Hotels und Restaurants. 1633 Zweck: Übernahme, Fortbetrieb u. Erweit. der von den Gebrüd. Carl u. Aug. Aschinger betrieb. Unternehmungen (Bierquellen u. Konditorei) mit sämtl. Nebenbetrieben, Errichtung, Erwerb u. Fortbetrieb von gleichartigen Unternehmungen u. Hotels, insbesondere des Hotels „Der Fürstenhof“ zu Berlin u. des „Weinhaus Rheingold“ zu Berlin. Die Ges. unterhielt Ende 1908 in Berlin 40 Geschäfte; Centralbetriebsgebäude Neue Friedrichstr. 11, Centralkonditorei Köpenickerstr. 110, Bäckerei Sophienstr. 16, Bewirtschaftung d. Ökonomie der Kgl. Technischen Hochschule in Charlottenburg. Der Grundbesitz ist in der Bilanz spezifiziert. Auf den Grundstücken Königgrätzerstr. 124/129 u. Leipzigerplatz 2, 4 u. 5 wurde 1906–1907 ein erstklassiges Hotel „Der Fürstenhof“' erbaut u. am 5./11. 1907 eröffnet. Die Bebauung der Grundstücke Bellevuestr. 19/20 u. Potsdamerstr. 3 wurde im Februar 1907 vollendet u. daselbst das erstklassige Restaurant Weinhaus Rheingold (s. oben) in Betrieb genommen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hybpotheken: M. 29 629 700 (Stand Ende 1908). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abpschreib. und Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke: Werlsee u. Fangschleusse 18 792, Neue Friedrichstr. 11, Friedrichstr. 97 (am Bahnhof), Oranienstr. 147 (Buggenhagen), Leip- zigerstr. 60/61, 79, Königgrätzerstr. 124/129 u. Leipzigerpl. 2, 4 u. 5 (Haus Fürstenhof), Pots- damerstr. 3 u. Bellevuestr. 19/20 (Haus Rheingold), Alexanderstr. 2 u. Alexanderplatz 1/2, Invalidenstr. 123, Rosenthalerstr. 72 a, Hackescher Markt 5, Schlegelstr. 22 35 610 811, In- ventar u. Einricht. der Bierquellen, Konditoreien, Restaurants, der Zentralbäckerei u. -Kon- ditorei, des Zentralbetriebes Neue Friedrichstr. 11, 51 Pferde, 35 Wagen, 6 Automobile nebst Inventar des Weinhauses Rheingold u. des Hotels „Der Fürstenhof“ 1 913 525, Wäsche u. Bekleid. 1, Geschäftserwerbskto 1. Warenbestände 723 206, Kassa 57 601, Maschinenanlagen Haus Rheingold u. Hotel „Der Fürstenhof“ 822 640, Kaut.-Effekten 23 789, Debit. 121 155, Effekten (Consols) 112 988, Hypoth.-Amort.-Kto (Guth. am R.-F. des Berliner Pfandbriefamts) 48 151. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 29 629 700, R.-F. 136 330 (Rückl. 14 550), Spec.- R.-F. 400 000, unerhob. Div. 3040, Kredit. 2 340 520, Baurechnungen (an bestimmten späteren Terminen zahlbar) 1 833 203, Guth. der Vorbesitzer u. nicht vor 1911 fällige Forder. 1 494 356. Interimskto (Hypoth.-Zs., voraus vereinnahmte Mieten) 324 214, Tant. an Vorst. u. A.-R. 11 911, Div. 240 000, Vortrag 39 847. Sa. M. 39 452 663. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 478 143, Gespann-Unk. 125 958, Zs. 157 748, Abschr. 1 316 000, Gewinn 305 948. – Kredit: Vortrag 14 943, Bruttogewinn sämtl. Betriebe 2 227 151, Grundstücksertrag nach Abzug von Unterhaltungs-Kosten, Hypoth.- Zs., Steuern etc. 141 702. Sa. M. 2 383 798. Dividenden: 1900: 10 % (9 Monate); 1901–1908: 10, 5, 5, 5, 8, 8, 8, 8 %. Direktion: Hans Lohnert. Aufsichtsrat: (3) Rentier Aug. Aschinger, Berlin; Rentier Hch. Martens, Stargard i. P.; Rentmeister Rich. Weser, Quedlinburg. Zahlstelle: Eigene Kasse. Berliner Hotel-Gesellschaft in Berlin, W. 8. Kaiserhof am Zietenplatz, Zweigniederlassungen in Bremen (Hillmanns Hotel), in Hamburg (Hotel Atlantic). Gegründet: 9./12. Juli 1872, eingetr. 16./7. 1872. Letzte Statutänd. 4./7. 1905, 20./2. 1906, 19./3. 1908 u. 29./4. 1909. Zweck: Bau u. Betrieb von Hotels oder von anderen zu geselligen oder Vereinszwecken dienenden Baulichkeiten in Städten des Deutschen Reiches. Die Ges. besitzt u. betreibt das in der Mohrenstr. 1–5 in Berlin auf einem 278½ qR. grossen Terrain belegene Hotel „Der Kaiserhof“. Das „Kurhaus“ Heringsdorf wurde Mitte 1908 an Max Gundlach für M. 1 400 000 mit ca. M. 256 918 Verlust verkauft. Ferner besass die Ges. in der Kaiserhofstr. 1 in Berlin, gegenüber dem Hotel, ein 86ã qR. grosses Grundstück mit Mietshaus, welches 1905 für M. 970 000 mit M. 350 000 Gewinn verkauft ist, der zu Abschreib. Verwendung fand. Des weiteren besass die Ges. das in der Neustädt. Kirchstr. 6–7 in Berlin belegene, 162½ qR. umfassende „Hotel Continentalé. Letzteres war mit allem vor- handenen Inventar, bis Ende Sept. 1912 an Hoftraiteur Lorenz Adlon für M. 130 000 Jahrespacht verpachtet, wobei der Pächter ausser der Grundsteuer alle anderen Lasten zu tragen hatte. Bis zum gleichen Termin besass er ein jederzeitiges Vorkaufsrecht auf das „Hotel Continental“ für M. 3 350 000 einschl. Inventar unter Anrechnung der vom Käufer zu übernehmenden M. 2 000 000 betragenden Hypoth. auf den Kaufpreis. Das Optionsrecht wurde Mitte 1908 ausgeübt u. der Verkaufspreis bereits bezahlt, wobei für die Ges. ein Buch- verlust von M. 94 954 resultierte. Der „Kaiserhof“' hat eine Strassenfront von 267,5 m, ca. 280 Zimmer sowie grosse Fest- u. Restaurationsräume. Ausserdem betrieb die Ges. auf dem Kurfürstendamm 238 in gemieteten Räumen ein Café u. Konditorei (Romanisches Café), welches zum 1./6. 1909 zum Preise von M. 225 000 (Buchwert M. 35 600) verkauft wurde- Der Pachtvertrag wurde 1908 bis 31./12. 1929 erneuert. Schliesslich betreibt die Hotel-Ges. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. 103