Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1389 auf dem inzwischen schon Neubauten aufgeführt waren und insbes. eine elektr. Auslade- einrichtung aufgestellt ist, erhöhte sich der Umfang des Gesellschaftsgrundstücks 1904 auf 6 ha 68 a 65 qm. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht zwecks Ankauf der chem. Fabrik von Balzer & Co. in Grünau lt. G.-V. v. 23./8. 1900 um M. 500 000 in 500 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu pari an die Firma Balzer & Co. für Überlassung ihrer Fabrikanlagen an die Ges. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Bank für Handel u. Ind. in Berlin u. durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. oder kursmässigen Rückkauf im April auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monat. Frist ab 1906 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Kautionshypoth. auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. mit Gebäuden u. allem Zubehör in Höhe von M. 1 200 000 zu gunsten der Bank für Handel u. Ind. in Berlin; ausserdem darf die Ges. vor Tilg. dieser Anleihe keine neue Anleihe aufnehmen, welche deren Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt wie vorliegende Oblig. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div. Die Anleihe diente mit zum Ankauf der Firma Balzer & Co. M. 205 000 wurden für Erwerb des Grundstücks Landshoff & Co. benötigt (beides s. oben); restl. M. 465 000 sind 1900 u. 1901 zur Tilg. schweb. Schulden u. Verstärkung der Betriebsmittel ausgegeben. In Umlauf Ende 1908: M. 949 000. Kurs in Berlin Ende 1903–1908: 105.75, 104.40, –, 105.30, 104.50, 103 %. Zugel. Ende Dez. 1902; erster Kurs 15./1. 1903: 103.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung v. Sonderrücklagen, 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom verbleib. Betrage 7½ %% Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. – Tant. an Beamte wird als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 966 705, Gebäude 479 067, Masch. u. Appa- rate 772 887, Wagen, Feldbahnen u. Wohlf.-Einricht. 3179, Rohstoffe, Halbfabrikate, fertige Produkte, Kohlen, Emballagen etc. 974 435, Utensil. u. Geräte 1, Mobil. 1, Modelle 1, Patente 1, Kassa, Wechsel, Effekten u. Bankguth. 825 896, Debit. 436 289. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 949 000, nicht eingelöste do. 1000, do. Zs.-Kto 180, unerhob. Div. 400, R.-F. 225 044 (Rückl. 14 720), ausserord. do. 20 000, Kredit. 430 829, Div. 250 000, Tant. an Vorst. 18 018, do. an A.-R. inkl. Tant.-Steuer 12 162, Vortrag 51 831. Sa. M. 4 458 465. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 116 255, Gen.-Unk., Reparat., Assekuranzen, Kohlen, Löhne etc. 757 321, Gewinn 346 732. – Kredit: Vortrag 52 315, Bruttogewinn 1 167 999. Sa. M. 1 220 309. Kurs Ende 1899–1908: 186.50, 169.75, 150, 153, 164.10, 168.75, 183, 176.50, 154.50, 152.40 %. Eingef. 8./8. 1899 d. Bank f. Handel u. Ind. u. E. J. Meyer in Berlin zu 193 % (urspr. nur 167.50 % beabsichtigt). Notiert Berlin. Seit 1903 sind alle 2500 Aktien lieferbar. Dividenden 1898–1908: 12½, 12½, 14, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Ludwig Landshoff, Dr. Paul Joachim Meyer, Berlin; Stellv. Dr. Emil Franke. Prokuristen: Ed. Lehmann, W. Sächtling. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Dr. Riesser, Handelsrichter Siegfr. Hessel, Komm.-Rat Ernst Joachim Meyer, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Bankhaus E. J. Meyer. Gerb- und Farbstoffwerke H. Renner & Co., Actien-Gesellschaft in Hamburg, Billhorner Canalstrasse 20–33. Gegründet: 31./1. 1899; eingetr. 14./2. 1899. Letzte Statutänd. 19./12. 1902 u. 29./5. 1905. Zweck: Fabrikation von Farb- u. Gerbstoff-Produkten, sowie Betrieb aller dazu gehörigen und von der Vorbesitzerin sonst betrieb. Geschäfte. Die Fabrikanlage der Ges. in Hamburg am Billhorner Röhrendamm umfasst ein Areal von 15 120,3 am u. hat Anschluss an Kanal u. Bahn. Auf dem Areal stehen zwei Extraktfabriken mit drei Kesselhäusern, ein zwei- stöckiges Mühlengebäude, ein dreistöckiges Lagerhaus mit Maschinenhaus für die Haupt- betriebsmaschine, sowie Verwalt.-Gebäude. Sämtliche Gebäude sind auf Grund einer Taxe von M. 726 770 von der Hamburger Feuerkasse versichert. Die Werke sind ausgerüstet mit Zerkleinerungsmaschinen zum Mahlen von Gerbrinden etc., für Tag- u. Nachtbetrieb ein- gerichtet u. mit grossen Betriebsmaschinen von 1300–1500 PS., ferner 12 Kesseln mit ca. 1500 qm Heizfläche ausgestattet. Beschäftigt werden 25 Beamte u. 210 Arbeiter. Die Fabrik stellt in der Hauptsache Quebrachoextrakte der verschied. Qualit. nach besonderem Verfahren her, für die Patent angemeldet ist, ferner Myrabolanen-, Mimosa-, Mangrove- u. Malettoextrakt in fester u. in flüssiger Form. Sie betreibt ferner kommissionsweise das Vermittlungsgeschäft in diesen Artikeln. Die Fabrikation von Farbholz-Extrakten ist 1905 auf Grund eines Ab- kommens mit der Compagnie Francaise des Extraits Tinctoriaux et Tannants in Havre u. den Farb- u. Gerbstoffwerken Paul Gulden & Co. A.-G. Piesteritz aufgegeben worden, wofür die Ges. für eine Reihe von Jahren anderweitig angemessene Entschädigung erhält. — In Österreich hat die Ges. sich 1905 an der Gründung einer Farb- u. Gerbstoff-Extraktfabrik bei Teplitz beteiligt, ebenso 1906 an der Holzextraktfabrik „Quebracho“ Blunck, Dubock, Renner & Co. in Warschau; diese Fabrik wurde Ende 1907 vollständig betriebsfertig u.