Fabriken für Chemikalien etc. 1359 Chemische Werke, Schuster & Wilhelmy, A.-G. in Görlitz. Gegründet: 2./7. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 20./7. 1903. Gründer s. Jahr- gang 1904/1905. Eingebracht in die A.-G. haben die Inhaber der Firma Schuster & Wilhelmy in Görlitz, Komm.-Rat F. Wilhelmy und Stadtrat Dr. R. Schuster, daselbst, ihre seit 1866 bestehende, in Reichenbach, O.-L., und Görlitz gelegenen Fabrik- und Wohngrundstücke für M. 627 110, ferner Masch. etc. 311395, Waren 519 172, Debit. 352 691, Effekten, Wechsel u. Kassa 135 632; Gesamterwerbspreis also M. 1 946 000. In Anrechnung darauf übernahm die A.-G. Hypoth. von M. 315 750, Buchschulden 169 747, Accepte 214 503, zus. M. 700 000, die verblieb. M. 1 246 000 wurden in Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt. Zweck: Erwerb und Fortführung des unter der Firma Schuster & Wilhelmy zu Görlitz betriebenen Handelsgeschäfts, sowie der dieser Firma gehörigen zu Reichenbach, ÖQ.-L., be: legenen chemischen Fabriken. Hergestellt werden u. a. Chemikalien f. Färbereien und Zeug- druckereien; Metalloxyde etc. für Buntglasfabrikation, Puderemaillen und Farbkörper für Emaillierwerke u. keramische Zwecke. Die Anlagen sind in der Vergrösserung begriffen. –— Die Ges. ist mit M. 70 525 Aktien an der Akt.-Ges. der Chemischen Werke in Czenstochau und mit M. 25 000 an der Glasfabrik „Opalescenz-, Kathedral- u. Ornamentglas-Werke Weiss- wasser O.-L.é, G. m. b. H., beteiligt. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Kautionshypothek: M. 400 000 zu gunsten des A. Schaaffhaus. Bankver. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung v. M. 2000 für den Vors., M. 1000 für jedes andere Mitglied), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grund u. Boden 207 546, Baukto 413 606, Wasser- leitung 24 208, Dampfmasch. u. Dampfkessel 19 039, Masch. u. Apparate 231 174, Eisenbahn- lowrys 1572, Fuhrwerk 2500, Bibliothek 1, Patent- u. Versuchskto 1071, Feuerversich. 12 837, Dubiose 1, Debit. 155 989, Effekten u. Beteilig. 102 232, Wechsel 20 267, Kassa 6500, Waren 563 008. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Accepte 112 901, Kredit. 278 195, Hypoth. u. Grund- schulden 16 700, R.-F. 31 638 (Rückl. 2571), Div. 50 000, Tant. 9715, Vortrag 12 407. Sa. M. 1 761 557. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Pens. 80 594, Unk. 74 502, Bretter u. Reifen 10 998, Skonto 17 182, Kohlen 80 710, Löhne 103 126, Zs. 8082, Abschreib. 28 964, Gewinn 74 694. – Kredit: Vortrag 23 259, Waren 454 771, Miete u. Pacht 824. Sa. M. 478 855. Dividenden 1903–1908: 6, 6, 6, 8, 8, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Komm.-Rat Ferd. Wilhelmy. Prokuristen: Dr. phil. Bruno Wilhelmy, Paul Schuster, Paul Kieper. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Stadtrat Dr. Rob. Schuster, Görlitz; Stellv. Oberbürgermeister a. D. Alfred Kreidel, Goslar; Senator Dr. Hugo Riemann, Hannover-Linden; Handelsrichter Arth. Katz, Handelsrichter Max Kienitz, Görlitz. Gothaische Kohlensäure-Werke (Sondra-Quelle) zu Gotha – mit Centralbureau in Berlin SW., verl. Trebbinerstr. 7. Gegründet: 4./4. 1898. Statutänd. 30./4. 1900, 29./4. bezw. 12./7. 1902, 27./5. 1905 u. 22./6. 1908. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von den Gründern die ihnen zugehör. Grundstücke in Sondra u. Mechterstädt mit Gebäulichkeiten, Maschinen etc.; Patente des Dr. Luhmann, Verträge etc., überhaupt sämtl. Aktiva des Kohlensäure-Consortiums Sondra inkl. M. 7048 Kassenbestand für M. 1 158 735. Zweck: Verwertung der Kohlensäurequelle „Sondra“ bei Mechterstädt und event. weiterer Kohlensäurequellen zu gewerblichen und sanitären Zwecken (Bädern etc.); ferner Erwerb, Anpachtung, Bau, Betrieb u. Ausbeutung von Ziegeleien u. Thonwerken, sowie von chem. Fabriken aller Art. In Berlin, Altona (Elbe) und Breslau (Pohlanowitz) sind Umfüllwerke errichtet. Versand an flüssiger Kohlensäure (in Flaschen u. Tankwagen) 1901–1904: 1 317 948, 1611 134, 1 405 953, 1 465 290 kg; später nicht mehr veröffentlicht. Infolge Nachlass der Quelle der Ges. war die Ges. vor einigen Jahren gezwungen. Kohlensäure zu hohen Preisen zu kaufen. In Königswusterhausen ist deshalb eine Fabrik zur Herstellung künstl. Kohlen- säure errichtet worden, welche im Herbst 1905 in Betrieb genommen worden ist. Anlage- kosten für Fabrikgebäude, Masch. u. Apparate stellten sich exkl. Grundstücke auf M. 290 271. 1907/1908 wurden die maschinellen Anlagen der Fabriken in Königswusterhausen und Mechterstädt weiter ausgebaut. Zugänge hierfür 1907 u. 1908 M. 192 013 bezw. 14 253. Für den Bezirk Gross-Berlin wurde mit der Berliner Firma Heyl & Co. eine Verkaufsgemeinschaft unter dem Namen Sondra-Heyl-Verkaufskontor getroffen. Kapital: M. 998 000 in 106 St.- u. 892 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500000 in gleichwert. Aktien, beschloss die G.-V. v. 12./7. 1902 Ausgabe von 6 % Genusssch. à M. 200 bis M. 300 000, angeboten den Aktionären 1: 1 bis 1./8. 1902; die 1340 Aktien, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt ist, sind Vorz.-Aktien geworden. Die Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn 4 % (nicht nachzahlbare) Div. vorweg, sodann die St.-Aktien bis 3 %, einen etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Bei Auflös. der Ges. werden zuerst die Vorz.-