1498 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Fabrikanlagen gehören zu der Fideikommissherrschaft Varzin u. sind von der Ges. bis 1940 gepachtet und seither wesentlich erweitert und verbessert. Das Geschäft wurde mit Aktiven und Passiven für M. 970 000 in Aktien ab 1./1. 1890 in die Ges. eingebracht. Pacht jährl. für die Fuchsmühle M. 13 812, für die Hammermühle M. 39 077, für die Campmühle M. 30 539, für die Arbeiterhäuser nebst Ackerland M. 3182. Die 3 Mühlen haben je nach dem Wasserstand Wasserkraft v. 600–1200 HP. Die Ges. ist verpflichtet, das in d. Holzschleiferei zu verarbeit. Kiefern-Klobenholz aus den Varziner Forsten, jedoch höchst. in einer Entfern. von 15 km von einer der 3 Anlagen, zum Preise von M. 2.60 pro Raummeter inkl. Schlaglohn, im Walde geliefert, anzukaufen, in minimo 4800 Raummeter, falls Verpächterin liefern will. Die errichteten baulichen Anlagen und Veränderungen an den Triebwerken kann die Ver- pächterin bei Ablauf der Pachtzeit entweder zum Taxpreise übernehmen oder verlangen, dass die Pächterin die Anlagen in dem ihr übergebenen Umfange wiederherstellt. In Papier- fabrik Hammermühle 1906 Bau eines Gebäudes für 2 neue Papiermasch., von denen die erste im Juli 1907, die zweite im Okt. 1907 in Betrieb kam. Auch die Zellstofffabrik (Sulfit- Cellulosefabr.) wurde 1907/08 einer Vergrösser. unterzogen, sowie Arb.-Häuser errichtet. Kosten für die Neuanlag. bis ult. 1908 M. 2 405 402. Die Produktion wurde durch diese ganz erheblich gesteigert. Die zweite Papierfabrik Campmühle besteht aus einer Holzschleiferei mit 4 grossen Holzschleifapparaten u. 1 Papiermasch.; die dritte Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit 10 Schleifapparaten. Die drei Fabriken sind an der Wipper gelegen. Der Anschaffungswert sämtl. Fabrikanlagen von 1890–1908 beträgt zus. M. 4 477 639, die Abschreib. M. 2 008 896, somit Bilanzwert Ende 1908 M. 2 416 501. Scharfer Wettbewerb, gedrückte Verkaufspreise, Unzuträglichkeiten bei Inbetriebsetzung der Neuanlagen etc. be- einträchtigten das Resultat für 1908. Produktion: 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 Papier-Absatz kg 5 671 506 5 786 948 5 894 647 6 210 987 6 173 770 6 893 297 8 715 006 Fakturierung M. 1 891 542 1 973 711 2 054 911 2 208 201 2 235 154 2 541 218 3 142 355 Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Aus- führung von Neuanlagen lt. G.-V. v. 23./11. 1905 um M. 250 000 in 250, für 1906 nach Massgabe der Einzahlung div.-ber. Aktien, übernommen vom Bankhaus Abr. Schlesinger in Berlin zu 210 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 15.–29./1. 1906 zu dem gleichen Kurse; einzuzahlen waren gleich 25 %, das Agio u. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906; restl. 75 % am 10./1. 1907. Agio mit M. 253 171 in R.-F. Nochmals erhöht behufs Aufstellung einer zweiten Papiermaschine lt. G.-V. v. 5./3. 1907 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von Abraham Schlesinger zu 210 %, angeboten den Aktionären 5: 1 vom 26./3. bis 9./4. 1907 zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 249 545 in R.-F. Für die Durchführung der Transaktion und die Einführung der neuen Aktien von 1905 u. 1907 an der Berliner Börse erhielt die Übernahmefirma je M. 10 000 Prov. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, übernommen von Abraham Schlesinger zu 145 %, angeboten den alten Aktionären 3: 1vom 11.–25./4. 1908 zu 150 %; Agio mit M. 208 090 in R.-F. Der Erlös dient zur Deckung von Mehrausgaben bei dem Fabrikneubau, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Masch. 1 772 000, Gebäude 511 001, Eisenb.-Anl. 15 000, Arb.-Haus 118 500, Papierkto 118 615, Fabrikat.-Bestände 506 281, Utensil. u. Reserveteile 56 502, Pferde u. Wagen 500, vorausbez. Assekuranz 30 701, Kassa 5492, Wechsel 120 536, Fonds 34 769, Debit. 641 590. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 810 808, Delkr.-Kto 12 000, Ern.-F. 300 000, Kredit. 688 571, Arb.-Versich. 10 000, Tant. 1631, Div. 100 000, Wohlf.-Kto 8000 (Rückl. 6882), Vortrag 479. Sa. M. 3 931 490. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 51 388, Diskonto u. Zs. 61 585, Arb.- Versich. 17 851, Abschreib. 121 375, Extra-Abschreib. (Masch.-Ersatz) 90 000, Gewinn 108 993. —– Kredit: Vortrag 36 296, Fabrikat.-Kto 324 505, Kursgewinn 391, Maschinen-Ersatz-Kto (Übernahme a. vorjähr. Bilanz behufs Extra-Abschreib.) 90 000. Sa. M. 451 193. Kurs Ende 1894–1908: 155. 164.25, 194.50, 196, 200, 209.75, 214, 200.75, 196.90, 226, 303, 368.50, 340, 249.75, 185.75 %. Eingef. 31./3. 1893 zu 129 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1890–1908: 14, 13, 8, 10, 11, 10, 12½, 12½, 14, 14½, 15, 15, 10, 16, 18, 20, 20, 15, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Friedr. Morgenstern. Prokuristen: Fräulein Elise Pfeil, Max Priwe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Mor. Behrend, Stellv. Geh. Reg.-Rat Carl Hofmann, Komm.-Rat Max Krause, Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Komm.-Rat Otto Bestehorn, Aschersleben. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger. 7 33 = * = = 3 * Hasseröder Papier-Fabrik Actienges. zu Heidenau. Fabriken in Heidenau bei Pirna und in Hasserode bei Wernigerode. Gegründet: 21./7. 1888 durch Übernahme der der Firma Berger & Meyburg gehörigen Masch.-Papierfabrik in Hasserode; eingetr. 7./8. 1888. Statutänd. 3./3. 1900, welche die Firma von Hasseröder Masch.-Papierfabrik A.-G. wie oben abänderte, u. 5./11. 1903, wonach der Sitz der Ges. nach Heidenau (Bez. Dresden) verlegt wurde. Neueste Statutänd. 28./3. 1907 u.