―――― Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1903 Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat Herm. Wolff, Braunschweig; Stellv. Gell. Baurat A. Schneider, Bad Harzburg; Gen. Kons. Max Baer, Dr. Karl Sulzbach, Frankf. a. M.; Eisenbahn-Präs. a. D. Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat von Kranold, Berlin; Geh. Justizrat Semler, Braunschweig. Zahlstellen: Für Div.: Braunschweig: Eigene Hauptkasse, Braunschw. Bank u. Credit- Anstalt; Berlin: Berliner Handels-Ges., C. Schlesinger-Trier & Co., Dresdner Bank, A. Schaaffhaus. Bankver.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach.? Brölthaler Eisenbahn-Actien-Gesellschaft in Hennefa. d. Sieg. Gegründet: 12./4. 1869 als Nachf. d. Brölthaler Eisenb.-Komm.-Ges. Friedlieb, Gustorff & Co. in Cöln; eingetr. 28./7. 1869. Statutänd. 26./6. 1899, 27./6. 1900, 23./2. 1901, 31./5. 1907 u. 2./5. 1908. Zweck: Bau u. Betrieb der auf Grund der Konc. v. 25. u. 29./11. 1868, 12./3. 1869, 27./10. 1889, 13./11. 1890, 7./4. 1897, 20./8. 1900, 12./3. 1901 u. der Konc. der Königl. Regierung zu Köln vom 29./8. 1893, 9./11. 1900 erbauten Eisenbahnlinien: Hennef-Waldbröl (31,10 km) im Betrieb seit 1870, Hennef-Beuel (14, 80 km) seit 20./12. 1891, Hennef-Asbach (23, 60 km) seit 20./1. 1892, Niederpleis-Oberpleis (8 km) seit 5./5. 1893 und Oberpleis-Herresbach (1,50 km) seit 1./3. 1894, Niederpleis-Siegburg (3,30 km) seit 1./5. 1899; Herresbach-Rostingen (4,5 km), seit 1./10. 1902. Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 0,785 m, Gesamtlänge 87,03 km und 5,66 km An- schlüsse, in Betrieb befinden sich 87,3 km. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 52 ha 64 a. Die Grösse der gepachteten Grundstücke ist 10 ha 67 a. Der Grundbesitz ist, als zur Bahn- einheit gehörend, mit den Anleihekapitalien von M. 3 500 000 (s. unten) belastet. Die Bahn hat in Hennef u. Siegburg Anschluss an die Staatsbahn u. in Beuel gegenüber von Bonn durch ihre umfangreichen Rheinwerftanlagen Verbindung mit der Rheinschiffahrt. Die G.-V. v. 5./10. 1895 genehmigte die Anpachtung der Heisterbachthalbahn Niederdollen- dorf-Heisterbacherott, Betriebslänge 7,2 km, Spurweite 0,75 m. Die G.-V. v. 19./5. 1897 (bezw. 27./6. 1900) beschlossen dann den Erwerb dieser Bahn (A.-K. M. 300 000 u. M. 259 000 in 9 % Oblig.), die ihren Aktionären eine Div. nicht gebracht hat; genannte Ges. trat 1901 in Liquid. u. bewirkte die Übertragung ihres Vermögens auf die Brölthaler Eisenbahn-Act.-Ges. (siehe hierüber Jahrg. 1902/1903) Konzess. bis 1./9. 1934. Der Betrieb der Heisterbacher Linie unterliegt gewissen zum Schutze des Siebengebirges festgesetzten Beschränkungen. Das Rollmaterial bestand Ende 1908 aus 22 Lokomotiven, 43 Personenwagen, 13 Gepäck- wagen, 62 bedeckten Güterwagen, 627 offenen Güterwagen und 7 Paar Trucks. Befördert wurden auf der Brölthaler Eisenb. 1904–1908: 433 149, 450 691, 475 640, 502 491, 531 335 Reisende u. 451 934, 467 331, 532 576, 552571, 642 863 t Güter. Beförderung auf Heister- bacher Thalbahn 1906–1908: 54 970, 59 152, 62 248 Personen; 134 791, 154 657, 155 808 t Güter. Verhältnis zum Staate: Die Ges. wurde mit einer unverzinslichen Staatsprämie. von M. 180 000 ausgestattet; ihr Verhältnis zum Staate wird ausser durch die Landesgesetze durch die oben aufgeführten Koncessionen, durch das Statut der Ges. u. durch den Vertrag mit dem Königl. Eisenbahn-Kommissariate vom 25./29. Nov. 1868 bestimmt. Das Recht des Erwerbes des gesamten Brölthaler Eisenbahnunternehmens ist dem Staate vorbehalten, u. zwar in Gemässheit der Gesetze vom 3./11. 1838 u. v. 3./5. 1869 gegen Leistung einer Ent- schädigung in Höhe des fünfundzwanzigfachen Betrages derjenigen jährlichen Div., die an sämtliche Aktionäre im Durchschnitt der letzten fünf Jahre ausbezahlt worden ist, bei Übernahme sämtlicher Aktiven u. Passiven. Kapital: M. 3 199 200 in 2666 gleichber. Aktien à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 510 000, wovon anfänglich nur M. 390 000 emittiert, restliche M. 120 000 erst an 1./6. 1892, erhöht lt. G.-V. v. 5./12. 1889 um M. 690 000, lt. G.-V. v. 27./3. 1890 um M. 240 000, lt. G.-V. v. 15./3. 1894 um M. 498 000. Die G.-V. v. 27./6. 1900 beschloss Erhöhung um M. 1560 000 (auf M. 3 498 000) in 1300 Aktien (Nr. 2591/3890) à M. 1200 mit Div.-Recht ab 1./1. 1901. Die G.-V. vom 23./2. 1901 beschloss, diese Aktien (Nr. 2591–3890) als Vorz.-Aktien auszugeben, ausgestattet mit 4 % Vorrechts-Div. und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Diese Vorz.-Aktien wurden von einem Konsort. zu 102.50 % mit der Verpflichtung übernommen, dieselben den seit- herigen Aktionären zum gleichen Kurse anzubieten; geschehen am 13. bis 30./5. 1901. Die neuen Mittel inkl. der Anleihe IV im Betrage von M. 1 560 000 (siehe unten) waren vor- nehmlich für den Erwerb der Heisterbacher Thalbahn, den Bau der Strecke Herresbach- Rostingen, sodann für Bahnhofsumbauten, Anschlussbahnen, Grunderwerb etc. bestimmt. Das A.-K. betrug somit v. 1901 –1907 M. 3 498 000 und zwar M. 390 000 in 1300 Aktien à M. 300, M. 1 548 000 in 1290 Aktien à M. 1200 und M. 1 560 000 in 1300 Vorz.-Akt. à M. 1200. Die G.-V. v. 31./5. 1907 beschloss: 1. Das A.-K. wird v. nom. M. 3 498 000 auf nom. M. 3 013 200 dadurch herabgesetzt, dass die nom. M. 1 938 000 (alten Stamm.)Akt. zu nom. M. 1 453 200 zus.gelegt werden. 2. Die Zus. legung ist in der Weise auszuführen, dass die (alten Stamm.) Akt. eingefordert u. vernichtet werden u. dass dagegen der Einreicher von je nom. M. 4800 (alten Stamm.) Akt. drei neu ausgefertigte Aktien im Nennbetrage v. je M. 1200 u. ein Aktionär auf Grund seines der Ges. gemachten Anerbietens für nom. M. 3600 (alte Stamm-)Akt. 2 neu ausgefert. Aktien im Nennbetrage v. je M. 1200 erhält (Frist 29./2. 1908). 3. Die Vorz.-Aktien u. die (alten Stamm.) Akt. werden einander dergestalt gleichgestellt, dass vom 1./1. 1907 ab alle Aktien an dem zu verteilenden Gewinn u. Liquidationserlös gleichen Anteil im Verhältnis ihres Nennbetrages haben. 4. Die Urkunden über die bisherig. Vorz.-Akt.