1460 Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. Cöpenicker Aktien wurden 3 neue Delmenhorster Aktien sowie 5 % = M. 150 bar auf den Nominalbetrag der letzteren gewährt. Die Fabrikanlagen in Delmenhorst haben eine Grösse von rund 90 000 qm, wovon ca. 30 000 qm bebaut sind. Nach dem Mitte 1908 erfolgten Abschlusse der Neubauten u. Neu-Anlagen verfügt der Delmenhorster Betrieb u. a. über 4 Masch.- u. Kesselhäuser, 23 Fabrikations-Gebäude, 20 Trocken- u. Lagerhäuser. Das Grundstück in Cöpenick, gelegen zwischen Marienstr. 8 u. der schiffbaren Dahme umfasst 25 532 qm. Die Ges. gehört einer für den Inlandskonsum u. gewisse ausländische Gebiete bestehenden, an eine Frist nicht gebundenen Preiskonvention für bedrucktes Linoleum an; auch nimmt sie an gewissen, für den inländischen Markt bestehenden Preisvereinbarungen in Linkrusta teil. In den beiden Werken der Ges. werden durchschnittlich 650 Personen beschäftigt; die Masch.-Anlagen liefern ca. 2000 HP. Die Ges. hat 1908 eine mehr als 15 % Absatzsteigerung gegenüber dem Vorjahre erreicht; trotzdem aber gelang es nicht, hierdurch einen Ausgleich gegen die schlechteren Verkaufspreise, bei wesentlich höheren Aufwen- dungen für die meisten der benötigten Materialien, vornehmlich Jutegewebe, zu schaffen, da sich der Preisdruck im Laufe des Jahres 1908 immer mehr verschärfte u. sich schliess- lich auf alle Absatzgebiete u. Gattungen der Fabrikate erstreckte. Am ungünstigsten ge- staltete sich das Druckwaregeschäft des Cöpenicker Werkes. Die Preise für diese Erzeug- nisse erreichten ein noch nie dagewesenes niedriges Niveau, welches jeden Nutzen ausschloss. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 gleichberechtigten Aktien à M. 1000, von denen für die Nr. 1 bis 1438 neue Stücke angefertigt sind. Umschreibg. der Aktien in Nam.-Aktien ist statthaft und umgekehrt. Urspr. M. 1 400 000 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel u. Einführung der Fabrikation von Inlaid-Linoleum (siehe oben) ist das Kapital lt. G.-V. v. 4./11. 1899 erhöht worden, u. zwar um die bis Ende 1899 gezeichneten M. 343 000, begeben zu 104.50 %. Zur Sanierung der Ges. und zwecks Zuführung neuer Mittel beschloss die G.-V. v. 15./5. 1903 Aus- schreibung einer Zuzahlung von M. 500 auf jede Aktie, durch deren Leistung dieselben in 6 % Vorz.-Aktien umgewandelt sind. Frist bis 20./6. 1903. Die Zuzahlung wurde mit M. 778 500 auf 1557 Aktien geleistet. Um diesen Betrag verringerte sich die Unterbilanz per 31./12. 1903 von M. 1 057 685 auf M. 279 185. Zur Beseitigung dieses Fehlbetrages beschloss die G.-V. v. 3./6. 1904 Zus. legung der Vorz.-Aktien im Verhältnis 10: 9 und der St.-Aktien im Verhältnis 5: 1 bei Gleichstellung sämtl. Aktien. Frist bis 15./10. 1904. Nach Durchführung der Trans- aktion bestand das A.-K. also aus M. 1 438 000 in gleichwertigen Aktien. Die G.-V. v. 13./3. 1905 beschloss zZwecks Vermehrung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 562 000 in 562 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 108 %, angeboten den Aktionären 479 Stück 3: 1 v. 10.–12./4. 1905 zu 110 %. Agio mit M. 32 414 in den R.-F. Die G.-V. v. 24./2. 1906 beschloss zur weiteren Stärkung der Betriebsmittel, das A.-K. um noch M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien zu erhöhen. Die- selben wurden von einem Konsortium zu 145 % übernommen u. den Aktionären 3:1 von 8.–22./3. 1906 zu 147 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 u. Schlussscheinstempel zum Bezuge angeboten. Nochmalige Erhöhung lt. a. o. G.-V. v. 5./2. 1907 um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, hiervon dienten M. 900 000 zur Durchführung der Fusion mit dem Bremer Linoleumwerke Cöpenick (s. oben), die weiteren M. 600 000 neue Aktien, zur Ver- stärkung der Betriebsmittel u. Neuanlagen bestimmt, wurden von einem Konsort. zu 190.83 % übernommen mit der Verpflichtung M. 500 000 den alten Aktionären 6: 1 zu 205 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1907 u. Schlussscheinstempel zum Bezuge anzubieten, was v. 2.–16./3. 1907 geschah. Hypothek.-Anleihen: I. M. 900 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 13./3. 1905, aufgenommen zur Ausgestaltung des Betriebes, rückzahlbar zu 103 %, 150 Stücke (Nr. 1–150) à M. 3000, 450 (Nr. 151–600) à M. 1000, auf Namen der Deut. Nationalbank und des Bank- hauses E. C. Weyhausen, beide in Bremen, u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1909 bis längstens 1935 durch jährl. Ausl. steigend von M. 18 000 bis M. 54 000 im Jan. auf 1./4.; ab 1909 verstärkte Tilg. bezw. gänzl. Künd. auf 1./4. mit 3 monat. Frist vor- behalten. Die Anleihe ist an 1. Stelle durch Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 950 000 an dem Fabriketablissement der Ges. in Delmenhorst sichergestellt. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen u. Bremen: Deut. Nationalbank. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Kurs in Bremen Ende 1905–1908: 104.25, 103.50, 102, 101.50 %. Zugel. April 1905; erster Kurs 4./5. 1905: 103.25 %. II. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 3000 u. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses E. C. Weyhausen u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911–1936 lt. Plan durch jährl. Auslos., zuerst am 1./4. 1911; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Gesamtkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle auf Cöpenick u. zur II. Stelle auf Delmenhorst. Aufgenommen zur Deckung von Neuanlagen u. Anschaffungen. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 10 J. Zahlstellen wie Div. Die Zulassung zur Notiz an der Bremer Börse erfolgte im Juni 1908. Kurs Ende 1908: 103 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. (ab 1902, früher 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 288 515, Gebäude 1 322 000, Masch. u. elektr. Anlage etc. 1 637 301, Eisenb.-Anschlussgeleise 17 000, Mobil. 27 680, Grundstück in