M―― Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1971 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der aus der Bilanz nach Abzug der Zs. von 1½ % und Abträge von ½ % der Darlehn des Staats- u. des Bezirksverbandes, sowie der Rücklagen in die statutar. Fonds und nach Abzug der dem Vorstande oder den Beamten vertragsmässig zu- gesicherten Tant. sich ergebende Reingewinn wird wie folgt verteilt: a) Die Inhaber der St.-Aktien A erhalten eine Div. bis zu 4 % des Nennwerts ihrer Aktien, b) alsdann die St.-Aktien B eine gleichhohe Div., welche in der Weise zu berechnen bezw. zu begrenzen ist, dass nur bis zu 4 % des Kapitals der St.-Aktien B ausschl. des darin enthaltenen Be- trags für die Grunderwerbskosten zur Verteilung kommen, c) hierauf erhalten unter An- rechnung der bereits empfangenen 1½ % Zs. der Staats- und der Berzirksverband zur Ver- stärkung der Zs. ihrer Darlehne gleichmässig je bis zu 3½ % und sodann der Bezirsverband eventuell eine weitere Zinsleistung bis zu dem Zinsbetrage, welchen er selbst für die betr. Eisenbahn-Anleihe zu zahlen hat, d) der verbleibende Rest des Reingewinns wird gleich- mässig auf die sämtlichen Aktien A, B, C und das Darlehn des Staats verteilt, e) ein Rest, welcher weniger als ¼ % Div. beträgt, wird als unteilbar auf neue Rechnung vorgetragen. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bahnanlage 3 336 791, Grunderwerb 734 694, Kaut.- Effekten 19 542, Kassa 358, Bankguth. 43 646, div. Guth. 5874, Effekten d. Ern.-F. 56 156, do. des Spec.-R.-F. 384, Oberbaumaterial. 1340. – Passiv: A.-K. 2370 000, Darlehen 1 633 585, Ern.-F. 57 533, Spec.-R.-F. 574, Amort.-F. 42 105, R.-F. 5497 (Rückl. 1583), Kaut. 10 000, Kredit. 49 020, Div. an Aktien A 29 660, Vortrag 822. Sa. M. 4 198 788. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 4890, Darlehns-Zs. 25 384, z. Ern.-F. 11 524, 2. Spez.-F. 159, z. Amort.-F. 8510, Gewinn 32 065. – Kredit: Vortrag 391, Kursgewinn 75, Zs. 818, Betriebsüberschuss 81 250. Sa. M. 82 534. Dividenden: 1902–1903: 4 % Bau-Zs. pr. r. t.; 1904–1908: St.-Aktien Lit. A: 1, 1½, 1, 1½, 2 %; St.-Aktien Lit. B: 0, 0, 0, 0, 0 %; St.-Aktien C: 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dir. Moritz Neufeld, Frankf. a. M.; Oberst z. D. Theod. Mende, Cassel-W. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Dr. phil. Alfred Parrisius, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Carl Eck- hardt, Dir. Gust. Behringer, Alfred Weinschenk, Frankf. a. M.; Kreiskassen-Rendant Louis Rivoir, Cassel; Lehrer Carl Müller, Balhorn; Geh. Baurat Ed Stiehl, Landrat Rabe von Pappenheim, Reg.-Rat von Bergen, Cassel; Lehrer Wilh. Weidemann, Grossenritte; Reg.-Bau- umeister a. D. Franz Holzapfel, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Akt.-Ges. f. Bahn-Bau u. Betrieb. Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft in Coblenz. Gegründet: 30./9. 1886; eingetr. 4./10. 1886. Letzte Statutänd. 20./4. 1900, 12./4. 1905 u. 2./5. 1908. Zweck: Errichtung, Erwerbung u. Betrieb von Strassenbahnen für Personen- u. Güter- beförderung, sowie die gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes. Die Um- wandlung vom Pferde- in elektr. Betrieb fand im Laufe der Jahre 1898–1900 statt; der elektr. Verkehr wurde im Januar 1899 bereits teilweise aufgenommen. Linien: Rhein- Schützenhof; Goebenplatz-Schützenhof; Schützenhof-Capellen; Plan-Neuendorf; Plan-Metternich; Herz- Jesu-Kirche-Moselweiss; Hauptbahnhof- Ehrenbreitstein; Ehrenbreitstein-Arenberg; Ehren- breitstein-Vallendar-Bendorf- Sayn; Festhalle- Niederlahnstein; Vallendar-Höhr- Grenzhausen (eröffnet 11./5. 1907). Der Umfang des Bahnnetzes betrug Anfang 1909 an Geleislänge 55.68 km. Die Ges. giebt von ihrem Elektr.-Werk elektr. Licht u. Kraft an Private ab. Einnahme aus dem Personenverkehr 1901–1908 M. 304 222, 455 940, 524 115, 620 901, 680 495, 752 583, 821 653, 862 273: beförderte Personen: 2 381 317, 3 647 168, 4 536 711, 5 513 394, 6 150 599, 6 706 184, 7 293 130, 7 664 344. Stromabgabe 1901–1908: 561 345, 601 800, 678 020, 757 688, 861 992, 936672, 1 040 959, 2 877 973 K.-W.-St. An das Licht- u. Kraftnetz sind angeschlossen: 34 980 Glüh- lampen, 607 Bogenlampen, 262 Motore mit 938 PS. Wagenpark: 77 Motorwagen, 29 Anhänge- wagen, 13 Wagen für Güterverkehr u. verschiedene Arbeitswagen etc. Personal der Strassen- bahn 1908: 483. Die Koncessions-Grundlagen des Unternehmens sind im wesentlichen folgende: Seitens der Aufsichtsbehörde sind am 1./1. 1904 die bis dahin für jede einzelne Linie besonders erteilten Genehmigungsurkunden durch eine das Gesamtnetz umfassende Urkund- mit einer Dauer bis 1./1. 1964 ersetzt worden. Die später erbauten Linien sind durch Nach- träge mit gleicher Dauer genehmigt worden. Seitens des Provinzial-Verbandes der Rheine provinz ist die Erlaubnis zur Benutzung der vom linksrheinischen Netze in Anspruch ge- nommenen Provinzial-Strassenstrecken bis 1940, die der rechtsrheinischen Strassenstrecken von Ehrenbreitstein-Arenberg bis 1951, Vallendar-Niederlahnstein bis 1952, Vallendar-Sayn bis 1952 u. Vallendar-Höhr bis 1957 erteilt. Seitens des Bezirksverbandes des Regierungs- bezirkes Wiesbaden ist die Genehmigung zur Benutzung der Bezirksstrasse von Horchheim- Niederlahnstein bis 1952 u. Vallendar-Höhr bis 1964 erteilt worden. Beiden Verbänden ist das Erwerbsrecht vom 1./1. 1925 ab zu den im Kleinbahn-Gesetz für den Erwerb von Klein- bahnen durch den Staat festgesetzten Bedingungen eingeräumt worden. Für die Benutzung der Provinzial- bezw. Bezirksstrassen ist erst ein Entgelt zu entrichten, wenn der Rein- gewinn mehr 6 % des Anlagekapitals beträgt, u. zwar in Höhe von 20 % des nach einer 6 % Verzinsung des Anlagekapitals sich ergebenden Überschusses. 1210