1478 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken.

Etablissement ist 1902 durch einen Fabrikneubau bedeutend vergrössert. Neu aufgenommen
wurde 1899 die Herstellung keramischer Papiere, dagegen ist seit einigen Jahren die Fabri-
kation von Leim. da unrentabel gänzlich eingestellt. Auch Fabrikation photograph. Papiere.
Gesamtabschreib. bis ult. 1908 M. 2 795 464. Per 1./7. 1908 erfolgte der Ankauf der seit 1810
bestehenden Bunt- u. Chromopapierfabrik von Alois Dessauer in Aschaffenburg-Auhof.

Kapital: M. 1 750 000 in 3385 Aktien (Nr. 1–3385) à M. 300, 323 Aktien (Nr. 3386–3708)
à M. 1500 n. 250 Aktien (Nr. 3709–3958) à M. 1000. Urspr. A.-K. fl. 1 050 000 in 2100 Aktien
à fH. 500, herabgesetzt 1862 auf fl. 700 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Mai 1880 auf 3385 voll
einbezahlte Aktien à M. 300 = M. 1 015 500 und 323 Aktien à M. 1500, von denen zunächst
123 Stück ausgegeben wurden; die G.-V. v. 28. Juni 1894 beschloss Begebung weiterer 200 Stück,
div.-ber. ab 1. Jan. 1894, angeboten den Aktionären zu 140 %, auf M. 6000 nom. alte Aktien
kam 1 neue Aktie. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./7. 1908 um M. 250 000 (auf M. 1 750 000)
in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, welche dem Verkäufer der Buntpapierfabrik Alois
Dessauer zu pari in Anrechnung auf den Kaufpreis überlassen wurden. Ausserdem wurde
eine Hypoth. von M. 425 000 auf Fabrik Auhof errichtet.

Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Hypoth.-Schuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 2000, 1000
u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von M. 30 000
in der G.-V. auf 1./7. Ende 1908 noch M. 698 500 in Umlauf. Zahlst.: Aschaffenburg:
Ges.-Kasse, Bayer. Handelsbank; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank.
Kurs in Frankf. a. M. Ende 1898–1908: 102, 100, 95.60, 97.50, 98.50, 101.60, 101.50, 101.80,
100.50, 96.80, 95 %. Notiert auch in München.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Nach Aktien-Beträgen.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen,
4 % Div., vom Rest je 10 % Tant. an Dir. u. A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 104 189, Gebäude d. Buntp.-Abteil.
779 900, Masch. u. Einricht. do. 500 000, Gebäude d. keram. Abteil. 62 800, Masch. do. 70 000,
Grundstücke Filiale Auhof 120 000, Gebäude do. 293 000, Masch., Einricht. do. 330 000,
Buntpap., keram. Buntdrucke, Rohpap., Farben u. Material. 1 260 464, Lithographiemaschinen-
steine, 10 500, Reparatur-, Betriebs-, Beleucht.-Material. Fuhrwerk etc. 39 613, Brenn- u.
Packmaterial 29 788, Speisetransportwagen 1609, Kassa, Wechsel u. Effekten 78 292, voraus-
bezahlte Assekuranz 43 157, Debit. 836 579. – Passiva: A.-K. 1 750 000, unerh. Div. 180,
R.-F. 175 000, Spec.-R.-F. 240 000, Ern.-F. 5000, Delkr.-Kto 15 000 (Rückl. 8772), Gebühren-Res.
8400, Prior. 698 500, do. Zs.-Kto 15 080, Hypoth. 425 000, Beamten-Unterstütz.-Kasse 100 868,
Kredit. 923 827, Div. 162 500, Tant. 20 055, Vortrag 20 482. Sa. M. 4 559 894.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen u. Verz. 360 589, Abschreib. 110 551, Gewinn
211 809. – Kredit: Vortrag 37 761, Bruttogewinne aus Buntpap. u. keram. Buntdrucken
644 178, Mietertrag 912, Zs. 98. Sa. M. 682 950.

Kurs der Aktien: In München Ende 1890–1908: 118, 100. 110, 140, 157, 145, 149.40, 195,
200, –, 195, –, 172, 176.50, 193, –, 192, –3 180 %. Eingef. 26./3. 1889 zu 115.50 %. – In Frank-
furt a. M. Ende 1894–1908: 156.50, 143.80, 149.40, 195, 201.50, 201.50, 195.50, 150, 172.50,
177.50, 191.10. 197, 195, 190, 180.50 %. Eingeführt in Frankf. a. M. 3./8. 1894 durch die
Deutsche Bank zu 145 %.

Dividenden 1886–1908: 4, 5. 6, 6½, 6½. 5. 7, 10. 7. 7, 7½, 9, 10, 12, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10,
10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Schmitt, Dr. Hans Dessauer, Alex. Herlein.

Prokuristen: Mich. Hörner, Emil Knothe, Kurt Weise, Phil. Bourdon, W. Schwermer.

Aufsichtsrat: Vors. Ernst Albert, Frankf. a. M.; Stellv. Komm.-Rat Wilh. Schäfer,
Diez; Rentier Fr. Schmuck, Berlin; Dr. Curt Albert, Wiesbaden; Fabrikbes. Fritz Schmuck,
Pforzheim; Geh. Komm.-Rat K. F. Hedderich, Darmstadt.

Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Handels-
bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Aschaffenburg: Bayer. Handelsbank Fil. vorm. M. Wolfs-
chal; Köln: J. H. Stein; Würzburg: Felix Heim; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M.
a. Darmstadt: Bank f. Handel u. Ind.

Dee 0 180 0 0 d 0 0

Act.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff-) Fabrikation

in Aschaffenburg.

Gegründet: 13. 5. 1872; eingetr. 31./5. 1872. Letzte Statutänd. 27./4. 1901, 26./4. 1902,
4./7. 1903, 26./4. 1904, 28./4., 16./9. 1905 u. 26./4. 1907.

Zweck: Fabrikation von Cellulose u. Papier, sowie Betrieb sonstiger hiermit zusammen-
hängender Fabrikationsarten. Betrieb der Maschinenpapierfabrik u. der zwei Cellulosefabriken
in Aschaffenburg, der neuen Cellulosefabrik in Stockstadt, der 1903 durch Verschmelz. mit der
Niederrhein. Zellstoff-A.-G. auf die Aschaffenburger Ges. übergegangenen Zellstoff-Fabrik in
Walsum a. Rh. u. der 1905 gleichfalls durch Verschmelz. übergegangenen Cellulosefabrik
Memel i. Ostpr. (s. unten). Der Grundbesitz obiger Anlagen beträgt insgesamt rund 85 ha,
und zwar 35 ha in Aschaffenburg, 14 ha in Stockstadt, 16 ha in Walsum a. Rh., 20 ha in
Memel, wovon durch Anlagen 2,13 ha bezw. 1,39 ha bezw. 1,27 ha in Anspruch geuommen
sind. Die Fabriken in Aschaffenburg, Stockstadt, Walsum u. Memel beschäftigen über 2200
Beamte und Arbeiter. Für die Fabriken in Aschaffenburg u. Stockstadt wird die nötige
Betriebskraft durch 27 Dampfkessel mit 4800 qm Heizfläche, 13 Dampfmasch. mit 2450 PS.,