3 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1405 Aktien auszugeben; zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1906 M. 499 626) beschloss die gleiche G.-V. den Inhabern der St.-Aktien zu gestatten, durch bare Zuzahlung von 25 % des Nennbetrages der Aktien ihre Aktien in Vorz.-Aktien umzuwandeln. Die G.-V. v. 4./5. 1908 hob diese Beschlüsse v. 24./6. 1907 wieder auf, und beschloss zur Tilgung der ult. 1907 auf M. 1 162 143 angewachsenen Unterbilanz die Herabsetzung des A.-K. von M. 3 500 000 um M. 1 168 000 durch freihändigen Ankauf von 2 Aktien zum Kurse von höchstens 66 % u. durch Zus. legung der verbliebenen 3498 Aktien im Verhältnis 3:2 (Frist 17./10. 1908), sowie die Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von mindestens 1168, höchstens von 1500 6 % Vorz.-Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1908) mit Nachzahlungspflicht. Es wurden 1168 Vorz.-Aktien zu pari plus Stemp. gezeichnet. Denjenigen Aktionären, welche auf Grund des G.-V.-B. v. 24. 6. 1907 bereits Zuzahlungen geleistet haben, sowie denjenigen, welche auf Grund des genannten Beschlusses neue Vorz.-Aktien gezeichnet u. auf dieselben Einzahlungen bereits geleistet haben, wurde das Recht eingeräumt, auf die neu zu erwerbenden Aktien keine Barzahlung zu leisten, sondern die ihnen nach Aufhebung jenes Beschlusses zustehende Forderung auf Rückzahlung in die Ges. einzubringen. Hyboth.-Anleihen: I. M. 200 000 in Partial-Oblig. von 1896 à M. 1000, rückzahlbar zu 105 %. Noch in Umlauf Ende Dez. 1908 M. 105 000. – II. M. 1 000 000 in Partial-Oblig. à M. 3000 u. 1000 von 1903, rückzahlbar zu 103 %. Tilg. durch Auslos. im Sept. auf 2./1. Noch in Umlauf Ende Dez. 1908 M. 900 000. Zahlst.: Lüneburg: W. H. Michaels Nachf., Hannov. Bank vorm. Simon Heinemann. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, dann 6 % an St.-Aktien, 12 % Tant. an A.-R., Rest an beide Aktienkategorien gleichmässig. Wenn in einem Jahtre der Gewinn nicht zur Zahlung der 6 % an die Vorz.-Aktien ausreicht, so erfolgt die Nachzahlung des fehlenden Betrages aus demjenigen Reingewinn späterer Jahre, der übrig bleibt, nachdem die Vorz.-Aktien für das Bilanzjahr eine Div. von 6 % erhalten haben. Im Falle der Liquid. ist den Inhabern der Vorz.-Aktien zuerst der Nennwert derselben zu zahlen, nach dieser Zahlung erhalten die Inhaber der übrigen Aktien den Nennwert derselben, ein etwa vorhandener Überschuss wird gleichmässig auf sämtliche Aktien verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Fabrik Dömitz 2 164 806, Beamten- u. Arbeiterwohn. do. 251 765, Fabrik Anzhausen 656 454, do. Neuwied 242 989, Zentrale Hamburg Mobiliar 2000, auswärtige Magazine 153 346, Patente u. Versuche 1, Beteilig. b. fremden Unternehm. 96 466, Rohmaterialien u. Warenvorräte 2 232 834, Kaut.-Kto 2756, Wechsel 2559, Kassa 2902, Hypoth. 3500, Debit. 1 009 570, High Explosives Trade Association 11 592, vorausbez. Versich. 6979, Bankguth. 40 432. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Anleihe von 1896 105 000, do. v. 1903 900 000, Hypoth. 89 780, Accepte 118 500, Delkr.-Kto 133 821, Bank-Kto 659 380, Vor- schüsse auf gelieferte Waren 836 995, Rückstell. für Berufsgenossenschaft 17 000, Kredit. 428 228, nicht eingelöste Oblig. 6200, do. Zs.-Kto 6817, R.-F. 3961, Div. an Vorz.-Aktien 70 080, Vortrag 5192. Sa. M. 6 880 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. u. Agio 47 675, Zs. 46 479, Unk. 223 646, Abschreib. einer zweifelh. Forder. 411, do. auf Anlagen 186 892, Reingewinn 79 234. Kredit: Buchgewinn durch Aktien-Zus. legung 1 166 000, abzügl. 1 162 144 Verlustvortrag bleibt 3856, Bruttogewinn im J. 1908 580 483. Sa. M. 584 339. Dividenden: Aktien 1905–1907: 0, 0, 0 %; St.-Aktien 1908: 0 %; Vorz.-Aktien 1908: 6 %. Direktion: J. C. Aug. Jauch, Dr. Alex. Seelemann, Hamburg; Rudolf Schramm, Siegen. Aufsichtsrat: Vors. Georg Rolfes, London; Stellv. Komm.-Rat G. Lühmann, Harburg; Bankier Ferd. Valentin, Lüneburg: Justizrat Carl Bigge, Siegen. Prokuristen: Max Zabel, Squire Wood, Hamburg; Heinr. Bettermann, Dr. phil. J. Johannssen, Dr. phil. Ed. Kayser, Dömitz. Zahlstellen: Giro-Conten: Reichsbankhauptstelle; Hamburg: Deutsche Bank. Bankver- bindungen: Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer & Co., Barmen; W H. Michaels Nachf., Lüneburg. * 0 Ö 0 = Castroper Sicherheitssprengstoff-Aktiengesellschaft in Dortmund mit Fabriken in Castrop u. Rummenohl. Gegründet: 21./5. 1894. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 16./7. 1898 von Castrop nach Dortmund verlegt. Letzte Statutänd. 27./6. 1903, 17./5. 1904, 12./5. u. 30./6. 1908. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Sicherheitssprengstoffen, der dazu erforderlichen Rohstoffe, sowie von Zündrequisiten und Erwerbung von Patenten und Anlagen jeder Art zu diesem Zweck. Arbeiterzahl in Castrop ca. 100. 1904/1906 wurde in Rummenohl auf der Grenzscheide der Gemeinden Dahl und Hülscheid eine Fabrik zur Herstellung dinitro- glycerinhaltiger Sprengstoffe errichtet, deren Bau statt ca. M. 600 000 ca. M. 1 350 000 erforderte. Der Betrieb wurde Ende 1907 teilweise, dann 1908 voll aufgenommen. Ca. 100 Arb. Kapital: M. 1 300 000 u. zwar M. 610 000 in 610 St.-Aktien (davon 400 Stück abgest.) u. M. 690 000 in 690 Vorz.-Aktien sämtl. auf Namen. Urspr. M. 400 000 in 400 St.-Aktien. Die G.-V. v. 27./6. 1903 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in 400 Nam.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1903. Die Ausgabe erfolgte zu pari plus Aktienstempel in der Weise, dass 200 Stück zum Bezuge zur Verf. des Vorst. gestellt und 200 Stück den Aktionären offeriert wurden.