1964 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. erforderlichen elektrischen Strom aus dem städtischen Elektricitätswerk zu entnehmen, wofür die Kosten je nach dem Jahresverbrauch von 11 Pfg. bis 10 Pfg. für eine Kilo- wattstunde angesetzt sind. Dem Staat hat die Ges. als Abgabe 1 % der gesamten Brutto- fahrgeldeinnahme zu zahlen, solange dieselbe im Jahresdurchschnitt 31 Pfg. für ein gefahrenes Wagenkilometer nicht übersteigt. Mit jeder Steigerung ihrer Einnahmen bis zu 1 Pfg. erhöht sich der Gewinnanteil des Staates um 1 % der Bruttofahrgeldeinnahme. Statt dieses Gewinnanteiles hat der Staat das Recht, bis 1910 für den Rest der Kon- cessionszeit einen Anteil an dem, 5 % des A.-K. übersteigenden Reingewinn zu be- anspruchen und zwar bei 5–8 % Gewinn die Hälfte und bei mehr als 8 % zwei Drittel. Seit 15./3. 1904 nimmt der Staat an dem Reingewinn über 5 % teil. Der Gewinnanteil das Staates beträgt für 1907 M. 156 386 (gegen M. 148 917 im J. 1906). Hierzu kommt die konzessionsmässig zu zahlende Pflastersteuer mit M. 52 031 und 1 %, Billetsteuer für die Linie im Freihafen mit M. 5,42, insgesamt M. 208 422. Im Falle der Zurücknahme der Koncession, sowie beim Ablauf der Koncessionszeit haben Senat und Bürgerschaft das Recht, die Bahn (ausschliesslich des Pflasters) und das Betriebsmaterial gegen den Verkaufswert zur Zeit der Übernahme zu erwerben. Erfolgt eine Einigung über den Verkaufswert nicht, so wird derselbe von dem bezeich- neten Schiedsgerichte festgesetzt. Macht der Staat von diesem Rechte keinen Gebrauch oder wird die Koncession nicht verlängert, so hat die Ges. auf ihre Kosten die Bahn aufzunehmen und den Strassenkörper ordnungsmässig wiederherzustellen. Kapital: M. 6 600 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1200 und 5700 Aktien (Nr. 751–6450) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 180 000, erhöht 1876 um M. 70 000, 1885 um M. 50 000 reduziert, 1888 erhöht um M. 199 600, 1891 um M. 200 400, 1895 um M. 300 000 und lt. G.-V.-B. v. 5./6. 1899 um M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, zwecks Ankaufes der Grossen Bremer Pferdebahn. Behufs Ausbau des Bahnnetzes u. Vermehrung der Be- triebsmittel beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 fernere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 4 400 000) in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1902 zur Hälfte, begeben an die Nordwestdeutsche Bank zu 100 % frei von allen Stempel- u. sonstigen Kosten für die Ges., angeboten 12.–27./5. 1902 den Aktionären zu 102 % plus 4 % Stück-Zs. bis 1./7. 1902; auf nom. M. 7000 alte Aktien entfielen 2 neue Aktien. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1904 um M. 1 100 000 (auf M. 5 500 000) in 1100 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Nordwestd. Bank zu 129 %, angeboten den Aktionären 22./12. 1904–7./1. 1905 zu 130 % (auf nom. M. 4000 entfiel 1 alte Aktie). Der Erlös dieser Aktien diente zur Deckung der Ausgaben für den Ausbau und die Ausrüstung ver- schiedener Strecken, sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1908 um M. 1 100 000 (also auf M. 6.600 000) in 1100 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von der Deutschen Nationalbank zu 108 % unter Tragung sämtl. Kosten, angeboten den alten Aktionären 5 1 vom 4.–23./12. 1908 zu 112 %. Die neuen Mittel dienen zum weiteren Ausbau der Bahnstrecken. Erhöhungen über M. 5 500 000 dürfen nur mit Zustimmung des Bremer Senats stattfinden. Hypoth.-Anleihen: I. u. II. M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1891 u. 1893 (bis 1. Nov. 1896 4½ %), Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Ausl. im März auf 1. Nov. Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank. Kurs Ende 1896–1908: 102.75, 103.25, 101.25, 100.50, 98, 100.50, 101, 102, 101.75, 101, –, 98, 99 %. Notiert in Bremen. III. M. 1 500 000 in 4 % Oblig. (Serie III) von 1899, Stücke à M. 5000, 1000, 500. Zs. 1./5. u. 1. 11. Tilg. ab 1904 mit jährl. 1 % unter Zinszuwachs, ab 1904 auch verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Ausl. in der ord. G.-V. auf 1./11. Aufgenommen zur Be- schaffung der für die Einrichtung des elektr. Betriebes auf den Linien der Grossen Bremer Pferdebahn, sowie für den Ausbau von neu koncessionierten Strecken und für Anschaffung der hierfür nötigen Betriebsmittel zunächst erforderlichen Beträge. Zahlst. wie bei Anleihe I u. II. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der verl. Stücke 10 J. (K.) Kurs in Bremen Ende 1899–1908: 100.50, 98, 100.50, 101, 102, 101.75, 1013, –, 98, 99 %. Aufgel. 23./7. 1899 zu 100.30 %. IV. M. 500 000 in 4 % Schuldverschreib. (Serie IV) von 1901, 450 Stücke (Nr. 1–450) à M. 1000, 100 Stücke (Nr. 1–100) à M. 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg., Ausl., Zahlst., Kurs wie bei Serie III. Eingeführt im Mai 1901. In Umlauf von allen 4 Anleihen Ende 1908: M. 2 400 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann zunächst die auf M. 1200 lautenden Aktien bis zu 6 % Div., darauf die Aktien à M. 1000 bis zu 6 % Div., Rest gleichmässig auf das gesamte A.-K. Eine Gleichstellung aller Aktien hinsichtlich ihrer Div.-Ber. soll eintreten, sobald in zwei aufeinanderfolgenden Jahren eine Div. von 6 % oder mehr auf das gesamte A.-K. zur Verteilung gelangt ist, jedenfalls aber vom 1. Jan. 1905 ab. Der A.-R. erhielt 10 % Tant. des nach Abzug von 4 % Div., alten Rücklagen etc. verbliebenen Reingewinns. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bahn- u. Konz.-Kto 4 054 634, Streckeausrüst. 1 265 227, Immobil. 1 281 725, Wagen 2 165 582, Pferde 4675, Res.-Teile f. Wagen 87 824, do. f. Oberleitung 19 880, Betriebsutensil. 138 272, Kontorutensil. 9570, Dienstkleidungsbestand 48 746, div. Vorräte 85 657, Assekuranz 24 160, Debit. 7782, Kaut.-Effekten 45 745, Effekten 864 132, Bankguth. u. Kassa 1 901 366, Bankguth. f. Pens.-F. 9560, do. f. Sparkasse 21 014, Effekten-Kto f. Pens.-Kasse 151 000. – Passiva: A.-K. 6 600 000, Anleihe 2 400 000, do. Zs.-Kto 18 000,