* 194 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. ehemalige Ostpreuss. Südbahn, sowie mit Abzweig. von Prawten über Schaaksvitte bis zum Schaaksvitter Hafen und in der Stadt Königsberg vom Königsthor bis zum Oberpregel. Bahnlänge insgesamt 59,95 km, Spurweite 75 em. Betriebseröffnung zweier Teilstrecken im Jan. bezw. Okt. 1900, der Reststrecken mit Aus- nahme der Hafengeleise in Schaaksvitter im Juni und Sept. 1901. Den Betrieb führen Lenz $ Co. G. m. b. H. bezw. deren Beauftragte die Ostdeutsche Eisenb.-Ges. Die Ges. steht betreffs der Teilstrecke Königsb.-Podewitten mit der Wehlau-Friedländer Bahn in Betriebsgemeinschaft. Kapital: Urspr. M. 2 000 000, u. zwar M. 333 000 in 333 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 u. M. 1 667 000 in 1667 St.-Aktien Lit. Bà M. 1000. Den St.-Aktien Lit. A wird eine 3½ % Div. auf die Dauer von 43 Jahren von der Betriebseröffnung ab seitens des Landkreises Königsberg gewährleistet (für 1900/01–1906/07 ganz bezw. teilweise in Anspruch genommen). Die St.-Aktien Lit. A unter- liegen der planm. Ausl. mit jährl. mind. 1 % des urspr. gewährleisteten Kap.-Betrages unter Zuwachs der ersparten Zinsbeträge, so dass nach Ablauf der 43 Jahre sämtl. Aktien Lit. A zur Ausl. gelangt sind. Die ausgel. Aktien sind gegen Erstattung des Nennwertes vom Landkreise Königsberg in Preussen einzulösen u. haben fortan mit den St.-Aktien Lit. B gleiche Rechte. Bis 31./3. 1909 waren dergestalt 29 Aktien ausgelost, so dass noch existieren 304 Aktien A u. 1692 Aktien B. Anleihe: M. 85 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 20./9. 1902 zwecks Beschaffung von Be- triebsmitteln; als Bahnpfandschuld sichergestellt. – Ferner M. 80 000, aufgenommen 1905 zu Ergänzungsbauten, gleichfalls als Pfandschuld sichergestellt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (Bis 1900 1./10.–30./9.) Gen.-Vers.: Juli-Sept. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % z, R.-F., 2 % für Spezial-R.-F., sodann 3½ % Div. an St.-Aktien Lit. A u. B, vom verbleib. Überschuss event. Tant. an Vorst. und Beamte oder Aktien-Amortisation, Rest an sämtliche Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüstung 1 967 999, Erweiterungs- baukto I 3582, do. II 48 340, Betriebsmittelvermehrung I u. II 143 941, Beamten-Wohnhaus Schaaksvitte 14 994, Ern.-F.-Effekten 73 729, do. des Spez.-R.-F. 2738, Bahn-Hypoth.-Amort.- Kto 5590, Kassa 659, Kaut.-Debit. 31 000, Debit. 74 860. – Passiva: St.-Aktien Lit. A 304 000, do. Lit. B 1 696 000, Disp.-Kto 36 079, Div.-Kto Lit. A 11 585, Ern.-F. 83 105, Bahn-Hypoth. 165 000, Bilanz-R.-F. 9016, Spez.-R.-F. 3218, Kaut.-Kredit. 31 000, sonst. Kredit. 3397, Rein- gewinn 25 034. Sa. M. 2 367 437. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: z. Ern.-F. 10 219, an Betriebsführerin 4142, Ver- walt.-Unk. 4214, Schulden-Zs. 6189, z. Bilanz-R.-F. 1261, z;. Spez.-R.-F. 479, Gewinn 25 034 (davon Div. 25 000, Vortrag 34). – Kredit: Vortrag 150, Zs. 1101, Betriebsüberschuss 50 288. Sa. M. 51 541. Dividenden: 1899–1899/1900: 0 % (Baujahre); 1900/1901 (½ Jahr): Aktien Lit. A: 3½ %; Lit. B: 0 %; 1901/02–1908/09: Aktien Lit. A: Je 3½ %; Lit. B: 0, ½, ½, 1¾, 1, 1 ¾* 1, 1¼ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Landes-Bau-Insp. Franz Stahl. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Landeshauptm. Rud. von Berg, Stellv. Landesbaurat Wilh. Varrentrapp, Reg.-Rat Dr. Sutor, Ober-Reg.-Rat Bergmann, Kgl. Reg.- u. Baurat Ladisch, Landrat von Brünneck, Königsberg; Majoratsbes. von Batocki, Bledau. Zahlstelle: Königsberg: Ostbank f. Handel u. Gewerbe. * Königsberger Strassenbahn-Akt.-Ges. in Liqu. Direktion in Königsberg i. Pr., Mittelhufen, Bahnstr. 29. Sitz in Berlin, An der Spandauer Brücke 9. Die a. o. G.-V. v. 13./5. 1909 beschloss den Verkauf des Unternehmens an die Stadt Königsberg mit Wirkung ab 1./7. 1909 für M. 1 000 000 in 3½ % Oblig. der Stadt = M. 930 000. Es soll versucht werden, für die Aktionäre noch insofern etwas herauszuschlagen, als die Obligationäre gebeten warrden, in einen Kursnachlass zu willigen. In der G.-V. v. 13./5. 1909 erklärte der Vorsitzende, Bankier Leo Michel, Berlin, er sei bereit, auf seine M. 70 000 Oblig. einen Nachlass von 13 % zu gewähren. Falls die für die Gewährung des Kursnachlasses erforderliche Summe von M. 450 000 nicht zus. kommen sollte, würde er die Garantie für den Rest übernehmen. Nach der Bilanz v. 30./6. 1909 verbleibt als nicht verlorenes A.-K. ein Saldo von M. 144 876, der indess nur für die M. 1 154 500 bevorrechtigten Aktien in Betracht kommt. Die auf dieselben zu erwartende bescheidene Quote wird eine Aufbesserung erfahren durch den seitens der Obligationäre zu gewährenden Nachlass (siehe oben). Die Gesamtoblig.- Schuld inkl. Agio betrug ult. Juni 1909 noch M. 962 000. Ein Besitzer von Oblig. bestreitet seine Zusage, so dass diese Sache im Prozesswege entschieden werden muss. Die G.-V. v. 15./10. 1909 beschloss die Genehmigung des Liquidationsabschlusses für 1908/09 u. die Er- teilung der Entlastung zu vertagen u. einen Ausschuss von 4 Mitgliedern zu wählen. Dieser soll nachprüfen, ob die Verwaltung die letzte Zuzahlung (1907) von 30 % in fahrlässiger Weise eingefordert habe u. daraufhin regresspflichtig gemacht werden könnten. Am 15./1. 1910 fand in Berlin eine a. o. G.-V. statt, der die gewählte Revisions-Kommission Bericht erstattete. Dieselbe hat nicht den Eindruck gewonnen, dass die Bücher ordnungsgemäss geführt waren. Da unter diesen Umständen die genauere Prüfung der Bücher u. Bilanzen einen sehr erheblichen Zeitaufwand erfordern würde, nahm die Kommission von derselben