Porzellan-Fabriken. 1321 Vorräten, Aussenständen etc. für zus. M. 600 000, wovon M. 240 000 bar bezahlt, der Rest in 360 Aktien gewährt wurde. Die überschiessenden M. 400 000 des A.-K. dienten zu Betriebs- erweiterungen und als Betriebskapital. Statutänd. 5./5. 1900, 25./3. 1901, 12./3. 1906, 7./3. 1908 u. 5./3. 1909. Firma bis 5./3. 1909 Porzellanfabrik Triptis. Zweck: Fabrikation von Porzellan- u. Glaswaren u. anderen keramischen Artikeln u. Gewinnung der hierzu erforderlichen Rohprodukte. Die dicht am Bahnhof gelegene, mit Geleisanschluss versehene Fabrik besteht aus einem Komplex von dreistöckigen massiven Gebäuden mit ca. 6103,7 qm bebauter Fläche; der nicht bebaute Teil von ca. 13 000 qam besteht aus Fabrikhöfen, Geleisareal, Lagerplätzen u. günstig gelegenem Bauland. Betriebs- kraft: 2 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. von 220 PS., welche 2 Massemühlen, 2 Chamottewerke, 2 Dynamomasch. zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die Dreherei treiben. Zum Werke gehören 13 Brennöfen, Weisslagerräume, Schmelzen, Buntläger, Packereien, Materialschuppen etc. Brandversich. der Gesamtanlage M. 911 720. Anfang 1906 Erwerb der Porzellanfabrik Gebr. Urbach in Teplitz für M. 1 259 500, wovon auf die Grundstücke u. Gebäude M. 604 350, auf Masch.- u. Wasseranlage M. 95 400, auf Bankguth. M. 224 145, auf Aussenstände M. 188 236 entfielen (siehe unten bei Kap.). Die Betriebskraft in Teplitz wird erzeugt durch einen Dampfkessel von 63,8 dm Heizfläche und eine Dampfmasch. von 70 PS., welche eine grosse Massemühle mit den nötigen Hilfsmaschinen, 2 Chamottewerke, 1 Dynamomaschine zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die mech. Dreherei treiben. Zum Werke gehören ferner 8 grosse Brennöfen, sowie 6 Muffelöfen mit direkter Feuerung. Circa 500 Arb. in Triptis u. 400 Arb. in Teplitz. Die a. o. G.-V. v. 5./3. 1909 genehmigte die Erwerbung der Unternehmungen der Firma S. Fischmann Söhne in Prag, Teplitz-Tichau u. Eichwald, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht u. eine Hypoth.-Anleihe von M. 1 100 000 aufgenommen wird (s. unten). Für die aus einer Flaschenglasfabrik, zwei Tafelglasfabriken und Braunkohlenwerken (mit Ausnahme des Pretiosaschachtes) bestehenden Fischmannschen Unternehmungen werden für insgesamt M. 3 196 000 übernommen, wovon entfallen M. 1 297 000 auf die Fabriken, M. 250 000 auf die Bergwerke, M. 76 500 auf Kuxe, M. 26 932 Kasse, M. 47 523 Wechsel, M. 6650 Depots, M. 207 718 Bankguth., M. 636 748 Aussenstände u. M. 646 760 Vorräte. Belegt wird der Kaufpreis durch Hingabe von M. 2 000 000 neuer Aktien der Porzellan- fabrik Triptis an die Inhaber der Firma S. Fischmann Söhne zum Kurse von 101 %, von M. 1 109) 000 4½ Oblig. zum Nennwerte u. Vergüt. von M. 76 500 in bar. Die Flaschen- fabrik ist am Ovens Patent beteiligt u. gehört dem grossen europäischen Syndikate an. Auch die beiden Tafelglasfabriken sind im österreichischen Tafelglassyndikat. Beschäftigt werden rund 1200 Arb. Die Kohlenförderung der Braunkohlenwerke beträgt pro Tag 10 Waggons für eigene und 14–15 Waggons für fremde Rechnung. Die Schachtleitung berechnet bei einer Durchschnittsförderung von 20 Waggons pro Tag die Lebensdauer der Schächte auf noch etwa 30 Jahre. Die Übernahme gilt ab 1./7. 1908. Nicht mit über- nommen wird das Prager Geschäftshaus, das auf 5 Jahre ermietet wird und auf das die Ges. ein Vorkaufsrecht für 5 Jahre zum Preise von M. 330 000 hat. Die Übernahme- und andere Spesen trägt die Ges., erhält aber dafür K 110 000 u. M. 20 000 R.-F.-Vergüt. zu- gebilligt. Den Aktionären wurden M. 1 000 000 der neuen Aktien zu 150 % angeboten (s. unten). Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabrik Brüder Urbach in Teplitz-Turn lt. G.-V. v. 12./3. 1906 um M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen als Gegenwert für ihre Einlagen zu 104.75 % von genannter Teplitzer Firma, für die ausserdem eine Hypoth. von M. 212 000 auf das Triptiser Grundstück der Ges. eingetragen wurde. Ein Teilbetrag der Aktien von 1906 wurde den alten Aktionären 2:1 vom 5.–19./4. 1906 zu 196.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906 angeboten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1909 um M. 2 000 000 (aut M. 4 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, hiervon angeboten M. 1 000 000 den alten Aktionären 2: 1 vom 2.–15./4. 1909 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909 sowie Aktienstempel u. Schlussscheinstempel. Anleihe: M. 1 1090 000 in 4½ % Oblig. von 1909, rückzahlbar zu 103 %. Aufgenommen anlässlich des Erwerbs der S. Fischmannschen Fabriken (s. oben). Die Anleihe wird an erster Stelle auf diese Etablissements, event. aber auch auf die Triptiser Fabrik eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 für den Vors. u. M. 500 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 161 158, Fabrikgebäude 927 689, Ton- feld 3187, Masch. 110 249, Wasseranlage 22 077, Geleis 4132, Wohnhaus 59 575, Utensil. 1, Pferde u. Wagen 1, Formen 1, Lichtkto 1, Kassa 8316, Wechsel 32 576, Bankguth. 744 633, Aussenstände 283 299, Waren 183 958, Rohmaterial. 80 436. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000 (Rückl. 24 154), Arb.-Unterstütz.-Kasse 11 499, Kredit. 54 511, Div. 240 000, Tant. an Vorst. 20 456, do. an A.-R. 14 611, Vortrag 60 215. Sa. M. 2 621 294. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verluste 2282, Abschreib. 66 192, ausserord. do. 6906, Unk. 118 108, Reparat. 7676, Gewinn 379 438. – Kredit: Vortrag 60 458, nicht ver- brauchte Rückst. aus 1907 20 000, Zs. 23 907, Fabrikat.-Kto 476 239. Sa. M. 580 605.