1514 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn“ im Erzgebirge. Gegründet: 20./6. 1871. Letzte Statutänd. 11./3. 1902 u. 2./3. 1908. Zweck: Fabrikation von Papier, Cellulose und Strohstoff in Weissenborn, sowie Her- stellung von Holzstoff in Lichtenberg. In den Anlagen wurden zuletzt 1899 umfassende Neuerungen eingeführt, namentlich wurde die elektr. Kraftübertragung durchgeführt und die Produktionsfähigkeit der Papiermaschinen (jetzt 3) namhaft gehoben. Für Grundstücksankäufe, Bauten u. Anschaffungen wurden 1901–1908 M. 77 553, 29 654, 134 995, 63 984, 91 543, 38 186, 90 037, 117 181 ausgegeben (1908 für neue Dampfmasch. nebst elektr. Anlage etc.). Grund- besitz über 20 ha; Zahl der Beamten und Arb. ca. 650 Personen. Produktion 1899–1908: 3.511 914, 4 530 695, 4 041 209, 4 299 616, 4 698 280, 4 815 952, 4 943 795, 5 241 076, 5 293 039, 5 198 253 kg. Kapital: M. 1 650 000 in 4200 Aktien (Nr. 1–4200) à Tlr. 100 oder M. 300 und 390 Aktien (Nr. 4201–4590) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 13. April 1880 um M. 210 000, begeben zu pari, und lt. G.-V.-B. v. 28. März 1889 um M. 390 000 (auf M. 1 650 000) in 390 Aktien à M. 1000, begeben zu 115 %. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Schuldscheinen von 1899, 400 Stücke Lit. A (Nr. 1–400) à M. 1000, 400 Lit. B (Nr. 401–800) à M. 500, 1000 Lit. C (Nr. 801–1800) à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1902 nach Künd. am vorausgegangenen 1./7. auf 2/1, sodass 1902 und 1903 je mind. 2 %, 1904–1915 je mind. 3 % und 1916–1930 je mind. 4 % der Gesamtanleihe zur Rückzahlung gelangen; von 1906 an verstärkte Ausl. bezw. Künd. der ganzen Anleihe an jedem Zinstage mit 6 Monate Frist oder Rückzahlung durch freihändigen Ankauf zulässig. Zur Sicherheit der Anleihe ist eine erststellige 4 % Hypoth. nebst Kostenhypothek auf den gesamten 19 ha 88 à grossen Grundbesitz der Ges. in Weissenborn, Lichtenberg und Berthelsdorf samt Gebäuden, Wasserkraft, Wasserbauten und Eisenbahnanlage Berthelsdorf-Weissenborn im Gesamtwert von ca. M. 1 585 603 ein- getragen. Der Erlös diente zur Tilg. des Restbetrages von M. 384 000 der per 2/1.1909 gekünd. 4 % alten Anleihe bezw. konnten die noch unverlosten Stücke derselben vom 25./9. bis 7./10. 1899 gegen Stücke dieser Anleihe umgetauscht werden, wobei % = M. 2.25 Konvertierungsprämie pro Schuldschein vergütet wurde, ferner zur Vervollkommnung der Betriebseinrichtungen und zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke nach 10 Jahren. Zahlstellen wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1908 M. 702 000. Kurs in Dresden Ende 1899–1908: 99.25, 96.50, 96, 100, 100.50, 101, 100.75, –, 98.50, 99 %. Zugel. M. 900 000, zur Subskription aufgelegt durch die Dresdner Zahlst. M. 500 000 6./11. 1899 zu 99.25 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7, 1899. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April in Freiberg oder Dresden. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 3 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser M. 10 000 auf Handl.-Unk. zu verbuch. jährl. Fixum), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 25 964, Areal, Wasserkraft u. Wasserbauten Weissenborn 174 000, Papierfabrik: Gebäude 555 965, Masch. 637 694, Zellulosefabrik: Gebäude 40 000, Masch. 41 500, Bleicherei: Gebäude 72 000, Masch. 85 000, Stroh-Anlage: Gebäude 66 000, Masch. 28 000, Öfen 7000, Holzschleiferei Lichtenberg: Areal u. Wasserbauten 27 000, Gebäude 9000, Masch. 2000, Fabrikgeräte 2335, Kontorgeräte 521, Eisenbahn 157 500, Pferde u. Wagen 5500, vorausbez. Versich. 18 789, Staatsp. 19 014, Wechsel 82 097, Kassa 3343, Aussenstände 520 161. Papier 170 000, neue Gebrauchsstücke, Reparat. u. Ersatzteile 64 957, Fabrikat.- u. sonst. Material. 386 571. – Passiva: A.-K. 1 650000, Prior.-Anleihe 702 000, ausgel. Schuldscheine abz. darauf bezahlt. Zinsscheine 28 274, Prior.-Zs.-Kto 14 750, R.-F. 165 000, unerhob. Div. 390, Spec.-Res.-F. 30 000, Unfall-Res. 12 369, Witwen- u. Waisen- versorg.-F. 44 697 (Rückl. 5000), Unterst.-F. 34 360 (Rückl. 9000), Verbindlichkeiten 201 876, Abschreib. 113 281, z. Krankenkasse 1500, z. Beamtenpens.-Kasse 7500, Tant. an Dir. 9012, do. an A.-R. 8569, Div. 165 000, Vortrag 13 334. Sa. M. 3 201 915. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 78 445, Abgaben, Feuer-, Arb.-Versich. 35 572, Zs. u. Diskont 17 097, Prior.-Zs. 29 160, Unfall-Res. 10 000, Abschreib. 113 281, Gewinn 218 917. – Kredit: Vortrag 15 657, Feldpacht 368, Betriebsgewinn 486 448. Sa. M. 502 474. Kurs der Aktien Ende 1888–1908: Aktien: 122, 130, 125, 126, 110, –, 118, 134, 139, 179, 168, 168.50, 132, 127, 125, 151.50, 174, 190, 181, 170, 160 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886–1908: 9, 8, 8, 8, 7, 6, 7, 9, 7½, 8½, 11, 9½, 8, 7, 8, 6, 8, 11, 12, 11, 12, 12, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Aug. Banholzer, Wilh. Landmesser. Prokurist: Emil Seipt. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Bankier Arthur Mittasch, Stellv. Rentier Paul Büttner, Theodor Timaeus, Dresden; Fabrikant C. F. Witzsch, Niederwiesa; Oberlehrer a. D. A. Bär, Rentier A. Stadler. Freiberg. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Dresden, Chemnitz, Zwickau: Dresdner Bank; Dresden: H. G. Lüder; Freiberg: Vorschussbank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt.