Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2027 auf 30 Jahre bis 31./12. 1936 erteilt. Ein staatliches Heimfallsrecht nach Ablauf der Kon- zessionsdauer besteht nicht; die Konzession wird vielmehr auf rechtzeitig zu stellenden Antrag der Konzessionsinhaberin erneuert werden. Besondere Lasten sind der Ges. durch die Konzession nicht auferlegt. Sie unterliegt lediglich den allgemein für Kleinbahnen gültigen Bestimmungen. Die Kleinbahn Strausberg mündet in Strausberg in die Staats- bahngeleise ein; Länge der Hauptgleise 8,644 km, der Neben- u. Anschlussgleise 17,336 km; am 28./9. 1896 für den Personenverkehr u. am 26./10. 1896 für den Güterverkehr eröffnet. Durch die Anschlussgleise werden in Hennickendorf u. Herzfelde eine Reihe von Ziegeleien mit der Kleinbahn verbunden. Zurzeit sind 13 Anschlüsse an Ziegeleien ausgebaut mit einer Gesamtlänge von 14,123 km. Der Betriebsmittelpark besteht aus 3 Lokomotiven von je 20 Tons Dienstgewicht, 1 Lokomotive von 30 Tons Dienstgewicht, 1 Gepäckpersonenwagen, 2 II./III. Klasse-Wagen, 2 Güterwagen für den Lokostückgutverkehr und 6 Güterwagen. Letzere sind in den Staatsbahnwagenverband eingestellt. Die Staatsbahn hat vertraglich die Unterhaltung der Güterwagen übernommen. Ferner ist die Staatsbahnverwaltung ver- bpflichtet, der Kleinbahn so viel Wagen, als der Güterverkehr erfordert, zur Verfügung zu stellen. Den Betrieb führt die Firma Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin nach Massgabe des am 20./25. Febr. 1907 geschlossenen Betriebsvertrages gegen eine jährliche Entschädigung von 5 % von dem Betriebsüberschuss bis M. 100 000, 10 % von einem etwaigen Betriebs- überschuss von M. 100 000–150 000, darüber hinaus aber 15 %; die jährliche Mindestver- gütung beträgt M. 5000. Die Kleinbahn dient in erster Linie dem Verkehr von Ziegeln und Kohlen. Der Frachtsatz stellt sich für jeden Waggon von ca. 3000 Ziegelsteinen von Straus- berg nach dem Schlesischen Bahnhof in Berlin auf M 15. Hiervon hat die Ges. an die Staatsbahnverwaltung eine Gesamtgebühr von M. 10 abzugeben, so dass ihr von der Fracht ein Bruttoerträgnis von M. 5 verbleibt. Die gesamte Kleinbahn, von der Abzweigungsstelle von der Staatsbahn bei Strausberg ab, liegt mit ihrem Hauptgleis und ihren Gebäuden auf eigenem Grund u. Boden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Einziehung (Amort.) von Aktien kann sowohl mittels Ankaufs als durch Auslos. u. Künd. erfolgen (s. Gewinn-Verteil.). In der G.-V. v. 17./4. 1909 wurden nom. M. 24 000 Aktien ausgelost. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Absetzung aller Abschreib. u. Rücklagen, insbe- sondere nach Ausstattung des Ern.-F. u. des Spez.-R.-F., verbleibenden Reingewinn der Ges. werden zunächst 5 % dem gesetzl. R.-F. zugeführt; sodann erhalten die Aktionäre bis 6 % Div.; der verbleibende Betrag ist zur Einlösung von Aktien mit einem Aufgelde von 50 % des Nennwertes, also mit einem Betrage von M. 1500 für jede Aktie, oder zur Dotierung des Disp.-F. zu verwenden. Die Einlösung der Aktien hört auf, sobald neun Zehntel des A.-K., also insgesamt Aktien im Nennwerte von M. 900 000 zuzüglich des Aufgeldes, eingelöst worden sind. Wenn neun Zehntel des A.-K. eingelöst worden sind, so wird der gesamte Betrag des Reingewinnes als Gewinnanteil auf die verbliebenen Aktien im Nennbetrage von M. 100 000 verteilt, falls die Ges. nicht beschliesst, ihn zu ausserordentl. Rücklagen oder zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden. Im unmittelbaren Anschluss an jede ord. G.-V., welche einen zu solcher Einlösung der Aktien zu verwendenden Reingewinn festgestellt hat, findet die Ziehung der Nummern der zur Einlösung gelangenden Aktien statt. Für das angefangene Geschäftsjahr, in welchem die Aktien zur Einlösung ausgelost worden sind, haben sie keinen Anspruch mehr auf Gewinnanteil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Eisenbahnanlage 1 093 054, Kaut. 10 362, Kassa 259, Ern.-F.-Effekten 40 623, Kaut. der Betriebsführerin 50 000, Couponskto 180, Debit. 4820, Lenz & Co., Betriebskto 109 551. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Ern.-F. 50 041, R.-F. 47 447 (Kückl. 5067), Spec.-R.-F. 1558 (Rückl. 506), Disp.-F. 18 000, Lenz & Co., Kaut. 50 000, Kredit. 42 580, Div. 60 000, Einlös. von 24 Aktien 36 000, Vortrag 3222. Sa. M. 1 308 849. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 5676, Ern.-F. 6100, Verwaltungskosten an die Betriebsführerin 5479, Gewinn 104 797. – Kredit: Vortrag 3444, Zs. 2716, Eisenbahnbetrieb 115 892. Sa. M. 122 053. Kurs: Eingef. am 22./3. 1909 von der Berliner Handels-Ges. zum ersten Kurs von 140 %. Dividenden 1905–1908: 0, 8, 8, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Charlottenburg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. jur. Alfons Jaffé. Charlottenburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Louis Aronsohn, Bromberg; Bankier Rich. Dyhrenfurth, Bankier Moritz Helfft, Berlin; Dir. Paul Mittelstaedt, Charlottenburg; Dir. W. Paul, Leipzig. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges., N. Helfft & Co., S. L. Landsberger; Bromberg: M. Stadthagen. Stuttgarter Strassenbahnen in Stuttgart, Hauptstätterstr. 153. Gegründet: 31./3. 1868 als Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Ges.; handelsger. eingetr. 7./15. Aril 1868. Firma geändert wie gegenwärtig lt. G.-V.-B. v. 31./3. 1890. Letzte Statutänd. 20./7. 1899, 30./3. 1907 u. 15./12. 1908. Landesh. Genehm. v. 31./3. 1868. Konc. bis Ende 1930. AZweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahnen in Stuttgart, Cannstatt u. Umgebung. Fusio- nierte 1889 mit der 1886 gegr. „Neuen Stuttgarter Strassenbahn Lipken & Cie.“ –— Strassenbahn mit elektr. Betrieb (oberird. Stromzuführ.). Bahnlänge 37.80 km, Betriebslänge 43.21 km, ―――――――