―――――― Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1411 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.- u. Spec.-Unk. 77 587, Abschreib. 7532, Gewinn 93 405. – Kredit: Gewinn auf Waren aus eig. u. gemeinschaftl. Rechn. 127 638, Zs. 50 886. Sa. M. 178 525. Kurs Ende 1896–1908: 175, 156, 146, 160, 118, 152, 130, 135, 135, 110, 120, 120, 123 %. Aufgelegt 29./7. 1896 zu 175.25 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1891–1908: 8, 10¼, 11½, 13½, 14, 13½, 10, 7, 4, 5, 6¾, 58 „ .. 7½, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: M. J. Schilling, R. E. Berckemeyer. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Ed. C. Hamberg, Stellv. Rechtsanw. Dr. Ascan Klée Gobert, Notar A. H. Martin, Gen.-Dir. Dr. G. Aufschläger, Dir. F. F. Richter. Zahlstellen: Hamburg: Eigene Kasse, L. Behrens & Söhne.? Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik in Köln. Letzte Statutänd. 27./12. 1899. Zweck: Fabrikation von Dynamit. Die Fabrik, in Förde gelegen, ist in Verwaltung etc. der Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. in Cöln. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 500 u. 150 Aktien M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 – 2 St. Gewinn-Verteilung; 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Anlagen 314 544, Magazin u. Vorräte 182 456, Effekten 17 882, Avale 6300, Kassa 3647, Debit. 14 702. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 119 904, Avale 6300, Kredit. 76 502, Div. 33 000, Beamt.-Unterst.-F. 2000, Tant. an A.-R. 1826. Sa. M. 539 533. Dividenden 1887–1908: 8, 10, 10, 15, 7, 8½, 10, 11½, 14½, 14, 13½, 13½, 11, 11, 10, 8¼, 10, 13, 14, 14, 13, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. E. Müller, Berlin; Dr. Paul Müller, Cöln. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. M. Schenck, Siegen; Dr. M. Hebberling, Cöln; Geh. Komm.- Rat E. Kirdorf, Mülheim-(Ruhr-)Speldorf; Geh. Justizrat Ed. Carp, Düsseldorf. Zahlstelle: Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co. 0 e 0 – Ö 0 0 ― ― Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Akt.-Ges. in Köln, mit Fabriken in Rönsahl, Troisdorf, Nürnberg und Stadeln. Gegründet: 30./9. 1886; eingetr. 11./1. 1887. Letzte Statutänd. 27./12. 1899. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Dynamit, Pulver u. sonst. Sprengstoffen, Munition u. Zündmitteln, insbes. von solchen Sorten, welche im Bergbau Verwendung finden, sowie der Betrieb aller sich hieran anschliessenden Geschäfte. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Fabriken: 1) Dynamitfabrik in Rönsahl, die alle Sorten von Nitroglycerin-Sprengstoffen her- stellt u. nach einer Explosion Ende 1904 1905 neuerbaut wurde; 2) Fabrik für Schiesswolle, Collodiumwolle u. rauchloses Pulver in Troisdorf; 3) Fabrik für Militärmunition, Fahrradteile sowie Press-, Zieh- u. Stanzartikel in Troisdorf; 4) Sprengkapselfabrik in Troisdorf; 5) Fabriken für Zündhütchen, Flobert- u. Jagdmunition in Nürnberg u. Stadeln. Um der Schiesswollfabrik eine dauernde Beschäftigung zu sichern, wurde 1904 in Troisdorf eine Celluloidfabrik erbaut u. 1905 in Betrieb gesetzt. Grundbesitz zus. ca. 39 ha. 1908 durchschnittl. 1280 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Lohnsumme M. 1 527 576. Die Ges. ist bei der Transvaal-Dynamit-A.-G., ferner bei der Siegener Dynamitfabrik, deren Verwalt. die Cölner Ges. führt, mit nom. M. 152 000 in Aktien u. bei der Fabrik elektr. Zünder G. m. b. H. in Cöln mit einer Einlage v. M. 67 500 beteiligt. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik sind als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1894 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell' getreten, dem folg. Pulverfabriken: 1) Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken, 2) Cramer & Buchholz Pulverfabriken m. b. H. in Rönsahl u. Rübeland, 3) Wolff & Co. Commandit-Ges. auf Aktien in Walsrode, u. die zur Gruppe der Nobel Dynamite Trust Company, Limited, gehörigen Dynamitfabriken, nämlich: 4) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 5) Rheinische Dynamit- fabrik in Opladen, 6) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 7) Dresdner Dynamitfabrik in Dresden angehören. Diesem „General-Kartell' ist auch die Nobel Dynamite Trust Company, Lim., für ihre ausserdeutschen Ges., beigetreten. Zwischen dem „General-Kartell“ einerseits und der von der Rhein.-Westf. Sprengstoff-Ges. und der Siegener Dynamitfabrik repräsen- tierten „Rhein-Siegener Gruppe' andererseits besteht eine Interessengemeinschaft, nach welcher die „Rhein-Siegener Gruppe' am Schluss eines jeden Jahres dem „General-Kartell“ ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das ,General-Kartell' der „Rhein-Siegener Gruppe' eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div. u. Tant. zusammensetzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1925. Drei Jahre vor seinem Ablauf, also spät. am 31./12. 1922, haben die Ges. der Rhein-Siegener Gruppe sich darüber zu erklären, ob sie nach Ablauf dieses Vertrages die Geschäfte für eigene Rechnung fortführen oder von dem „General-Kartell“ die Übernahme der Geschäfte mit allen Aktiven und Passiven ver- langen wollen. Für den letzteren Fall ist die Cöln-Rottweiler Ges. für das „General-Kartell“ verpflichtet, die Aktien der Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. und ebenso diejenigen der A.-G. Siegener Dynamitfabrik per 31./12. 1924 zu demjenigen Kurse zu übernehmen, der sich ergibt, 89*