1344 Fabriken für Chemikalien etc. Dellarocca Chemische Fabriken Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 8./4. 1909 mit Wirkung ab 8./4. 1909; eingetr. 3./5. 1909. Statutänd. 18./5. 1909. Gründer: Eisenhütte Silesia Akt.-Ges. in Paruschowitz; Nitritfabrik Akt.-Ges. in Cöpenick; Ludwig Michaelis, Berlin; Dir. Dr. phil. Alfred Elbers, Düsseldorf; Bankier Oskar Wassermann, Berlin. Zweck: Förderung von Borkalk in Chile und Verarbeitung dieses Borkalkes zu Bor- präparaten in Deutschland. Zu diesem Zwecke haben die Gründer Eisenhütte Silesia Akt.- Ges. in Paruschowitz und Kaufm. L. Michaelis, Berlin, durch den Banco de Chile Y Ale- mania in Antofagasta zwei Boracitlager und ein Schwefellager mit allen Rechten in Chile für den Preis von 30 000 £ erworben. Diese Erwerbungen wurden mit M. 699 200.75 be- wertet, in die Akt.-Ges. eingebracht. Als Entgelt für sie erhält jeder dieser Gründer 349 für vollgezahlt erachtete und eine weitere Aktie, die mit M. 600.35 bezw. bei Michaelis mit M. 600.40 als vollgezahlt erachtet wird und auf die weiteren M. 399.65 bezw. bei Michaelis M. 399.60 bar eingezahlt sind. Ausserdem sind die Eisenhütte Silesia mit M. 800 000, die Nitritfabrik Akt.-Ges. in Cöpenik mit M. 300 000, A. Elbers mit M. 100 000, Bankier Ossar Wassermann mit M. 50 000 u. Kaufm. L. Michaelis mit M. 50 000 beteiligt. Auf diese insgesamt M. 1 300 000 ist die 25 % Bareinzahlung mit M. 325 000 bereits geleistet worden. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1909 gezogen. Direktion: Otto Lubowski, Paruschowitz; Dr. Franz Michaelis, Cöpenick. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Sigfrid Winkler, Stellv. Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Dir. Dr. Max Hamel, Grünau; Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Georg von Caro; Fabrikbes. Dr. Fritz von Liebermann, Berlin; Dir. Heinr. Schweisfurth, Paruschowitz; Dir. Rich. Klett, Jena; Ludwig Michaelis, Bankier Oskar Wassermann, Berlin; Geh. Komm.-Rat Oscar Caro, Hirschberg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Gesellschaft. Elektrochemische Werke Ges. m. b. H. in Berlin. Gegründet: 28./6. 1893; eingetr. 6./9. 1893. Zweck: Gewerbl. Ausnutzung und Verwertung elektrochemischer Verfahren aller Art und der Betrieb aller hierzu erforderlichen und geeigneten Unternehmungen, ins- besondere die elektrolytische Scheidung der Kali- und Natronsalze; Beteilig. an anderen mit genannten Fabrikationen im Zus. hang stehenden Unternehmungen. Betriebsstätten (elektrochemische Fabriken) in Bitterfeld und Rheinfelden (Baden). Der Grundbesitz der Ges. in Bitterfeld umfasst 178 365 qm, in Rheinfelden 86 270 qm. Die Ges. ist be- teiligt an der Verkaufsstelle für Oxalsäure, G. m. b. H., zu Ostrich im Rheingau (St.-K. M. 100 000) mit einer zur Hälfte eingezahlten St.-Einlage von M. 50 000 (mit M. 25 000 zu Buche stehend). Die elektrochemischen Fabriken in Bitterfeld und Rheinfelden sind, soweit sie auf die Herstellung von Chlor, Chlorkalk, Atzkali, Atznatron, Pottasche (aus- genommen diejenige aus dem Oxalsäurebetrieb), Natrium, Magnesium, Kalzium-Karbid und Wasserstoff eingerichtet sind, mit allen Anlagen, Zubehörstüäcken und zum Betriebe gehörigen Rechten, Pflichten und Konzessionen auf Grund eines Vertrags v. 8./9. Nov. 1898 vom 5./8. 1898 ab bis zum 31./12. 1929 an die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, A.-G. in Frankf. a. M., verpachtet. Die Pächterin ist verpflichtet, alle erforderl. Erneuerungen u. Ausbesserungen vorzunehmen, die Werke dauernd auf der technischen Höhe und Leistungs- fähigkeit ihrer eigenen Werke unter Einführung aller auf ihren eigenen Werken eingeführten neuzeitl. Verbesserung. zu erhalten. Als Pachtzins zahlt die Pächterin die Hälfte des Brutto- gewinns ihrer eigenen Anlag., besteh. aus einer Fabrik in Bitterfeld und einer Fabrik in Gries- heim, insoweit solche die Fabrikation von Chlor, Chlorkalk, kaustischem Kali, kaustischem Natron, Pottasche, Natrium, Magnesium, Kalzium-Karbid und Wasserstoff zum Gegenstand haben, sowie der Anlagen der Elektrochemischen Werke G. m. b. H. in Bitterfeld und der Elektrochemischen Werke Rheinfelden m. b. H. in Rheinfelden, soweit sie die gleichen Produkte herstellen. Von dieser Hälfte geht vorweg für die Verwaltung ein Teilbetrag des Gesamt- bruttogewinns ab, welchen die Pächterin für sich erhält. Nach 10 jähr. Vertragsdauer kann jeder Teil den Vertrag jeweilig innerhalb 3 Wochen nach Fertigstellung der Bilanz auf den Schluss des Jahres kündigen, sofern sein Anteil an dem Bruttonutzen der der Kündig. voran- gegangenen drei Geschäftsjahre die Gesamtsumme von M. 1 000 000 nicht erreicht haben sollte. Dieser Betrag erhöht sich in dem Verhältnis der bei Vertragsabschluss bestehenden Werke zu den später hinzugetretenen Neuanlagen. Während der Dauer des Pachtvertrags hat die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron das Recht, die ihr zum Betriebe überlassenen Anlagen nebst Zubehör und allen darauf bezügl. Rechten nach vorheriger halbjährl. Kündig. am 1./1. eines jeden Jahres käuflich zu erwerben, zu welchem Zwecke als Wert der Anlagen die Summe von M. 7 966 925 festgesetzt worden ist, zu welcher sie am 31./12. 1899 zu Buche ge- standen haben. Hierzu treten die für Umbauten und Erweiterungen der Anlagen inzwischen investierten Beträge, die sich Ende 1905 auf M. 3 609 972 beliefen. Bei Erwerb am 1./1. 1900 war auf den ersteren Betrag des Wertes der ursprüngl. Anlage ein Aufgeld von 10 % zu ―――――――― ―――