Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 249 104.50, 90.50, 111.50, 121.75, –, 162.35, 183.75, 217, 253.75, 194.75, 186.60, 212, 237, 258.25, 243.75, 243, 216.50, 198.25, 202.25 %. – Auch notiert in Köln, Breslau. Dividenden 1886/87–1908/09 : ½, 5½, 6½, 11, 8, 4, 3, 4, 4, 8, 10, 13½. 15, 16, 14, 10, 11, 11, 10, 12, 12, 10, 4 %. Div.-Zahlung ab 1./11. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir.: Geh. Bergrat Ewald Hilger; Ober-Direktoren: E. Sugg, R. Lück. Prokuristen: F. Fromm, R. Felsch, G. Wandel, O. Israel, G. Tschammer. Aufsichtsrat: (9–14) Vors. Gen.-Konsul Dr. Paul v. Schwabach, Berlin; Stellv. Ober- bergrat a. D. Dr. Paul Wachler, Bankier Alb. Blaschke, Geh. Bergrat O. Junghann, Berlin; Bankier M. Schinckel, Gen.-Konsul Ed. Behrens, Hamburg; Konsul Geh. Komm.-Rat Eug. Gutmann, Geh. Komm.-Rat I. Loewe, Berlin; Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Komm.- Rat Bankier Dr. jur. Georg Heimann, Breslau; Rittergutsbes. Johs. Klewitz, Kl.-Lübars; Geh. Komm.-Rat Dr. ing. Gust. Hartmann, Dresden. Zahlstellen: Berlin u. Königshütte: Ges.-Kassen; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank f. Deutschl., Dresdner Bank; Breslau: E. Heimann; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Wien: Österr. Credit-Anstalt. Bismarckhütte in Bismarckhütte O.-S. Gegründet: Am 23./9. 1872 (eingetr. 28./9. 1872) unter der Firma Kattowitzer Akt.-Ges. f. Eisenhüttenbetrieb; nach mehrfachen Firmenänderungen wurde lt. G.-V. v. 4./12. 1893 die jetzige Firma angenommen. Statutenänd. 18./11.1899, 25./11.1905, 29./9.1906, 16./11. 1907, 8./2. 1909. Zweck: Fabrikation von Walzeisen, Feinblech, Gussstahl, Röhren, Grobbleche. Es werden hergestellt: a) in Bismarckhütte: Siemens-Martin-Blöcke, Handelswalzeisen u. Fein- bleche aller Art, Verpackungsbandeisen, Bandstahl, Gussstahl aller Art u. Gewehrlaufstäbe, Siederöhren, wassergasgeschweisste Röhren, Grobeisen aller Art einschl. Grubenschienen u. Eisenbahn-Oberbaumaterial, Grobbleche aller Art u. Universaleisen; b) in Falvahütte: Roh- eisen, Rohschienen, Siemens-Martin-Blöcke, Feineisen u. Grobeisen aller Art, Gas- u. Siede- röhren, Grauguss u. Stahlfassonguss. Die Betriebe der Ges. umfassen: a) Bismarckhütte: Feineisenwalzwerk, Fleinblechwalzwerk, Siemens-Martin-Stahlwerk mit 4 Martinöfen zu 19 t Einsatz u. einem Martinofen zu 40 t Einsatz, Blockwalzwerk, Kaltwalzwerk, Tiegelgussstahl- werk, bestehend aus 3 Tiegelöfen, 1 Martinofen, einer Elektrostahlanlage u. Hammerwerk, Gewehrlauffabrikation, Röhrenwalzwerke, Grobeisenwalzwerk, Grobblechwalzwerk, Universal- eisenwalzwerk; b) Falvahütte: Eisenerzförderungen, Koksanstalt, 3 Hochöfen, Teer- u. Ammoniakfabrik, Siemens-Martin-Stahlwerk mit 2 Martinöfen zu 20 t Einsatz, Puddelwerk, Stabeisenwalzwerk, Kaltwalzwerk, Röhrenwalzwerke, Maschinenfabrik mit Eisengiesserei u. Stahlfassongiesserei. Ferner sind vorhanden 43 Dampfmaschinen mit zus. 10 920 HP. Elektr. Anlagen für Beleuchtung u. Kraftbetrieb: 9 Dynamomaschinen von zus. 1500 HP., 2 Accumulator- batterien, 150 Elektromotoren von zus. 3500 HP. Dampfkesselanlage: 62 Dampfkessel mit zus. 4900 qm Heizfläche, davon 18 Kessel, welche von den abziehenden Gasen der Puddel- u. Schweissöfen geheizt werden, 2 Centralkondensationen, 22 Dampfüberhitzer. 2 Reparatur- werkstätten, 2 Drehwerkstätten, 1 Modelltischlerei, 6Magazine für Blech, Walz- eisen, Stahl und Röhren. Hauptb ahngeleisanlage mit 4 Lokomotiven, 95 Güterwagen und 5 Bahncentesimalwagen, 1,. Direktions- u. Verwaltungshaus, 2 Direktions-Wohnhäuser, 2 Verwaltungsgebäude, 1 Laboratorium, 6 Beamtenwohnhäuser mit zus. 15 Wohnungen, 21 Meister- u. Arb.-Wohnhäuser, 2 Kantinen, 1 Arb.-Heim für 252 Arbeiter mit Speiseanstalt, 1 Arb.-Wasch- u. Badeanstalt, 1 zweiklassige Kleinkinderschule, 1 Krankenhaus mit 66 Betten, 1 Hüttengasthaus, 2 Arb.-Schlafhäuser f. 400 Arb. Klärteichanlagen für Betriebswässer, 20 ha unbebaute Grundfläche für fernere Werksanlagen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst zurzeit bei der Bismarckhütte 38.7713 ha, bei der Falvahütte (in Schwientochlowitz gelegen) 19.0078 ha. Ausserdem besitzt die Ges. Erzfelder in Tarnowitz in einer Grösse von 40.5489 ha; die Förderung betrug im letzten Geschäftsjahre ca. 7500 t. Ausgaben für Neuanlagen, Er- weiterungen u. Anschaffungen 1906/07–1908/09 M. 2 007 496, 4 023 125, 2 075 646. 1907 Erwerb des Heroult-Lindenberg'schen Verfahrens zur Herstellung der feinsten Gussstahlqualitäten für die Provinz Schlesien. Die Bismarckhütte hat von den Besitzern des Eisenerzbergwerks Ruffer & Kramsta in Willmannsdorf bei 9 auer, welches seit 22 Jahren stillliegt, das Recht zu Versuchsarbeiten erworben, welche auf Wiederaufnahme des Betriebes hinzielen. Die Abteufung eines neuen Schachtes, von dem aus man die alten Stollen wiedererschliessen will, ist in Aussicht genommen. Bei genügender Ergiebigkeit der Grube, deren Erze sehr eisenhaltig sind, würde die Bismarckhütte die 3 Hochöfen der ihr fusionierten Falvahütte mit niederschlesischem Erz beschicken können. Folgende Erweiterungs- bezw. Neubauten werden zurzeit ausgeführt: a) bei der Bismarck- hütte: der Neubau einer Grobblechstrecke, der Umbau u. die Verbesserung der Grobeisen- strecke u. der Neubau eines Stahlwalzwerkes; b) bei der Falvahütte: die Vergrösserung u. Verbesserung der Koksanstalt, Umbau u. Verbesserung der Hochofen-Anlage, Neubau eines Martin-Stahlwerkes, Neubau eines Feineisenwalzwerkes, sowie Neubau einer elektr. Zentrale. Die Gesamtkosten für diese Erweiterungs- bezw. Neubauten sind mit ca. M. 8 4000 000 ver- anschlagt, die Inbetriebsetzung der Anlagen wird voraussichtlich bis gegen Anfang Juli 1910 erfolgen.