Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 1823 Kulmbacher Spinnerei in Kulmbach, Oberfranken. Gegründet: 1870. Letzte Statutänd. 7./2. u. 3./4. 1900 u. 15./4. 1905. Zweck: Anfertigung von Baumwollgarnen aller Art, sowie Handel mit den zu diesem Geschäftszweige gehörenden Rohstoffen u. Fabrikaten. Die Fabrik arbeitet mit 65 000 Spindeln u. verbraucht jährl. ca. 20 000 Ballen Baumwolle, gesponnen werden ca. 80 000 Ctr. Garn. Arbeiter ca. 750. Am 18./10. 1903 wurde die Ges. von einem grossen Schadenfeuer heim- gesucht, welches das Hauptfabrikgebäude vollständig einäscherte. Der Betrieb im neuen Gebäude wurde ab Herbst 1904 successive eröffnet. 1906/07 Erricht. von Arb.-Wohnhäusern mit über M. 100 000 Kostenaufwand. 1908 Errichtung einer Zweigspinnerei in Mainleus, die Anfang 1909 den Betrieb aufnahm; Ende 1908 mit M. 550 813 zu Buch stehend. Kapital: M. 1 250 000 u. zwar M. 480 000 in 80 Nam.-Aktien à M. 6000 u. 770 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 685 714.29 in 80 Aktien a fl. 5000; herabgesetzt lt. G.-V. v. 24./9. 1898 um M. 205 714.29 durch Abstemp. der 80 Aktien auf je M. 6000. Der durch diese Herabsetzung verfügbar ge- wordene Betrag wurde zu einer ausserord. Abschreib. auf das Einricht.-Kto verwandt. Die G.-V. v. 15./4. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 770 000 (auf M. 1 250 000) durch Ausgabe von 770 neuen Aktien à M. 1000, begeben zu pari, div.-ber. ab 1./1. 1905. Prior.-Anleihe: M. 400 000 in 4 % Oblig. à M. 1000 u. 500. Tilg. ab 1904 (Verlos. am 1./7. auf 1./10.). Noch in Umlauf Ende 1908 M. 357 000. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bamberg u. Berlin: A. E. Wassermann. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Gebäude u. Grundstücke 758 163, Masch. 827 487, Arb.-Häuser 137 132, zus. 1 722 784 abz. 250 000 Abschreib., bleibt 1 472 784, Industriegleise 1, Spinnerei-Utensil. 1, Spinnerei-Neuanlage Mainleus 550 813, Kassa u. Effekten 74 739, Baum- wolle, Garne u. Material. 240 762, Debit. einschl. 84 798 Bankguth. 812 309. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Prior. 357 000, R.-F. 125 000, Spec.-R.-F. 125 000 (Rückl. 75 000), Delkr.-Kto 100 000 (Rückl. 50 000), Sparkasse der Arb. 156 190, Arb.-Pens.-Kasse 106 790 (Rückl. 20 000), Disp.-F. zu einer Beamten-Pens.-Kasse 25 815 (Rückl. 10 000), Arb.-Unterstütz.-F. 39 457 (Rückl. 10 000), Kredit. 371 543, unverfallene Baumwolltratten 254 631, Div. 187 500, Vortrag 52 482. Sa. M. 3 151 410. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Löhne etc. 1 005 372, Abschreib. 250 000, Gewinn 404 982. – Kredit: Vortrag 17 865, Bruttoüberschuss 1 642 490. Sa. M. 1 660 355. Dividenden 1905–1908: 4, 8, 15, 15 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Fritz Hornschuch. Prokuristen: Edm. Kahle, Alfr. Aurich. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Heinr. Hornschuch, Stellv. Rechtsanwalt K. Osswalt, Chr. Fleischmann, Fürth; Bankier Angelo Wassermann, Bamberg; Leonh. Horn- schuch, Forcbheim. Leipziger Baumwollspinnerei in Leipzig. Gegründet: 29./6. 1885. Letzte Statutänd. 20.)2. 1900. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Baumwollspinnereien und von damit zus.hängenden Geschäftszweigen, sowie Beteilig. an anderen Unternehm. der Textilindustrie. In den zu L.-Lindenau, Spinnereistr. 7 gelegenen Baumwollspinnereien sind ca. 240 000 Spindeln im Betrieb, Umsatz 1901–1908: M. 9330 000, 9 850 000, 10 000 000, 12 500 000, 13 000 000, 13 000 000, 15 800 000, 12 700 000. 1906/1908 erfolgte die Vergröss. der Anlagen durch den Bau einer vierten Spinnerei, was 1906 u. 1907 M. 1 362 000 erforderte; die sonst. Zugänge auf Anlage-Kti betrugen M. 147 167 bezw. 190 000. 1908 waren M. 649 307 aufzuwenden. Die Ges. besitzt die Aktien der Leipziger Baumwollweberei in Wolkenburg (A.-K. M. 200 000, Div. 1897–1908: 4, 6, 6, 6, 5, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %); auf diesen Besitz 1903 bis 1904: 50 % abgeschrieben. Die Ges. beab- sichtigt in Deutsch-Ostafrika Baumwollkultur für eigenen Bedarf zu betreiben und hat dort im Hinterlande von Saadani am Wamiflusse drei Reservate von je 10 000 ha zur Pacht und späteren Kauf übernommen. Dieses Pflanzungsunternehmen befindet sich in fortschreitender „ 1908 konnte bereits eine Ernte von 300 Ballen entkernter Baumwolle erzielt werden. Kapital: M. 3*000 000, in 1500 Aktien à M. 2000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht in 1889 um M. 1 500 000 (emittiert mit 130 %) auf den jetzigen Betrag. Hypoth.: M. 1 380 000, urspr. M. 2 000 000, wovon M. 620 000 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F. (erfüllt), event. bes. Rückl., sodann vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt, von je M. 2000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 2 684 000, Masch. 1 394 000, Geräte, Utensil. u. Einricht. 172 000, Pflanzungs-Anlage 120 000, Bankguth. 134 081, Debit. 1 530 660, do. Leipziger Baumwollweberei, Wolkenburg 400 000, Kassa 44 599, Wechsel 61 455, Aktien der Leipzig. Baumwollweberei Wolkenburg 100 000, Vorräte 2 745 492. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 1 380 000, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 1 550 000 (Rückl. 200 000), Delkr.-Kto 150 000, Kredit. 397 644, Tratten gegen Baumwoll-Verschiffungen 1 167 154, Accepte