1918 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Marienborn-Beendorfer Kleinbahn-Gesellschaft. Sitz in Berlin W. 66, Wilhelmstr. 48. Gegründet: 17./5. 1899; eingetr. 26./6. 1899. Letzte Statutänd. 27./6. u. 29./9. 1902. Konc. 30./11. 1898 auf 100 Jahre; Betriebseröffnung 17./9. 1899. Die Ges. besitzt die im Kreise Neuhaldensleben belegene nebenbahnähnliche Kleinbahn von Marienborn (Staatsbahnstation) nach Beendorf; Länge 5, 418 km, eingeleisig. Spurweite 1,435 m. Betriebsmittel: 3 Lokomotiven, 1 Pack- u. 3 Personenwagen. Der Betrieb wird bis Ende 1909 von der Verein. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. in Berlin geführt. Dieselbe erhält als Vergütung für die Mühewaltung u. als Ersatz für ihre Ausl. der Zentral-Verwaltung von der Roh-Einnahme bis zu M. 100 000 7½ % und von dem darüber hinausgehenden Be- trage 5 %. Ausserdem erhält die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges., wenn in 2 aufeinander folgenden Jahren der Reingewinn der Marienborn-Beendorfer Kleinbahn nach Bestreitung aller statutenm. Ausgaben u. Rückl. mind. 6 % beträgt, von dem darüber hinausgehenden Überschuss ein Drittel. Die Kleinbahn dient in der Hauptsache dem Kalibergbau der Gewerkschaft Burbach. Diese Gew. hat auf 15 Jahre garantiert, dass ihrerseits jährl. 10 000 Wagenlad. zu entsprechen- den Frachtsätzen zur Beförderung aufgegeben werden, andernfalls hat dieselbe 8 M. als Reu- geld pro Waggon für die fehlende Menge zu zahlen. Die Garantie der Gew. sichert der Bahn für die Vertragsdauer, vorausgesetzt, dass keine Unterbrechungen oder Betriebsstörungen in- folge höherer Gewalt eintreten, eine Mindest-Einnahme von M. 80 000. Hierzu treten noch M. 8000 Überführungsgebühren von u. zu dem Kalischacht für den Fall. dass 10 000 Wagen- ladungen befördert werden. Befördert 1906–1908: 193 339, 203 082, 197 845 t Güter. 1908 wurde ein Anschlussvertrag mit der neu gegründeten Gew. Alleringersleben abgeschlossen, wodurch das Bahnunternehmen eine breitere Grundlage erhält. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F. u. des Spec.-R.-F., 5 % z. Bilanz-R.-F., ev. ver- tragsm. Tant. an Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % an A.-R., das Übrige zur Verf. der G.-V., soweit nicht der Betriebsführer Anteile zu erhalten hat. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bahnanlage 1 046 853, Effekten: Kautionen 4744, Ern.-F. 34 772, Spec.-R.-F. 8076, Debit. 115 582. – Passiva; A.-K. 1 000 000, Ern.-F. 39 321, Spec.-R.-F. 9273 (Rückl. 818), R.-F. 42 417 (Rückl. 4290), Tilg.-F. 10 341, Tant. an Vorst. 1209, do. an A.-R. 3944, Div. 75 000, Gewinnanteil der Betriebsführerin 5168, Vortrag 23 350. Sa. M. 1 210 028. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebausgaben 67 074, z. Ern.-F. 5149, z. Tilg.-F. 1000, Gewinn 113 822. – Kredit: Vortrag 28 014, Betriebseinnahmen 155 550, Zs. 3481. Sa. M. 187 045. Kurs Ende 1902–1908: 114, 127.75, 109.25, 118, 116.75, 107.25, 117.25 %. Die Zulassung erfolgte im Okt. 1902; erster Kurs 20./10. 1902: 110 %. Notiert in Berlin. BDividenden 1899–1908: 5, 6, 8, 8, 8, 6½, 7, 7½, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Kaufm. Georg Lentz, Friedenau; Reg.-Baumeister Franz Behrens, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Baurat Fr. Stefanski, Charlottenburg; Stellv. Bankier Phil. Schlesinger, Geh. Reg.-Rat Franz Thimm, Dir. Frz. Schütz, Dr. jur. Arno von Lewinski, Berlin; Kaufm. Gerh. Korte, Dr. Ad. List, Magdeburg. Zahlstelle: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Abraham Schlesinger; Breslau: Bresl. Disconto-Bank. Moselbahn-Aktiengesellschaft in Trier. Gegründet: 12./4. 1899; eingetr. 9./8. 1899. Letzte Statutänd. 7./5. 1902, 27./6. 1903, 25./. bzw. 29./12. 1905 u. 30./5. 1906. Sitz der Ges. bis 25./3. 1905 in Cöln. Konc. für Trier-Zell 19./7. 1899, für Zell-Bullay 5./9. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Errichtung, Erwerb und Betrieb einer Kleinbahn von Bullay nach Trier. Die Ges. ist berechtigt, aus elektr. Centralstationen, welche sie zum Betriebe ihrer Kleinbahnen errichtet oder erwirbt, Licht u. Kraft an Dritte abzugeben. Länge ca. 103 km, Spurweite 1,435 m; urspr. war Schmalspurbahn geplant. Mit dem Bau der Kleinbahn wurde 1900 bzw. 1901 begonnen. Am 19./8. 1905 wurde der Vollbetrieb auf der Strecke Trier-Bullay (102 km) eröffnet. Die Verwaltung der Bahn, die bis 1./4. 1905 der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. in Köln unterstand, liegt jetzt in den Händen des Unternehmens selbst. Wert der Bahnanlage Ende 1908 M. 19 403 759. 1906–1908 wurden 786 410, 782 849, 747 811 Personen befördert, ferner 17 283, 18 044, 17 857 t Stückgut u. 73 762, 81 566, 90 392 t Wagenladungen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1902 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeb. zu 100 % plus M. 21.50 für Stempel etc. an die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln u. lt. G.-V. v. 29./12. 1905 um M. 3 000 000 (auf M. 10 000) in 3000 neuen000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von der Westd. Eisenbahn-Ges. in Köln zu pari; dieselbe hatte alle Kosten der Em. zu tragen. Anleihe: M. 7 000 000 hat die Landesbank der Rheinprov. zu 4 % dargeliehen, welche in den ersten 5 Jahren am 1. Jan, des auf die Eröffnung der Gesamtstrecke oder des letzten