2066 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Artikeln oder Artikeln des allgemeinen Maschinenbaues, endlich Handel mit diesen Gegen- ständen. Die Fabrikanlagen dienen zur Herstellung von Gasmessern, Präzisionsapparaten für Gasanstalten, Armaturen für Waggonbeleuchtung, Dampfheizung, Seebeleuchtung, Auer- brennern u. verwandten Artikeln, ferner von Gasbehältern für Waggonbeleuchtung, geschweissten Kesseln, Bojen u. Baken, Kochern, Vakuum-Apparaten, Gasmessern, Leucht- turm-Apparaten, Steinkohlen- u. Fettgasanstalten, Wassergas- u. Sauggasanlagen u. sonstigen grösseren Artikeln der Beleuchtungsbranche, ausserdem Teilen zu Torpedos sowie Artikeln des allg. Masch.-Baues. Umsatz 1905–1908 M. 15 592 359, 20 583 277, 23 059 044, ca. 25 000 000. Die Anlagen umfassen in Berlin (Andreasstr. 71, 72, 73, Breslauerstr. 25 a, 28, 29) eine Ober- fläche von 73 a 73 qm, von welcher 62 a 36 qm bebaut sind, in Fürstenwalde längs der Berlin –Frankfurter Eisenbahn 19 ha 64 a 34 qm, von welcher Fläche 6 ha 19 a 95 qm bebaut sind, in Frankf. a. M. 51 a 59 qm, von welcher Fläche 24 a 96 qm bebaut sind, in Breslau 19 a 29 qm, von welcher Fläche 12 a 38 qm bebaut sind, u. in Dresden 9 a 20 dm, von welchen 6 a 52 qm bebaut sind. Der Sitz der Hauptverwaltung befindet sich in Berlin, woselbst ein neues Hauptverwaltungsgebäude errichtet wurde. Ein Teil der Fabrikat. liegt in Berlin, der grössere Teil in Fürstenwalde, woselbst in den letzten Jahren die aus zahlreichen Baulichkeiten bestehenden Anlagen durch eine neue Metallgiesserei, eine Klein- eisengiesserei, ein Emaillierwerk, eine zweite neue Schweisserei, eine Klempnerei u. eine elektr. Zentrale für 500 PS erheblich erweitert worden sind; Kostenaufwand hierfür sowie für andere Zugänge 1907–1908: M. 2 621 877, 1 975 265. In Berlin verfügt die Ges. über 250 PS u. eine Reserve von 250 PS, in Fürstenwalde über 1950 PS, in Frankf. a. M. über 100 PS. Die Ges. beschäftigt zurzeit im ganzen 200 kaufmännische, 240 technische Beamte u. 4500 Arbeiter. Beteiligungen 1. bei Julius Pintsch, Wien, welche eine Fabrik mit ca. 200 Arb. zur Herstellung von Artikeln der Beleucht.-Branche sowie zum Bau von Gasanstalten betreibt. 2. Rbl. 500 000 Aktien der A.-G. Curt Siegel in St. Petersburg (A.-K. Rbl. 3 000 000), auf welche die frühere Filiale der Vorbesitzer in Firma Julius Pintsch & Co. in St. Petersburg übergegangen ist. Diese russische Ges. hat für das Geschäftsj. 1904 2½ %, für 1905 4 %. für 1906 keine Div. bei Rbl. 2900 Reingewinn, für 1907 2 % Div. ausgeschüttet. 3. Kr. 150 000 Aktien der Glühlampenfabrik Nyköping in Nyköping in Schweden, welche für ihr erstes Geschäftsj. 1907 auf Kr. 600 000 A.-K. rund Kr. 36 000 Reingewinn erzielt hat. 4. K. 12 000 der Dénischen Aktiebolaget Skandinavisk Gasvaerks Comp. in Kopenhagen. 5. Mit 25 % eingezahlter Stammanteil von nom. M. 67 000 der Verkaufsvereinigung Deutscher Glühlampen- fabriken G. m. b. H. in Berlin (Dauer bis 31./3. 1914). 6. Sämtliche M. 200 000 betragende Geschäftsanteile des Elektrizitätswerks Gelnhausen, G. m b. H.. 7. Die Ges. ist ferner an der Verwertung des Dr. Kuzel'schen Wolfram-Glühlampen-Patentes beteiligt, nach welchem sie in ihren Fabriken unter anderen auch Metallfadenlampen herstellt. Die Dauer dieses Patentes beträgt noch 12 Jahre; die Beteilig. steht zurzeit mit M. 250 675 zu Buche. 8. Ferner beteiligt bei der Berliner Siriuslampen-Betriebs-Ges. m. b. H. 1909 kommen in London u. Paris neuerrichtete Fabriken in Betrieb. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000; bei der Gründung begeben zu 110 % behufs Bildung des gesetzl. R.-F. Anleihe; M. 6 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, Stücke à M. 1000 auf den Namen der Berliner Handels-Ges. Zs. 2./1. u. 1./7.; rückzahlbar zu 103 % ab 2./1. 1912 bis 2./1. 1931 durch Auslos. am 1.–3./10. auf 2./1., Gesamtkünd. mit halbjährl. Frist frühestens auf 2./1. 1912 zulässig. Keine hypoth. Sicherheit; die Ges., die bis zur Hälfte des A.-K.'s Oblig. ausgeben darf, ist aber nicht berechtigt, vor Rückzahl. dieser Anleihe neue Oblig. mit besseren Rechten auszugeben. – Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahl- stellen wie für die Div. Kurs Ende 1908: 102 %. Eingeführt in Berlin Ende Juni 1908. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt durch Agio bei der Gründung), dann 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 6 697 361, Masch., Werk- zeuge u. Utensil. 3 713 465, Pferde u. Wagen 2, Modelle 2, Patente 1, Effekten 69 722, Kaut.- do. 390 982, Stückzs. 4057, Kassa 66 423, Wechsel 196 413, Avale 76 023, Beteilig. 4 533 043, Schuldner 7 468 909, Bankguth. 1 996 046, Vorräte 7 274 197. – Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 1 800 000, Spez.-R.-F. 600 000 (Rückl. 300 000), Schuldverschreib. 6 500 000, do. Zs.-Kto 1687, Beamten-Unterstütz.-F. 150 000 (Rückl. 100 000), Arb-Unterstütz.-F. 150 000 (Rückl. 100 000), Amort.-Hypoth.: Andreasstr. 72/73 16 492, Aval-Wechsel 76 023, Gläubiger 1 998 595, Div. 2 520 000, besond. Abschreib. 450 000, Tant. an A.-R. 116 934, Vortrag 106 917. Sa. M. 32 486 651. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.- u. Handl.-Unk. 2 299 221, Steuern 299 146, Wohlfahrtsausgaben 197 855, Verlust auf Aussenstände 18 219, Feuerversich. 20 167, Zs. u. Schuldverschreib.-Zs. 202 633, Abschreib. 1 084 080, Reparat. u. Unterhalt. 621 828, Gewinn 3 618 913. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 7 989 945, Mieten 8616, Effekten-Zs. 17 230, Gewinn bei Beteilig. 346 274. Sa. M. 8 362 067. Kurs Ende 1908: 208 %. Die Einführung der Aktien an der Berliner Börse erfolgte am 25./6. 1908 zum ersten Kurs von 171 %. Dividenden 1907–1908: 13, 14 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Der Reingewinn für 1906 floss den 4 Vorbesitzern zu.