.. Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2115 wo ein öffentliches Interesse dafür vorhanden ist, zu fordern. Die Konzess. ist in Baden zeitlich nicht beschränkt, in der Schweiz ist sie auf 90 Jahre von der im Jan. 1898 er- folgten Betriebseröffnung ab erteilt. Sie kann von der zuständigen Badischen Behörde nach den im Badischen Wassergesetz, Artikel 2, bezeichneten Voraussetzungen aus dringenden Gründen des öffentlichen Interesses nach vorherigem Einvernehmen mit den schweigzerisch. Behörden widerrufen oder eingeschränkt werden. Die Baulichkeiten der Ges. sind unter Innehaltung der in den Konzessionen vorgeschriebenen Bedingungen unter ständiger Auf- sicht der badischen u. schweizerischen Regierungsbehörden ausgeführt worden und bestehen zur Zeit, soweit es das Wasserwerk oberhalb Rheinfelden anbetrifft, aus folgenden Haupt- anlagen: Stauwehr quer durch den Rhein, Oberwasserkanal, 1 km lang, Motorgebäude mit Turbinenanlage u. Generatorenstation (20 Masch. zu je 840 PS), Dampfreserveanlage mit 2 Dampfturbinen von zus. ca. 5000 PS. Leistung, Starkstromleitungsnetz, 280 km Tracé- länge, wovon 81 km unterirdisch, ferner 29 Sekundärleitungsnetze, 83 Transformatoren- stationen mit 163 Transformatoren. Die Ges. besitzt ausserdem folgende Liegenschaften: 1) Das in der Stadt Rheinfelden (Schweiz) gelegene frühere Verwaltungsgebäude, welches jetzt vermietet ist. 2) Das gegenüber der Kraftzentrale auf Schweizer Ufer gelegene Hofgut „Theodorshof“, bestehend aus Wohnhaus, Pächterwohnung und mehreren Ökonomiegebäuden sowie aus Grundstücken mit einem Flächeninhalt von 148 823 qm. 3) Das unmittelbar an der Bahnstation Möhlin gelegene, mit Eisenbahnanschluss versehene Industriegelände „Rüttenen“ mit einem Flächeninhalt von 167 829 qm. Die vorstehenden Liegenschaften, Gebäude u. Grundstücke, standen ult. 1907 zu Buch mit total M. 454 239. 4) Das Badische Industriegelände in Badisch-Rheinfelden, zu beiden Seiten der Landstrasse Basel–Konstanz gelegen. Es ist durch Herstellung von Industrieanschlussgleisen, durch Anlage von Strassen und einer Trinkwasserversorgung für industrielle Anlagen hergerichtet worden. Sein Flächen- inhalt beträgt heute noch 608 864 qm. In dem Buchwert der schweizerischen u. badischen Industriegelände sind inbegriffen die Herstellungskosten der diese beiden Terrains ver- bindenden Rheinbrücke, welche Eigentum der Ges. ist, sowie die Baukosten der ca. 4,5 km langen Industrieanschlussgleise und diversen Strassenanlagen. Die in der Rheinfelder Wasserwerkanlage erzeugte elektrische Energie ist vollständig abgesetzt. Schon bei der Betriebseröffnung wurde die Hälfte der vorhandenen 20 Turbinen auf die ganze Dauer der Konzess. an die beiden elektrochemischen Firmen „Aluminium- Industrie-Akt.-Ges.“ u. „Elektrochemische Werke Rheinfelden“ pachtweise überlassen. Diese Firmen vergüten der Ges. Kraftübertragungswerke Rheinfelden hierfür einen einmaligen Betrag von M. 3 000 000, welche auf die Herstellungskosten der Wasserwerkanlage abge- schrieben wurden. Ausserdem leisten diese beiden Firmen zus. jährlich eine Zahlung von M. 10 000, welche als Wasserkraftanlageamortis.-Kto verbucht und mit Hinzufügung der Zs. besonders verwaltet werden. Weitere Grossabnehmer elektrischer Energie sind mehrere in unmittelbarer Nähe des Kraftwerks ansässige Firmen. Im übrigen erfolgt die Abgabe des elektr. Stromes in den weitverzweigten Leitungsnetzen der Ges., und zwar teils direkt an die Abonnenten, teils durch Lieferung des elektrischen Stromes an Verwertungsgenossen- schaften u. -Gesellschaften. Die gesamte Leistung der Wasserwerk-Zentrale betrug 1907 u. 1908 94 000 000 bezw. 102 500 000 Kwst.; davon entfielen 54 000 000 bezw. 61 200 000 Kwst. auf die obengenannten zwei elektrochemischen Firmen, welche zehn der Turbinen auf die ganze Dauer der Konzession gepachtet haben, während rund 40 000 000 bezw. 41 300 000 Kwst. für den Stromabsatz der Kraftübertragungswerke verbleiben. Der Anschlusswert sämtlicher Abonnenten ohne die obengenannten zwei elektrochemischen Firmen hat 1907 u. 1908 17 832 bezw. 19 103 Kw. betragen. Hierfür reicht die in der Rheinfelder Wasserwerk- Zentrale produzierte elektrische Energie seit Jahren nicht mehr aus; daher war ein miet- weiser Strombezug von auswärts notwendig. Ausser den obengenannten 40 000 000 bezw. 41 300 000 Kwst. wurden zur Bedienung der Stromabonnenten 1907 bezw. 1908 weitere 24 000 000 bezw. 28 000 000 Kwst. benötigt, welche zum Teil von der eigenen Dampfreserve- anlage, zum weitaus grössten Teil aber mietweise von dem benachbarten Elektrizitätswerk Beznau a. d. Aare bezogen wurden u. in den Rheinfelder Leitungsnetzen zur Abgabe gelangten. Im Jahre 1908 ist ein weiterer mietweiser Strombezug von auswärts, u. zwar vom Elektrizitätswerk Wangen a. d. Aare, hinzugekommen. Die Ges. ist im Begriffe, die Stromabgabe noch weiter auszudehnen u. die hierfür nötige elektr. Energie in einem neuen grossen Wasserwerk bei Augst-Wyhlen zu beschaffen. Sie hat zu diesem Zwecke gemeinsam mit der Reg. des Kantons Basel-Stadt unterm 29./1. 1908 die Bewilligung zur Ausführung einer derartigen neuen Wasserwerkanlage in Form von Konc. von den Reg. des Grossherzogtums Baden, des Kantons Aargau u. des Kantons Basel- Land erhalten. Nach diesen Konc. ist der Ges. gemeinsam mit dem Kanton Basel-Stadt be- willigt, behufs Ausnützung des Gefälles u. der Wassermenge des Rheines zwischen Rhein- felden u. Augst-Wyhlen ein Stauwehr quer durch den Rhein mit zwei parallelen Turbinen- anlagen an den beiden Ufern des Stromes auszuführen. Jede der zwel projektierten Tur- binenanlagen soll die Ausnützung von 15 000 PS. ermöglichen. Die gesamten Baukosten dieser neuen Anlage sind, soweit es den Anteil der Kraftübertragungswerke Rheinfelden betrifft, auf ca. M. 8 000 000 veranschlagt. Die Konc. für diese neue projektierte Wasser- werkanlage bei Augst-Wyhlen sind von den drei Reg. auf die Dauer von 80 Jahren erteilt. Nach Ablauf dieser Konc-Dauer soll zunächst eine Verständigung wegen weiterer Verwert. der Wasserkräfte zwischen den konc. Reg. herbeigeführt werden. In erster Reihe soll die 133