Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. 105 Bernhd. Loose & Co. in Bremen als Vertreterin der Inhaber der Anteilscheine. Zahlstellen: Bremen: Bernhd. Loose & Co., Deutsche Bankfil. Bremen. Zulassung zur Börsennotiz in Bremen am 12./1. 1910 beantragt. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4.; bis 1903: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., hierauf bis 5 % Div., sodann 10 % zum Div.-Ausgleichs-F.. bis 50 % des A.-K., vom Übrigen 10 % Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R. (wobei der Vors. 2 Teile, jedes andere Mitglied 1 Teil erhält), vom Rest bis 10 % Super- Div., sofern die G.-V. nicht anders darüber beschliesst, insbesondere zur Stärkung des R.-F. oder Div.-Ausgleichs-F. Aus letzterem kann die Div. auf 5 % erhöht werden; eine Erhöhung über 5 % bis 15 % ist nur bei / Mehrheit der abgegeb. Stimmen und auch nur dann möglich, wenn der Fonds dadurch nicht unter 10 % des A.-K. sinkt. Bilanz am 30. April 1909: Aktiva: Kassa 17 583, Grund u. Boden (einschl. der Bestellungen, Anpflanz. u. Anlagen 2 373 237, Gebäude auf Cochico 527 061, Einfried. do. 457 485, landwirtschaftl. Masch. u. Geräte do. 104 399, Utensil. do. 1, lebendes Inventar do. 1 878 580, Chacras u. Weizendepot in Guamini 130 366, Neuanlagen auf San Juan 236 663, totes Inventar auf San Juan (einschl. des Dampfleichters „Dojna Ida-) 205 566, lebendes Inventar do. 949 357, diverse Vorräte auf Cochics u. San Juan 372 291, Debit. 1 254 923, vorausbez. Assekuranz 13 174. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihen auf Cochicé 1 500 000, do. II. 985 000, do. Zs.-Kto 28 916, R.-F. 240 819 (Rückl. 11 384), Div.-Ausgleichs-F. 255 928, Kredit. 254 110, Div. 250 000, Vortrag 5917. Sa. M. 8 520 692. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Anleihe, Disagio u. Kosten 157 994, Reparat. 57 538, Abschreib. 132 061, Gewinn 267 301. – Kredit: Vortrag 39 619, Wirtschaftsertrag nach Abzug der Gehälter, Löhne u. Unk. 575 276. Sa. M. 614 895. Dividenden: 1900/1901–1902/1903: 2, 3, 3 %; 1903/04 (6 Mon.): 2 %; 1904/05 –1908 09: 6, 6, 6, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gust. Lahusen. Prokurist: Fr. Mallet. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Joh. Hch. Volkmann, Hch. Kulenkampff, Bernh. Wilh. Loose, Bremen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bremen: Bernhd. Loose & Co. * Deutsche Südseephosphat-Aktiengesellschaft in Bremen. Gegründet: 20./5. 1908; eingetr. 11./7. 1908. Gründer, welche sämtl. Aktien übernommen haben: Nordd. Lloyd, Deutsche Nationalbank, Bremen; Tellus-Akt.-Ges. für Berg- u. Hütten- Industrie, Frankf. a. M.; Wm. H. Müller & Co., Rotterdam. Zweck: Die Ausbeutung von Lagerstätten nutzbarer Mineralien, besonders von Phosphat- lagerstätten im deutschen Südseegebiet, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Pro- dukte sowie der Betrieb aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte. Das Unternehmen beabsichtigt, auf Grund einer vom Reichskanzler erteilten 35jährigen Sonderberechtigung, die Phosphatlager auf der Insel Angaur (Palau-Inseln) abzubauen. Umfang u. Gehalt dieses Vorkommens sind durch eine vom Deutschen Südseephosphat-Syndikat ausgesandte Expedition ermittelt worden. Die aus sachverständigen Personen bestehende Expedition ist dabei zu sehr günst. Resultaten gelangt, und zwar sollen rund 2 500 000 t Phosphat, durch Tagebau zu gewinnen, mit einem Durchschnitt von über 80 % Tricalcium-Phosphat festgestellt worden sein. Die Deutsche Nationalbank in Bremen, als Führerin eines Konsort., brachte in die Ges. die ihr erteilte Sonderberechtigung auf Abbau von Phosphaten auf den deutschen Südseeinseln Angaur u. Pililju ein, wogegen sie die Serie A der Aktien (M. 500 000) erhielt, welche damit als voll eingezahlt gelten. An den Ergebnissen der Ges. ist der Fiskus des Deutschen Reichs stark interessiert. Abgesehen von einer fixen Tonnengebühr erhält der- selbe nach 8 % Div. 40 % während der ersten 25 Geschäftsjahre nach Aufnahme des Betriebes, 50 % während des 26.–30. Geschäftsjahres u. 60 % während des 31.–35. Geschäftsjahres. Auch bei Auflös. der Ges. oder beim Erlöschen der Berechtigung steht dem Fiskus ein Anteil am Liquid.-Erlös zu. Nachdem die für die Eröffnung des Grubenbetriebes auf Angaur erforderlichen Anlagen u. Einrichtungen Anfang 1909 eingetroffen u. im Laufe des J. 1909 installiert waren, konnte im Sept. mit der Verschiffung begonnen werden; die erste Schiffs- ladung mit hochhaltigem Phosphat (80–85 % phosphorsaurer Kalk) traf im Dez. 1909 in Europa ein. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000 in Serien A– à 500 Stück. Die Serien A– sind voll, die Serien 6– mit 25 % eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Aktieneinzahl.-Kto 1 500 000, Bankguth. 1 596 605, Gerechtsame 500 000, Baukto Grubenbetrieb Angaur 777 637, Warenlager auf Angaur 195 379, Bureaueinricht. Bremen 4462, vorausbez. Versich. 9821, Kassa 684, Verlust 68 596. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Kredit. 133 186, Rückstell. für Fixum an A.-R. 20 000. Sa. M. 4 653 186. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungskosten 69 684, Rückstell. für Fixum an A.-R. 20 000. – Kredit: Zs. 21 088, Verlustsaldo 68 596. Sa. M. 89 684. Dividende 1908: 0 % (Vorbereitungsjahr) Direktion: Dr. phil. Alb. Sondheimer, Frankf. a. M.; Reg.-Rat a. D. Arnold Petzet, Bremen.