Fabriken für Chemikalien etc. 1365 Westendorp & Wehner Aktiengesellschaft in Köln a. Rh., Otto Fischerstr. 29. Gegründet: 6./12. 1896. Letzte Statutänd. 21./4. 1900 u. 19./4. 1907. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Die Firma lautete bis 19./4. 1907: Act.-Ges. für Trockenplattenfabrikation vorm. Westendorp & Wehner. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der Firma „Westendorp & Wehner“, sowie überhaupt Anfertigung und Vertrieb von Trockenplatten und Beteilig. an industr. Unternehm., die zu dem Zwecke der Ges. in Beziehung stehen. 1898 wurde ein neues Fabriketabliss. in Betrieb genommen, errichtet auf einem 1897 für M. 58 604 erworbenen 1258,2 qm grossen Baukomplex in der Otto Fischerstrasse. Die Übernahme der früheren Firma samt Immobil. Masch., nebst In- ventar, Waren-Aussenständen etc. erfolgte mit Giltigkeit ab 1./1. 1896 für M. 336 353 u. wurde be- glichen durch Übernahme von M. 27 000 auf den Grundstücken haft. Hypoth., ferner von M. 9353 Geschäfts-Kredit., Gewährung von M. 300 000 in Aktien der Ges. à M. 1000, ausserdem er- hielten die früheren Inhaber noch 10 000 Genussscheine. Die Ges. schloss 12./2. 1898 einen Gewinnbeteilig.-Vertrag mit der Trockenplattenfabrik Dr. C. Schleussner A.-G. in Frankf. a. M. bis 31./12. 1946 ab, wonach sich beide Ges. ab 1./1. 1897 gegenseitig am gesamten Gewinn und Verlust auf Grund ihrer Bilanzen beteiligen. Dieser Vertrag ist in der G.-V. v. 21./11. 1902 dahin geändert worden, dass zunächst je 5 % Vorz.-Verzinsung des A.-K. gekürzt werden sollten, ehe die beiderseitigen Gewinne je zur Hälfte jeder Ges. zufliessen. Dieser gerichtl. angefochtene Beschluss wurde zunächst für ungiltig erklärt, sodass 1904 nachträglich für 1902 M. 1.90 pro Genussschein zur Verteilung gelangten: in der G.-V. v. 16./4. 1904 wurde dann aber der Beschl. v. 21./11. 1902 nochmals genehmigt. Die G.-V. v. 20./3. 1908 genehmigte einen Zusatz zu dem Vertrag mit der Schleussner-Ges., wonach der Gewinn oder Verlust, den eine der beiden Ges. aus ihrer Beteiligung an fremden Unternehmungen erzielt, durch Vereinbarung zwischen den beiden Ges., abweichend von den Bestimmungen des Haupt- vertrags geregelt wird. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Genussscheine: Die Mitbegründer C. H. Westendorp u. Jos. Wehner erhielten 10 000 auf ihren Namen lautende Genussscheine ausgehändigt; dieselben sind durch Cession über- tragbar, sie erhalten als Anteil am Reingewinn nach Verteilung von 10 % Div. an die Aktien M. 10, werden durch Verl. amortisiert und gelangen mit je M. 200 zur Rück- zahlung. 985 Stück waren bis Ende 1908 ausgelost. Über Abänderungen oder Ab- lösung der Rechte der Inhaber der Genussscheine, sowie über Abänderung der Statuten, Veränderung des A.-K., Verschmelzung der Ges. mit einer andern oder Liquid. der Ges. kann nur eine G.-V. derselben beschliessen, in welcher mind. die Hälfte der noch vorhand. Genussscheine vertreten sind, u. ist ein solcher Beschluss nur giltig, wenn mind. der ver- tretenen Stücke dafürgestimmt haben. Ist die erste G.-V. nicht beschlussfähig, so muss innerh. 4 Wochen eine zweite G.-V. einberufen werden, welche dann ohne Rücksicht auf die Zahl 2 der Erschienenen, aber auch nur mit einer Majorität, giltigen Beschluss fassen kann. Hypotheken: M. 148.000, verzinsl. zu 4½ %, davon M. 48 000 auf den Grundstücken Mauritius- wall 19, kündbar seitens der Darleiherin jederzeit, von der Schuldnerin jederzeit nach 6monat. Kündig.; M. 100 000 auf dem Grundstücke an der Otto Fischerstr., kündbar beiderseits mit 6 Monaten Frist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Köln. 1 Aktie = 1. St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an Aktien, vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer auf Handl.-Unk.-Kto zu verbuchend. festen Jahres- vergütung von zus. M. 2000), vom Übrigen weitere 6 % Div. an Aktien, vom Rest bis zu M. 10 für jeden Genussschein, dann vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Ausl. von Genussscheinen. Die G.-V. ist berechtigt, die Ausl. einer grösseren Zahl Genuss- scheine, als sich aus der festgesetzten Gewinnverteilung ergiebt, rechtsgiltig zu beschliessen. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Immobil. 298 642, Masch. u. Inventar 38 966, Wechsel 17 861, Kassa 7689, Waren 98 184, Patente 1, Debit. 182 454. Feuerversich. 1085, Bankguth. etc. 194 164. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 148 000, R.-F. 50 000, Spec.-R.-F. 17 000, Genussschein-Ausl.-Kto 111, do. Div.-Kto 2125, Delkr.-Kto 1071, Kredit. 47 333, Abschreib. 12 509, Div. an Aktien 50 000, do. an Genussscheine 8445, Tant. an A.-R. 2453. Sa. M. 839 051. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Gehälter, Zs., Skonto u. Dekort 98 316, Handl.-Unk., Inserate, Steuern u. Frachten 63 205, Reparat. 6192, Gewinn 73 408. Sa. M. 241 122. – Kredit: Warenkto M. 241 122. Kurs Ende 1898–1908: Aktien: 190, 188, –, –, –—, –—, —–, —–, —, —, – %; Genuss- scheine: M. 190, 160, 135, –, 80, –, –, 70, –, –, —– per Stück. Notiert in Dresden. Dividenden 1897–1908: Aktien: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %: Genuss- scheine: M. 10, 10, 10, 10, 10, 4.65, 6, 5.50, 3, 3, 2, 1 per Stück. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Dr. Arthur Hälssig, Richard Schleussner. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. C. Schleussner, Frankf. a. M.; Stellv. Justizrat Emil Schniewind, Carl Fr. Hill, Köln; Ferd. Salomon, Dresden; Ad. Laurenze, Grosskarben. Zahlstellen: Köln: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bank.