―― ― Verschiedene Gesellschaften. 2137 versilbert. Die Grundstücke (Fabrik) hat die Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig im Zwangsversteigerungsverfahren erstehen müssen. An bevorrechtigten Forder. werden nur M. 5212.49, an nicht bevorrechtigten Forder. nur M. 985 073.30 berücksichtigt. Es ist an- nähernd auf 20 % Konkurs-Div. zu rechnen; 15 % Abschlags-Div. sind bereits gezahlt, ca. 5 % dürften noch in der Masse liegen. Die Gläubigerversammlung v. 29./6. 1906 beschloss auf Antrag des Konkursverwalters die Erhebung der Regressklage gegen Gründer, Vorstand und A.-R. der Ges. sowie auch gegen die Allg. Deutsche Credit-Anstalt, welche einen Teil des Gründungskapitals hergegeben hat. Dieser Regressprozess schwebte im Juli 1909 noch in erster Instanz vor dem Kgl. Land- gericht Leipzig. Die Ges. bezweckte den Betrieb der von der Firma Lüder & Co. zu Wurzen erworb. mechan. Schuhwarenfabrik und des von der Firma Deutsch-Amerikanische Schuhfabrik, G. m. b. H., in Schöneberg bei Berlin, betriebenen Schuhfabrikationsgeschäfts. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Die Aktionäre gehen leer aus. Dividende 1903: 0 %. (Direktion: F. O. Lüder, Wurzen; Jul. Gross, Schöneberg.) (Aufsichtsrat: Vors. Joh. Hch. Ficke, Rechtsanw. Dr. Felix Zehme, Leipzig; Kaufm. Otto Story, Schöneberg.) Rauchwaaren-Zurichterei und Färberei, Actien-Gesellschaft, vorm. Louis Walter's Nachfolger, Markranstädt. Gegründet: 6./11. 1889. Übernahmepreis M. 1 200 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Letzte Statutänd. 20./11. 1899 u. 12./10. 1905. Zweck: Dampfzurichterei u. Färberei von Rauch- waren für fremde Rechnung gegen Lohn. Die Ges. beschäftigt ca. 500 Arbeiter u. Arbeiterinnen und besitzt ein Fabrikgrundstück mit 7650 qm Fläche, wovon 4800 am bebaut sind (1 Wohn- haus, 11 Fabrik-, 1 Kontorgebäude, 1 Kessel- u. Maschinenhaus, 2 Dampfmaschinen, 2 Dampf- kessel, 2 Dynamomasch., 12 Motore etc.). Die Anlagen sind in den letzten Jahren in um- fassender Weise erweitert, 1903/1904 durch eine Materialtransport- u. Entstäubungsanlage. Die Ges. hat 1905 die Fabrikation von Kanin für eigene Rechnung in grösserem Umfange aufgenommen. Die 5 Mon. Aug.-Dez. 1905, für die eine bes. Bilanz aufgestellt ist, ergaben hauptsächl. infolge eines Arb.-Streiks M. 30 660 Verlust, der aus der Sonder-Res. Deckung fand. Die Bilanz pro 1906 schloss nach Abschreib. von M. 29 554 mit einem Verlust von M. 102 543 ab, welcher aus dem R.-F. mit M. 98 203 u. dem Extra-R.-F. mit M. 4340 Deckung fand. Auch das Resultat für 1907 war kein günstiges. Nach Abschreib. von M. 30 600 ergab sich ein Betriebsverlust von M. 13 550, wovon M. 3019 aus dem R.-F. Deckung fanden. 1908 erbrachte nach M. 20 261 Abschreib. u. nach Tilg. des Verlustvortrages von M. 10 531 einen Reingewinn von M. 7501, der auf R.-F. übertragen wurde. – Nachdem im Jan. 1909 durch Vertrag zwischen dem Verbande vereinigter Rauchwaren-Zurichterei u. Färberei- Besitzer Deutschlands u. dem Verbande Leipziger Rauchwaren-Firmen die Stabilität erhöhter Zuricht- u. Farblöhne u. die Festlegung günstigerer Zahlungsbedingungen gesichert ist, glaubt die Ges. besseren Zeiten entgegenzugehen. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1905 1./8.–31./7., am 31./12. 1905 ist für die Zeit vom 1./8.–31./12. 1905 eine eigene Bilanz gezogen worden). Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. ausserord. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest. 6 % Tant. an A.-R. (ausser M. 5000 fester Jahresvergüt.), etwaige Grat. für Angestellte, Überrest nach G.-V.-B. Gesamt-Abschreib. bis 31./7. 1905 M. 634 869 bei M. 555 136 Zugängen. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Immobil. 589 000, Masch. 90 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 13 500, Heiz- u. Trockenanlage 2400, Utensil. 1, Patentkto 1, Pferde u. Wagen 1, Materialtransport- u. Entstäubungsanlage 2400, Versich. 3247, Debit. 173 327, Kassa 5794, Wechsel 20 150, Effekten 102 138, halbfert. u. fertige Waren u. Betriebsmaterial. 293 586. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Arb.-Unterst.-F. 9287, Kredit. 78 758, Reingewinn 7501. Sa. M. 1 295 546. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 10 531, Kontokorrentkto 10 966, Be- triebs-Unk. 26 921, Handl.-Unk. 39 597, Steuern u. Abgaben 5219, Arb.-Versich. 6523, Reparat. 9229, Zs. u. Skonto 29 384, Abschreib. 20 260, Reingewinn 7501. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 156 989, Effekten 2221, Zs. u. Skonto 6925. Sa. M. 166 135. Kurs Ende 1889–1908: 125, 100, 89, –, 78, 90, 103.90, 124.75, 102.90, 90.10, 93.50, 100.50, 97, 117.25, 136, 121, 109, 85.50, –, 77.50 %. Aufgel. 7./12. 1889 zu 130 % durch A. Busse & Co. Notiert in Berlin. Dividenden: 1889/90–1904/1905: 10, 10, 6, 5½, 6, 6, 8, 5, 3, 5, 7½, 7½, 8, 7, 6, 4½ %; 1905 Aug.-Dez.: 0 %; 1906–1908: 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Neumann, Ernst Ehrhardt. Prokurist: Herm. Kirsten. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Richard Lindner, Berlin; Stellv. Max Schmidt, Leipzig; Bank-Dir. Carl Kaufmann, Rentner Julian Goldschmidt, Berlin. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: A. Busse & Co. A.-G.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt.