1438 Gummi- und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke etc. Wechsel 29 700, Rohstoffe 314 038, Material. 53 794, Waren 148 468. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 375 000, R.-F. 125 506, Delkr.-Kto 20 000, Neubau-F. 40 000, Kredit. 216 467, Tant. an Dir. u. Beamte 11 551, do. A.-R. 6787, Div. 120 000, do. alte 456, Vortrag 14 938. Sa. M. 2 130 707. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fuhrwerks-Unk. 8 407, Delkr.-Kto 10 132, Handl.-Unk. 164 000, Hyp.-Zs. 15 000, Abschreib. 106 538, Gewinn 153 277. – Kredit: Vortrag 8884, ver- fallene Div. 246, Waren-Gewinn 448 225. Sa. M. 457 356. Kurs Ende 1886–1906: 77.25, 61, 83.75. 93, 81.75, 66.40, 61.50, 84, 96.60, 102, 136, 129.90, 118.10, 74, 82.75, 85.25, 88, 86. 10, 68.60, 62, 52.50 %. Notierten in Berlin; Notiz seit 25./9. 1907 franko Zs., dann Notiz am 15./10. 1907 ganz eingestellt. Die Zulassung der abgest. u. der neuen Aktien erfolgte im Mai 1908; erster Kurs am 15./5. 1908: 118.50 %. Dividenden 1886–1908: 2¼, 0, 2, 4, 3, 3, 3½, 4, 5, 6¼, 7½, 7½, 3, 0, 3, 4, 4, 2, 0, 0, 0, 8, 10 %. Zahlbar spät. am 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Schön. Prokuristen: Max Mümler, Felix Kupsch, B. Schütt (koll.). Aufsichtsrat: (höchtens 5) Vors. Jul. Klopstock, Komm.-Rat Max Richter, Bankier Dr. jur. W. Bercht, Bankier Carl Bachmann. Zahlstelle: Berlin: Emil Ebeling. * 0 0 Ö 0 0 0 Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken in Berlin, Mühlenstrasse 70/71, Gelnhausen, Gr.-Lichterfelde b. Berlin, Dresden-N. u. Grottau in Böhmen. „ Gegründet: 18./12. 1883; eingetr. 22./12. 1883. Letzte Statutänd. 15./4. 1905, 26./3. u. 11./6. 1906. Die Firma lautete urspr. „Berliner Gummiwaren-Fabriken“. 1886 erwarb die Ges. die Fabrik der off. Handelsges. in Firma „Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Wendt, Buchholtz & Co.“ in Gelnhausen für M. 600 000 u. vereinigte sich mit derselben unter Annahme der Firma „Verein. Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken“. 1892 wurde die Gummiwaren- Fabrik des Friedr. Hurling in Grottau (Böhmen) für M. 192 000 erworben. Die G.-V. v. 15./4. 1905 beschloss Vereinigung mit der Act.-Ges. f. Fabrikat. von Gummiwaaren (Schwanitz) in Berlin. Den St.-Aktionären von Schwanitz (M. 650 000) wurden M. 650 000 in neuen Aktien von 1905 gewährt; die Prior.-Aktionäre von Schwanitz (M. 180 000) erhielten M. 180 000 in einer 4½ % Hypoth.-Oblig.-Anleihe und M. 18 000 bar als Entschädigung. Mit der Angliederung der Fabrik Schwanitz erwarb die Ges. ein ausreichendes Terrain zur Ver- grösserung ihres Berliner Betriebes. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Gummiartikeln aller Art. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache techn. Weich- u. Hartgummi-Artikel, Pneumatiks f. Automobile u. Fahr- räder, chirurg. Artikel, Radiergummi, Walzen für Papierfabriken, Artikel für Brauereien, chem. Fabriken etc. Die Fabriken sind mit Masch. u. Apparaten neuester Konstruktion aus- gerüstet. Dem Betriebe in Berlin, Gelnhausen, Grottau u. Gr.-Lichterfelde dienen 6 Dampf- masch. und Motoren von zus. ca. 900 PS., sowie 2 Wasserturbinen von ca. 80 PS. Be- schäftigt werden rund 700 Arb. u. 60 Beamte. Das Berliner Fabrikgrundstück der Ges. Mühlenstr. 70/71 ist mit ca. 70 m Wasserfront an der Spree gelegen u. umfasst einen Flächen- raum von 2566,8 qm. Das Fabrikgrundstück zu Gelnhausen hat ein Areal von 22 064 qm u. das Grottauer Fabrikgrundstück ein solches von 14 000 qm. Neuanschaffungen erforderten 1903 –1907: M. 224 809, 129 437, 101 325, 312 535, 363 360 (dieser Betrag speziell für den Aus- bau der Fabrik in Lichterfelde); 1908: M. 217 139. Betriebsmittel der Ges. Ende 1908: M. 2 380 828. Die Schwanitz-Ges. fabriziert in der Hauptsache Luxuswagenreifen, Walzen für Textil- u. Papierfabriken sowie überhaupt alle techn. Gummiwaren u. beschäftigt 100 Arb. Das in Gross-Lichterfelde-Ost, Steinstrasse, gelegene Grundstück hat eine Grösse von 24 396 qm = ca. 10 Morgen. Der Betrieb in Lichterfelde wird unter der Bezeichnung Abt. Schwanitz weitergeführt. 1908 Errichtung eines Zweiggeschäfts in London mit £ 5000 Kap. 1906 Erwerb der Firma H. Schwieder Sächsische Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden (siehe bei Kap.). Das Fabrikgebäude des neu erworbenen Unternehmens von ca. 100 m Länge u. 40 m Breite befindet sich auf einem ca. 6000 qm umfassenden, der Ges. ge- hörenden Grundstück in Dresden-Pieschen. Angrenzend hieran befindet sich ein ebenfalls der Ges. gehörendes ca. 200 qm grosses Villengrundstück mit zweistöckigem Kontor- und Beamtengebäude. Die Fabrikanlage ist mit modernen Masch. ausgestattet, darunter eine Dampfmaschine von 250 PS, 3 Cornwalldampfkessel mit je zwei Feuerungen und einer Gesamtheizfläche von 266 qm etc., eine Dynamomaschine und die erforderlichen Special- masch. Specialität: Gummibestandteile für Eismaschinen, Walzen für Papierfabriken Druckereien etc. Zur Zeit sind ca. 150 Beamte und Arbeiter beschäftigt. Die Netto- überschüsse in Dresden betrugen 1904 u. 1905 M. 50 443 bezw. 50 422. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 670 000, alsdann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 300 000 in 300 Aktien, angeboten den Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1905 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, hiervon dienten 650 Stück zum Umtausch der M. 650 000 St.-Aktien der Gummiwarenfabrik Schwanitz, restl. 400 Stück zur Verstärkung der Betriebsmittel, über- nommen von der Deutschen Bank zu 125 %, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 24./6.–7./7. 1905 zu 130 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 64 000 in den R.-F.