Die Ges. gehört der Vereinig. Deutscher Porzellanfabriken zur Hebung der Porzellanindustrie an. Der Rückgang des Gewinnerträgnisses i. J. 1907 ist in der Hauptsache auf die schwierigen Arbeiterverhältnisse, die Erhöhung der Löhne und die Verteuerung der Rohmaterialien, insbesondere aber auf den schlechteren Geschäftsgang in den Monaten Nov. u. Dez. zurückzuführen. 1908 wurde infolge der Betriebseinschränkung, bedingt durch die ungünstigen Brancheverhältnisse, ein Brutto- gewinn von M. 320 702 erzielt. Nach Abzug aller Unk. von M. 306 398 und der Abschreib. von M. 120 018, ergibt sich ein Verlust von M. 105 713, der nach Aufzehrung von M. 78 849 Reserven mit M. 26 864 vorgetragen wurde. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. Vereinbar. der Gründer v. 14./4. 1898 um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1900 voll div.-ber. Aktien, vollgezahlt zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1898 seit 22./3. 1900; ferner erhöht zwecks Erwerb der Lehmann'schen Porzellanfabrik in Arzberg lt. G.-V. v. 2./6. 1903 um M. 600 000 (auf M. 1 600 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, begeben zu pari zuzügl. 1.828 % Agio nebst 4 % Zs. seit 1./1. 1903, angeboten den Aktionären 1:3 v. 14.–28./9. 1904 zu 125 % nebst 4 % Zs. ab 1./1. 1903. Hypotheken: M. 56 827 auf Schönwald zu 4½ % (urspr. M. 125 000). Tilg. mit 2 bezw. 5 % bis 1919 bezw. 1906, seitens der Gläubiger unkündb., beide Hypoth. seitens der Ges. jederzeit mit 6 monat. Frist kündbarr. Hypotheken-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen 1905 zur Deckung von Neubau-Unk., Tilg. von M. 215 338 Hypoth. auf Arzberg u. Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. mit jährl. ca. M. 20 000 ab 1906. Die Anleihe ist auf dem Arzberger Etabliss. an I. Stelle sichergestellt. Ausgelost bis ult. 1908 M. 63 00). Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5, höchstens 10 % z. R.-F., alsdann bis 4 % Div., bis zur Hälfte kann der Rest vom A.-R. zur Verwendung in das Unternehmen zurückgestellt werden, ―