1404 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 7 ― – * 2 Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Act.-Ges. in Berlin, W. Potsdamerstrasse 129/130, mit Fabriken in Reinsdorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Haltern und Sinsen bei Recklinghausen in Westf., Urdorf (Schweiz). Gegründet: 20. bezw. 28./11. 1891. Letzte Statutänd. 13./11. 1899 u. 22./10. 1900. Sitz früher in W ittenberg bezw. Coswig, lt. G.-V. v. 13./11. 1899 nach Berlin erl Zweck: Fabrikation von Sprengstoffen für den Bergbau, chem. Produkten u. aodlernen Kriegspulvern aller Art. 1900 Erwerb der Lithotritfabrik Urdorf (Schweiz), woselbst jetzt nach baulicher Erweiterung Westfalit u. Petroklastit hergestellt wird. Ausgaben für Neu- bauten etc. 1907 M. 484 649, 1908 M. 239 996. Im Betrieb sind jetzt 5 Fabriken. Jahres- umschlag 1902–1907: M. 4 540 643, 4 957 270, 5 505 903, 6 841 437, 7 433 465, 6 761 440. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./6. 1894 um M. 800 000. Das * K. bestand alsdann aus M. 30 000 St.-Aktien u. M. 1 970 000 Prior.-Aktien, letztere mit dem Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. Die G.-V. v. 22./10. 1900 beschloss Gleichstellung der St.-Aktien mit den Prior.-Aktien. Die G.-V. v. 12./2. 1901 ge- nehmigte Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1901, angeboten den Aktionären zu pari. Anlefhe: M. 1 296 000 in 5 %, Oblig., Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Sept. auf 1./4. Ende 1907 waren 285 Stück ausgelost u. 261 Stück zur ückerworben. Zahlst. wie Div. u. A. Schaaffhaus. Bankver. Noch in Umlauf Ende 1908 M. 720 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., v. Rest 5 % an A.-R., Tant. an Vorst., das Ubrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 394 275, Gebäude 504 016, Wallanlagen 4, Bahnanlagen 45 002, sonst. Betriebsanlagen 9, Masch. 372 016, Mobil. u. Utensil. 6, elektr. Anlagen 20005, Magazin 18, Vorräte 1 540 429, Kassa 15 026, Wechsel 2090, Effekten 872 251, Bankguth. 768 202, Debit. 834 149. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 720 000, Kredit. 1 245, rückst. Oblig.-Zs. 9000, Rückl. für Explosionsschäden 300 000, R.-F. 300 000, Arb.- Beamten-Unterstütz.-F. 30 000, Tant. 60 399, Div. 450 000, do. alte 4050, Vortrag 123 804. 8. M. 5 367 499. Gewinn- u. % Debet: Gen.-Unk. 345 905, Kursdiff. 6000, Abschreib. 506 030, Reingewinn 634 204. Kredit: Vortrag 112 707, Fabrikat. 1 293 211, Handelsertrag 86 221. Sa. M. 1 492 140. Dividenden: 1894–97: 0 %; 1898–1908: 6, 7, 12, 12, 12, 13, 13, 15, 17½, 15, 15 % Vorstand: Wilh. Landmann, Berlin. Prokuristen: J. Hermanni, Rich. Jobel, Alb. Kreft. Aufsichtsrat: Vors. Bergrat Ed. Kleine, Dortmund; Hugo Stinnes, Mülheim (Ruhr); Komm.-Rat Carl Poensgen, H. von Gahlen, Düsseldorf; Bergrat Lindner, Herne; Gen.-Dir. Dr. Bielefeldt, Hannover; Eugen von Waldthausen, Essen; Bergrat Dr. Vogelsang, Eisleben. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, A. Schaaffh. Bankverein; Essen: Essener Credit-Anstalt u. den Fil. dieser Banken. Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co., A.-G. in Dömitz, Direktion u. Zentrale in Hamburg, Spitalerstr. 16 (Seeburg). Gegründet: 13. bezw. 29./11. 1905 mit Wirkung ab 1. 1. 1905; eingetr. 2./12. 1905. Gründer: Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. Commandit-Ges., Hamburg; Georg Rolfes, London; Komm.-Rat Carl Renck, Harburg; Justizrat Carl Bigge, Rud. Schramm, Siegen; Dir. Dr. Alex. Seelemann, Dömitz. Auf das A.-K. ist von der Firma Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. Commandit-Ges. ihr gesamtes Geschäftsvermögen mit Aktivis u. Passivis einschliessl. des vorhandenen Reserv efonds eingebracht worden. Als Gegenwert für dieses Einbringen erhielt die Firma Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. 3110 Aktien à M. 1000. Die sämtlichen Gründungskosten sind von den Gründern übernommen. Statutänd. 24./6. 1907 u 4./5. 1908. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Dynamit und allen sonstigen Erzeugnissen der Sprengstoffindustrie, insbesondere die Fortführung der bisher von der Firma Sprengstoff- werke Dr. R. Nahnsen & Co., Commandit-Ges. betriebenen Geschäfte. Die Ges. besitzt Fabriken in Dömitz, Anzhausen b. Siegen u. Neuwied a. Rh. Zugänge auf Anlage-Kti er- forderten 1905–1908 M. 220 000, 268 000, 262 065, 191 022. Gedrückte Preise, Deroute auf dem deutschen Sprengkapselmarkte, Zahlungsausfall in Russland, zeitigten 1905 nach Vornahme der statutenmässigen M. 151 681 Abschreib. und M. 133 821 Rückstell. z. Delkr.-Kto einen Verlust von M. 446 417, der sich 1906 auf M. 499 626 erhöhte. Der aus 1906 übernommene Verlustsaldo von M. 499 626 erhöhte sich 1907 auf M. 1 162 144. In der Haupsache ist das ungünstige Ergebnis auf die Explosion, die am 15./8. 1907 die Fabrik Dömitz traf u. 12 Arbeitern das Leben kostete, zurückzuführen. Die Beseitigung dieser Schäden verursachte erhebliche Kosten, stellte aber auch zum guten Teil eine Wertbesserung dar. Die Totalschäden u. die Reparaturen sind voll abgeschrieben und zwar mit M. 292 080. Ausserdem wurden noch M. 96 894 Abschreib. vorgenommen. Wegen Sanierung s. bei Kap. Die Ges. ist Mitbegründerin der in 1907 mit dem Sitz in Londen entstandenen High Explosives Trade Association. Kapital: M. 3 500 000 in 2332 St.-Aktien u. 1168 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 24./6. 1907 beschloss bis M. 1 000 000 in 6 % Vorz.- .......