2048 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. dieser sind insgesamt 23 659 am bebaut. Die Fabrikation Berlin erfolgt in 4 Abteilungen, J, M, L u. 2, deren erstere sich im wesentlichen mit der Fabrikat. von Isolierrohren u. anderen Installationsartikeln beschäftigt, während die Abt. Mdie Herstellung v. elektr. Masch., Dampfturbinen u. Apparaten, Abt. L die Fabrikation von elektr. Metall- u. Kohlenfaden- Lampen u. Abt. Z die Fabrikation von Elektrizitätszählern u. Messinstrumenten zum Gegen- stande hat. Die Isolierrohre, welche Abt. J fabriziert, werden nach dem sogenannten In- stallations-System Bergmann hergestellt. Ausserdem beschäftigt sich Abt. J mit der Fabri- kation von wasserdichten Armaturen, Sicherungen, Glühlampenfassungen, Ausschaltern u. Umschaltern, Edisonfassungen, Schalthebeln, Bleischaltern, Schalttafeln u. Schutzkästen für Schaltapparate u. Sicherungen. Die Abt. M fabriziert Dynamomaschinen für Gleichstrom, sowie für Ein- u. Mehrphasen-Wechselstrom, weiter Gleichstrom-, Einphasen-, Drehstrom-, sowie Einphasen-Kommulator-Elektromotoren für allgemeine Betriebszwecke, als auch für Spezialantriebe von Kranen, Hebezeugen, Spills, Aufzügen, Werkzeugmasch., auch elektr. Ausrüstungen für Hütten- u. Bergwerksbetriebe, ferner langsam laufende Gleichstrommotoren für direkten Antrieb von Druckerpressen u. Transmissionswellen etc., Spezialmotoren für den Antrieb von Schriftsetzmasch., Automobilmotoren, Umformer u. Zusatzmasch., Ventila- toren mit elektr. Antrieb, Transformatoren für Ein- u. Mehrphasen-Wechselstrom u. endlich alle für Elektromotoren u. Dynamomasch. erforderlichen Anlass-, Regulier- u. Umkehrwider- stände u. Kontroller zur Regulierung der Umdrehungszahl von Motoren. Zur Herstellung dieser Masch. u. Apparate stehen der Ges. eine grosse Anzahl deutscher u. ausländischer Patente zur Verf. Seit 1907 befasst sich Abt. M auch mit dem Bau sämtlicher für Nieder- spannung- u. Hochspannung-Schaltanlagen notwendigen Apparate. Die für die obenerwähnte elektr. Bahn-Abt. notwendigen Motoren, sowohl für Gleichstrom wie Drehstrom, desgleichen die Einphasen-Kommulator-Bahnmotoren werden ebenfalls in dieser Abt. hergestellt. Ausser- dem beschäftigt sich Abt. M mit dem Bau von Dampfturbinen, früher nach der Konstruktion von Rateau, jetzt nach eigenem System. Auch der Bau von Schiffsturbinen ist aufgenommen worden. Die gesamte Turbinenfabrik ist nach dem Fabrikgelände in Rosenthal verlegt worden. Auf dem Fabrikgelände in Rosenthal bei Berlin besitzt die Ges. noch ein Metallwerk, eine Kabelfabrik, sowie eine Fabrik zur Herstellung von Elektromobilen u. Benzinautomo- bilen. Das Metallwerk stellt in der Hauptsache Messing- u. Kupfer-Halbfabrikate her. Die Kabelfabrik beschäftigt sich ausser der Herstellung von Kabel mit Anfertigung sämtl. Sorten von umsponnenen Leitungsmaterialien. Die Fabrik beschäftigt über 5000 Beamte u. Arb. Gesamtaufwendung für Zugänge 1901–1908: M. 1 175 707, 354 164, 538 509, 1 349 067, 1 713 714, 2 802 867, 1 679 662, 5 050 269; von dem Betrage für 1908 entfallen M. 142 962 auf Grundstücks-, M. 1 913 250 auf Gebäude-Kto, M. 2 220 445 auf Masch.-Kto, M. 623 331 auf Werkzeug- u. Utensil.-Kti. Die Ges. hat auswärtige Lager u. Vertretungen an den Hauptorten Deutsch- lands u. ausserdem in den Hauptstädten fast sämtl. europäischer Staaten, sowie an wich- tigeren überseeischen Handelsplätzen. 1906 wurde der Zollverhältnisse wegen die Fabri- kation in Paris unter der Firma Société Anon. des Usines Electriques Bergmann (A.-K. seit 1908 frs. 2 500 000) aufgenommen. Anfang 1909 Beteilig. an der Elektrizitäts-Ges. für Kriegs- u. Handelsmarine G. m. b. H. in Berlin (St.-Kapital M. 500 000). Die Bergmann-Ges. gehört dem Deutschen Kupferdrahtverband, dem Deutschen Rundkupfer-Verbande, sowie der Ver- einigung Deutscher Starkstromkabel-Fabrikanten an. Umsatz in Berlin 1900–1908: M. 6759 485, 6 670 000, 6 807 000, 8 252 000, 10 713 395, 13 209 492, 16 054 895, 21 017 920, 23 031 600. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1896 um M. 500 000, am 3./4. 1897 um M. 300 000, lt. G.-V. v. 8./4. 1898 um M. 200 000, angeboten den Aktionären zu 227.50 %, u. lt. G.-V. v. 21./4. 1900 um M. 500 000 in 500 Aktien, begeben zu 150 %; hiervon 300 Stück seitens eines Konsort. den Aktionären zu 157.50 % angeboten, die restl. 200 Stück zum Kurse von 150 % wurden für die der Ges. von S. Bergmann zur Aus- beutung überlassene neue Erfindungen verwandt. Die G.-V. v. 15./12. 1900 beschloss zwecks Angliederung der A.-G. Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke in Berlin an die Ges. S. Bergmann & Co., A.-G. u. zur Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung des A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 8 500 000) durch Ausgabe von 6000, ab 1./1. 1901 div.-Per. Aktien. Hiervon erhielten die Aktionäre der Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke 2000 voll- gezahlte Stücke u. 1000 Stück mit 50 % Einzahlung quittierte Interimsscheine (diese seit 25./5. 1901 vollgezahlt u. gegen die Original-Aktien umgetauscht) als Gegenleistung für das Vermögen der aufgenommenen Ges. Die weiteren M. 3 000 000 Aktien, von denen zunächst nur M. 500 000 vollgezahlt, M. 2 500 000 mit 50 % eingezahlt worden sind, übernahm ein aus der Deutschen Bank in Berlin u. den Dresdner Bankhäusern Günther & Rudolph u. Menz, Blochmann & Co. bestehendes Konsort. zu 103 % mit der Verpflicht. M. 2 500 000 den alten S. Bergmann-Aktionären 1: 1 zu 108 % zum Bezuge anzubieten. Als Beitrag zu den Fusions- u. Em.-Kosten zahlte das Konsort. M. 125 000 u. trug ausserdem die Hälfte des Schluss- scheinstempels für die Neu-Em. Der von dem Kostenbeitrag nicht verbrauchte Teil floss dem R.-F. zu. Diese Kapitaltransaktion gelangte infolge eines Anfechtungsprozesses erst 1903 zur Durchführung. Demgemäss wurden die Aktionäre der ehemal. Bergmann Elektro- motoren- u. Dynamowerke A.-G. bis spät. 30./6. 1903 zum Austausch ihrer Aktien in solche der Bergmann-Elektricitätswerke im gleichen Betrag u. die Aktionäre der ehemal. S. Berg- mann & Co. A.-G. bis zum nämlichen Termin zur Abstempelung ihrer Stücke in Aktien der Bergmann-Elektricitätswerke unter Androhung der Kraftloserklärung aufgefordert. Den Aktionären der S. Bergmann & Co. A.-G. wurde gleichzeitig v. 16.–31./3. 1903 die Ausübung ― ――