1916 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. erbaut, der frühere Lübecker Personenbahnhof in Hamburg abgebrochen, und die Lübeck-Hamburger Bahn in den am 5./12. 1906 eröffneten Hauptbahnhof Hamburg der reuss. Staatsbahn eingeführt. Der Lübeck-Büchener Eisenbahn steht ein unkündbares Mitbenutzungsrecht daran zu. Sie hat als Beitrag zu den Anlagekosten den Betrag von M. 845 000 mit 3¾ % jährl. zu verzinsen u. zu den Unterhalt.- u. Betriebskosten nach Verhältnis der Anzahl der auf der Lübeck- Hamburger Bahn u. der auf der Stadtbahn und den Staatsbahnlinien ein-, aus- und durchfahrenden Züge beizutragen. Von dem durch die Aufhebung des alten Personenbahnhofs in Hamburg verfügbar gewordenen Gelände an der Spaldingstr. wurde der Rest von 20 500 am 1908 bezw. 1909 verkauft; Erlös abz. Unk. M. 1 772 520, hiervon M. 184 667 bereits in 1908 verrechnet. – Über die Verlegung des Bahnhofs in Lübeck nach der Vorstadt St. Lorenz, sowie die damit zu- sammenhängenden Bahnverlegungen, den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Schwartau und den Bau der Nebenbahn Lübeck-Schlutup sind zwischen dem Lübecker Staate und den beteiligten Eisenbahnverwaltungen im Mai 1901 Verträge geschlossen, deren Inhalt in der G.-V. vom 28./10. 1901 genehmigt ist. Am 11./3. 1907 wurde in Lübeck der neue Güter- und Rangierbahnhof, am 1./5. 1908 auch der neue Personenbahnhof nebst der vorerwähnten zweigleisigen Bahnstrecke eröffnet. Der neue Bahnhof in Lübeck wird von der Grossh. Mecklenburg. Friedrich-Franz-Eisenbahn und der Eutin-Lübecker Eisenbahn gegen Vergütung mitbenutzt. Die Grossh. Mecklenburg. Eisenbahn ist Miteigentümerin des Bahnhofs nach Verhältnis des von ihr geleisteten Beitrags zu den Anlagekosten. Auch der Wandsbeker Bahnhof ist umgebaut und wesentlich erweitert worden. Der dortige neue Güterbahnhof ist am 1./9. 1907, der um- gebaute Personenbahnhof am 4./6. 1908 in Betrieb genommen. Zur Bestreitung der Kosten der vorerwähnten und anderer Bauten, zur Anschaffung von Betriebsmitteln und zur Rückzahlung der früheren Anleihe von M. 12 000 000 ist eine Vorrechtsanleihe von M. 19 650 000 im Jahre 1902 aufgenommen. Zur Deckung der durch die Bauten und Betriebsmittelbeschaffungen entstandenen Mehrausgaben und zur Erlangung der Mittel für künftige Bauausführungen und weitere Vermehrung der Betriebsmittel ist in der G.-V. v. 18./6. 1908 die Ausgabe von M. 4 210 000 neuer Aktien mit halbem Div.-An- spruch für 1908 beschlossen worden. Verkehr: 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 Personenzahl 2 924 348 3 261 696 3 621 885 3 925 600 4 325 874 5 012 648 5 508 959 do. Einnahme M. 2 344 753 2 554 416 2 742 876 2 943 545 3 153 678 3 542 381 3 836 309 Güter . . . t 1 146 288 1 170 871 1 291 127 1 304 941 1 364 443 1 650 883 1 592 780 do. Einnahme M. 3 084 050 3 173 732 3 453 258 3 523 251 3 801 834 4 180 938 4 029 081 Die Ges. besass Ende 1908: 78 Lokomotiven, 47 Tender, 223 Personenwagen, 35 Gepäck- wagen, 1258 Güterwagen, 119 Arbeitswagen etc. Verwaltungspersonal insgesamt 2237 Beamte u. Arbeiter. Kapital: M. 25 000 000 in 30 790 Aktien (Nr. 1–30 790) à M. 600 (Thlr. 200) und 5437 Aktien mit Doppelnummern 30 791 – 41 666 à M. 1200 u. 1 Aktie zu M. 1600, Urspr. M 7 674 000, erhöht 1860 um M. 10 800 000, dann 1891 um M. 2 316 000. Die G.-V. v. 18./6. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 210 000, also auf M. 25 000 000; den Aktionären wurde der Bezug von M. 3 465 000 im Verhältnis von je einer neuen Aktie von M. 1200 zu M. 7200 alten Aktien zum Preise von 150 % mit halber Div. für 1908 v. 1.–20./7.1908 angeboten, Agio mit M. 1 976 700 in Bilanz-R.-F. Anleihe: M. 19 650 000 in 3½ % Schuldverschreib. von 1902. Zinsen und Tilgung vom Lübeckischen Staate garantiert. 3275 Stücke (Nr. 1– 3275) à M. 2000, 6550 (Nr. 3276–9825) à M. 1000, 13 100 (Nr. 9826–22 925) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. zu pari oder durch Ankauf ab 1./7. 1903–1946 mit mind. 1 % plus ersparten Zs.; ab 1./1. 1913 kann verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist stattfinden. Verj. der Coup.: 4 Jahre (K.), der Stücke 30 Jahre (F.). Die Ausgabe dieser Anleihe erfolgte infolge G.-V.-B. v. 28./10. 1901 und auf Grund der Genehm.-Urkunde des Lübeckischen Senats v. 8./2. 1902. Von den neuen Schuldverschreibungen wurden nom. M. 8 767 000 zur Subskription gegen bar 20./2.–4./3. 1902 zu 99.40 % aufgelegt, M. 9 783 000 zur Einlösung von Schuldverschreibungen der 4 % Anleihe von 1876 verwendet und der ursprünglich nach Bestimmung der preussischen Aufsichtsbehörde von der Begebung noch ausgeschlossene Rest Ende 1907 in die Fonds der Ges. übernommen. In Umlauf oder in diesen Fonds Ende 1908: M. 18 363 000. Zahlst.: Lübeck: Eigene Hauptkasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Mendelssohn & Co.; Hamburg: Nordd. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Kurs in Berlin Ende 1902–1908: 100.25 99.90, 99.50, –, 96.75, 90.75, 93.30 % (erster Kurs daselbst 15./3. 1902: 99.60 %). In Hamburg Ende 1902–1908: 100.30, 100, 99.40, 99.40, 97.25, 91.10, 93.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai oder Juni. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St.; 1 Aktie à M. 1200 u. mehr = 2 St; Gewinn-Verteilung: Von dem 4 % des A.-K. übersteigenden Teile des Überschusses der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben, die Rücklage in den Ern.- und R.-F., die Anleiheverzinsung und -Tilgung und die Eisenbahnsteuer, erhalten die Mitglieder des Ausschusses für ihre Tätigkeit zusammen eine Vergütung von 5 %. Der Rest wird gleichmässig als Div. verteilt. Zur Dotierung der gesetzl. Reserve wird ein entsprechender Teil des jährlichen Prioritätsschulden-Tilgungsbetrages verwendet; der Rest dieses Be-