―‚― Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1387 die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Der Erlös der Kapitalserhöhung von 1908 soll dienen zur teilweisen Beschaffung von Mitteln für den im Verein mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft beschlossenen Erwerb der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, sowie für die Nutzbar- machung der Erfindungen der Badischen Anilin- und Sodafabrik betreffend die Herstellung stickstoffhaltiger Produkte durch Oxydation des atmosphärischen Stickstoffs und deren Weiterbearbeitung. Zu dem Erwerb der Kohlenzeche „Auguste Victoria“ hat die Inter- essengemeinschaft sich entschlossen, um ihre Kohlenversorgung unabhängig von der je- weiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicherzustellen. Der Erwerbspreis beträgt M. 17700 pro Kux. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Ges. 475 Kuxe übernommen. Die Kohlen- förderung der Zeche ist in andauernder Zunahme begriffen und beträgt zurzeit etwa 480 000 t pro Jahr. Der völlige Ausbau der Grube für eine Gesamt-Jahresproduktion von 1 800 000 bis 2 000 000 t, der in etwa 8 Jahren vollendet sein soll, wird mit der durch die Gew.-Vers. vom 10./7. 1908 beschlossenen Zubusse von M. 6 000 000 schätzungsweise noch M. 18 bis 20 000 000 erfordern, zu deren Deckung in erster Linie die Erträgnisse der Zeche bestimmt sind. Das norwegische Unternehmen ist in der Form zweier norwegischer Aktiengesellschaften gegründet worden, deren eine, die Kraft-Ges., mit einem A.-K. von Kr. 16 000 000 den Ausbau und die Ausnutzung der verfügbaren Wasserkraft, und deren andere, die Salpeter- Ges., mit einem A.-K. von Kr. 18 000 000 den Bau und den Betrieb von Fabriken zur Salpetergewinnung zur Aufgabe hat. Die Interessengemeinschaft ist an dem gesamten norwegischen Unternehmen zur Hälfte beteiligt und von dieser Beteiligung entfallen auf die Elberfelder Ges. 43 %. Die Betriebseröffnung ist für Ende des J. 1910 in Aussicht ge- nommen; bis zu diesem Zeitpunkt werden von der Interessengemeinschaft ausser den von ihr auf ihre Aktienbeteiligung zu zahlenden Summen voraussichtlich noch ca. M. 7 000 000 aufgewendet werden müssen. Mit Rücksicht auf den 1908 in England eingeführten Patentausführungszwang hat die Ges. sich veranlasst gesehen, in Gemeinschaft mit den übrigen Interessengemeinschaftsfirmen unter der Firma „The Mersey Chemical Works“ eine englische Akt.-Ges. mit dem Sitz in London und mit einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben zu rufen, woran die Ges. mit 43 % beteiligt ist. Seit 1908 Beteilig. bei den Usines de Produits Chimiques de Schoonaerde bei Antwerpen mit frs. 1 482 010 des frs. 1 500 000 betragenden A.-K. Diese Ges. fabriziert Naphtalin. Kapital: M. 36 000 000 in 36 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie lt. G.-V. v. 10./11. 1896 um M. 3 000 000, von denen zunächst M. 2 000 000 (div.-ber. ab 1./1. 1897) begeben u. den Aktionären 9:1 vom 1.–28./12. 1896 zu 200 % zuzügl. Schlussscheinstempel angeboten wurden; restliche M. 1 000 000 (div.-ber. ab 1./1. 1899) wurden lt. Beschluss des A.-R. v. 27./8. 1898 zu 197.50 % an die Deutsche Bank in Berlin begeben u. von dieser den Aktionären 11:1 vom 3.–22./10. 1898 zu 200 % abzügl. 4 % Stück-Zs. vom Einzahlungstage bis 1./1. 1899 ange- boten. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./4. 1901 um M. 2 000 000 in 2000, ab 1./7. 1901 div.- ber. Aktien übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 197.50 % abzügl. 4 % St.-Zs. bis 1./7. 1901, angeboten den Aktionären 6: 1 v. 14.–31./5. 1901 zu 200 % abzügl. 4 % St.-Zs. bis 1./7. 1901 u. zuzügl. Schlussscheinstempel zu 200 %. Diese Kapitalserhöhung erfolgte mit Rücksicht auf Neuanlagen, Vermehrung der Betriebe u. Stärkung der Betriebsmittel. Die a. o. G.-V. v. 1./6. 1904 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 7 000 000 in 7000 Aktien mit Div.-Ber. v. 1./7. 1904, übernommen von der Deutschen Bank zu pari, angeboten den Aktionären 1:2 v. 1.–30./7. 1904 zu dem gleichen Kurse. Der Erlös dieser Aktien diente zur Rückzahlung der Oblig.-Schuld. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 (auf M. 36 000 000) in 15 000 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1908, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären 7: 5 zu gleichem Kurse vom 2.–29./5. 1908. Um den Aktionären den Bezug zu erleichtern und um ausserdem die Beseitigung der zwischen der Ges. und der Badischen Anilin- und Sodafabrik bestehenden Ungleichheiten anzubahnen, wurden der Rückl. II M. 4 200 000 entnommen u. neben der ordentl. Div. von 36 % für 1907 als a. o. Div. 20 % an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Erlös der neuen Aktien dient zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria in Sinsen bei Reckling- hausen (übernommen im Mai 1908) und zwar im Verein mit der Interessengemeinschaft Ludwigshafen-Berlin; die weiteren Mittel finden Verwendung zum Ausbau der norwegischen Wasserkräfte u. Salpeterfabriken (s. oben). Agio der letzten Emiss. mit M. 361 835 in R.-F. Anleihe: M. 25 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. a. o. G.-V. v. 27./2. 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 20 000 Stücke Lit. A à M. 1000, 1000 Lit. B à M. 500 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg.: Ab 1917 innerh. 30 Jahren durch jährl. Auslos. spät. am 15./12. (zuerst 1916) auf 1./4. (erstmals 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Aufgenommen zum Zwecke der Beschaffung des weiteren Kapitalbedarfes für die in Ausführung begriffenen Unter-