1406 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. A.-K. also bis 1908 M. 800 000. Die G.-V. v. 30./6. 1908 beschloss zur Deckung der Unter- bilanz (ult. 1907 M. 316 804), sowie zu Abschreib. I. die Herabsetzung des A.-K. von M. 800 000 auf M. 400 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1 (Frist 20./11. 1908), II. die Er- höhung des A.-K. durch Ausgabe von a) St.-Aktien, welche den zus. gelegten bisherigen Aktien gleichstehen, u. zwar von höchstens 600 Stück à M. 1000, b) Vorz.-Aktien bis zum Höchstbetrage von M. 800 000 u. zwar von höchstens 800 Stück à M. 1000. Frist zur Zeichnung 20./8. 1908 Auf die neuen Aktien beider Art sind in bar einzuzahlen: je 25 % = M. 250 auf jede Aktie boi der Zuteilung, am 1./10. 1908, 1./2. 1909 u. 1./6. 1909. Vorauszahlungen sind zulässig u. werden mit 6 % p. a. bis zu den Verfalltagen verzinst. Alle Zs. werden bei der Vollzahlung geregelt. Lt. handelsger. Eintrag. v. 5./12. 1908 wurden M. 210 000 in 210 neuen St.-Aktien u. M. 690 000 in 690 Vorz.-Aktien gezeichnet, sodass das A.-K. jetzt wie oben vermerkt M. 1 300 000 beträgt. Beide Aktienarten lauten auf Namen u. sind v. 1. 37 1908 an div.-ber. Die Vorz.-Aktien erhalten vorweg eine Div. von jährlich 6 % v. 1./7. 1908 ab. Wenn in einem oder mehreren Geschäftsjahren der Reingewinn zu deren Zahlung nicht ausgereicht hat, so ist der zur Verteilung einer Div. bestimmte Reingewinn der folgenden Geschäftsjahre zunächst zur Nachzahlung des Div.-Rückstandes auf die Vorz.- Aktien zu verwenden. Diese Nachzahl. werden auf die Div.-Scheine des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres gewährt, sodass die Div.-Scheine früherer Geschäftsjahre, auch wenn für die selben Div. rückständig geblieben waren, nicht zum Empfange der nachzuzahlenden Beträge berechtigen, vom verbleibenden Reingewinn erhalten die St.-Aktien 4 % Div., der Rest wird unter sämtliche Aktien gleichmässig verteilt, einerlei ob sie St.- oder Vorz.-Aktien sind. Im Falle der Liquidation haben die Vorz.-Aktien ein Vorrecht in der Weise, dass zunächst auf die Vorz.-Aktien der Nennwert zuzüglich etwaiger rückständiger Div. ausgeschüttet wird; ein hiernach verbleibender Rest kommt den St.-Aktionären zu. Die Einziehung von Vorz.-Aktien soll in der Weise gestattet sein, dass durch Auslos. Vorz.-Aktien zur Rück- zahlung mit einem Aufgelde von 20 % bestimmt werden können. Darlehen: M. 700 000, gewährt von den befreundeten Banken; ab Juli 1910 allmählig abzutragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. (früher vom 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl. Anspruch, 4 % Dix. an St.-Aktien, vom Rest bis zu 71½ % Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. Überrest Super-Div. an sämtliche Aktien gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Fabrikanlage Castrop: Grundstücke 29 850, Gebäude 143 500, Masch. 28 000, Apparate 44 000, Geräte 20 500, Laboratorium 8500, Waren 78 134; Fabrikneubau Rummenohl: Grunderwerb 174 856, Gebäude 632 500, Masch. 21 000, Apparate u. Geräte 160 001, elektrische Kraft- u. Beleucht.-Anlagen 78 000, Heiz-, Wasser- u. Dampf- leitungsanlage 28 500, Eisenbahn 160 000. Bureau- u. Wohnungseinrichtung 9001, Patente u. Konzession 1, Waren 84 449, Kassa 3427, Effekten 600, Debit. 204 313, Avale 6600, Beteil. 11 051, fehlende Aktien-Einzahlung: a) St.-Aktien 79 500, b) Vorz.-Aktien 89 500, Verlust 41 628. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Kredit. 74 456, Bankschulden 700 000, Avale 6600, Beamten- Unterst.-Kasse 24 328, Arbeiter- do. 351, Versich.-F. 6000, für Kapital-Herabsetzungskosten noch reserviert 4578, do. Erhöhungskosten 21 098. Sa. M. 2 137 413. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag aus 1907 316 804, Abschreib.: a) aus Sanierung 53 195, b) gewöhnliche 88 306, Zs. u. Skonto 83 586. – Kredit: Sanierungsgewinn 400 000 abz. 30 000 Kosten d. Kap.-Herabsetz. u. Erhöhung bleibt 370 000, Betriebs-Uber- schuss der Fabriken 88 618, Bank-Zs.-Vergüt. 41 645, Verlust 41 628. Sa. M. 541 892. Dividenden 1896–1908: 0, 8, 12, 20, 30, 30, 40, 40, 18, 15, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Jos. Hiller, Theod. Weinkamp. Prokurist: F. Koll. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. H. Willers, Stellv. Gewerke Ortwin Grevel, Konsul H. Hagedorn, Ober-Ing. H. Hädenkamp, Ober-Ing. J. L. Kruft, Essen; Bergwerks-Dir. W. Liebrich. Zahlstellen: Dortmund: Ges.- Kasse, Deutsche Nationalbank, Essener Credit- Anstalt; Essen: Essener Bankverein; Mülheim-Ruhr: Rheinische Bank; Duisburg: Mittelrhein. Bank. Bemerkung: Gegen die fünf jetzigen u. die Erben eines früheren Aufsichtsratsmitglieds ist seitens der Ges. ein Schadenersatzprozess von M. 1 454 130 angestrengt, davon wegen Er- richtung der Fabrikanlage Rummenohl M. 1 000 000; wegen gesetzwidriger Auszahlung von Div. für 1905 M. 120 000; wegen Auszahlung von Tant. M. 30 429; für bei Ausgabe der im Jahre 1903 neu emittierten Aktien der Ges. entzogenen Beträge M. 106 200; Schenkung an eins der mitbeklagten Aufsichtsratsmitglieder M. 22 500 u. Ersatz für durch Dritte unter- schlagene Beträge M. 175 000. Dresdner Dynamitfabrik in Dresden, Ferdinandstrasse 161. Gegründet: 4./10. 1882. Letzte Statutänd. v. 29./11. 1899 u. 12./5. 1902. Zweck: Herstellung und Verkauf von Dynamit und Nitroglycerin-Sprengstoffen in den Fabriken bei Radeberg und Freiberg. 5 Kapital: M. 725 000 in 1450 Aktien (Nr. 1–1450) à M. 500. Das urspr. A.-K. von M. 350 000 ist 1883 behufs Ankauf der Freiberger Dynamitfabrik um M. 150 000 auf M. 500 000 und später auf M. 725 000 erhöht worden. Im Jahre 1886 sind die Aktien der Ges. von ‚Ä =Aa= ――――